Reise des Haushaltsausschusses nach Guatemala und Honduras
Unter Leitung des Abgeordneten Christian Haase (CDU/CSU) führt der Haushaltsausschuss vom 16. bis zum 23. Februar 2020 eine Berichterstatterreise zum Geschäftsbereich des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) nach Honduras und Guatemala durch. Der Delegation gehören die Abgeordneten Esther Dilcher (SPD) und Victor Perli (DIE LINKE.) an.
Dabei stehen in beiden Ländern die Themen der Agroforstwirtschaft und des Ressourcenschutzes im Mittelpunkt. Die Abgeordneten informieren sich vor allem über die mit Bundesmitteln verschiedener Ressorts geförderten forstpolitischen Projekte, mit denen sich Deutschland gegen die fortschreitende Entwaldung und den illegalen Holzeinschlag und für eine nachhaltige Waldbewirtschaftung einsetzt. Kennzeichnend für Guatemala und Honduras ist – wie für viele Staaten Zentralamerikas –ein hohes Bevölkerungswachstum, weit verbreitete Armut und eine große wirtschaftliche Abhängigkeit von landwirtschaftlicher Produktion und Viehzucht aus. Diese Faktoren haben zu einer drastischen Verminderung der Waldflächen geführt; Honduras allein hat in den letzten 40 Jahren etwa 40 Prozent seines Waldes verloren. Gleichzeitig sind Abholzung und Walddegradation für die Produktion von 18 Prozent der Treibhausgase verantwortlich, die die globale Erwärmung verursachen.
Die Delegation wird deshalb neben politischen Gesprächspartnern auf Parlaments- und Regierungsebene vor allem zahlreiche Agroforstprojekte und kommunale Initiativen besuchen und dabei Gespräche mit den kommunalpolitisch verantwortlichen Repräsentanten führen.
In Honduras sind Exkursionen zu ausgewählten lokalen Kooperativen und Gemeinden geplant, in denen mit deutscher Hilfe ein Konzept der kommunalen Waldwirtschaft eingeführt worden ist, das auf einer nachhaltigen Waldbewirtschaftung, der Förderung der kleinbäuerlichen Landwirtschaft und der Stärkung lokaler Organisationen fußt.
Vorgesehen ist auch ein Besuch der Nationalen Landwirtschaftsuniversität UNAG in Catacamas, die von der GIZ im Rahmen ihrer technischen Zusammenarbeit unterstützt wurde. Außerdem wird sich die Delegation bei einem Treffen mit Vertretern des honduranischen Forstinstituts ICF über den Stand der bilateralen Zusammenarbeit informieren. 2018 hat das BMEL in einer gemeinsamen Erklärung mit dem ICF seine Unterstützung beim Ausbau der forstwirtschaftlichen Ausbildung und der nachhaltigen Bewirtschaftung von Wäldern bekräftigt.
Im Mittelpunkt des Besuches in Guatemala steht die Provinz Petén, die seit Jahrzehnten eine großflächige Entwaldung verzeichnet. Die Abgeordneten werden sich in Tikal über das Maya-Biosphärenreservat informieren und eine forstliche Dauerbeobachtungsfläche der Nationalen Schutzgebietsbehörde CONAP besichtigen, die von der GIZ unterstützt wird. Ebenso werden sie in Uaxactún die nachhaltige Nutzung natürlicher Holz- und Nicht-Holz-Ressourcen durch die kommunale Managementorganisation OMYC kennenlernen.