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Parlament

Ambitioniert auf Ballhöhe

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Inzwischen geht ja so gut wie jede Koalition in der deutschen Politik, wie die jüngste Vergangenheit gezeigt hat. Da findet Rot mit Schwarz, aber auch Schwarz mit Grün zusammen. Grün und Rot sowieso und auch Gelb und Schwarz. Selbst Schwarz, Grün und Gelb können auf einmal miteinander. Doch alle Farb- und Zusammenarbeitsfantasien haben normalerweise ein Ende, wenn sie sich auf Union und Linkspartei beziehen. Nicht so, als am Dienstag, 2. März 2010, in der Sporthalle des Berliner Marie-Elisabeth-Lüders-Hauses das siebte Benefizturnier des FC Bundestag anstand. Da passte Klaus Riegert (CDU/CSU) den Ball auf Paul Schäfer (Linksfraktion). Der täuschte einen Schuss an, ließ den Gegenspieler ins Leere laufen und spielte zu dem freistehenden Christian von Stetten (CDU/CSU). Dessen Schuss verfehlt das gegnerische Tor nur knapp. Es blieb beim 0:0 im Eröffnungsspiel, auch weil sich der im Büro des CDU-Abgeordneten Ralf Brauksiepe angestellte Mitarbeit Hendrik Grunewald als hervorragender Wächter des Tores der Parlamentarier erwies.

Interfraktionelle Zusammenarbeit

Interfraktionelle Zusammenarbeit der sportlichen Art wurde also großgeschrieben bei dem Turnier, an dem insgesamt neun Teams teilnahmen. Neben zwei Mannschaften vom Gastgeber waren Teams von Coca Cola, der Hybeta GmbH, von UPS, Continental, ISS/Vatro, Securitas und Abacus dabei. Jenen Unternehmen, die dazu beigetragen hatten, dass ein Spendenbetrag von 25.000 Euro für medizinische Hilfsprojekte in Eritrea zusammenkam.

Dafür fand Bundestagspräsident Prof. Dr. Norbert Lammert (CDU/CSU), der das Turnier eröffnete, auch lobende Worte: „Ich freue mich, dass sich so viele Mannschaften gefunden haben, die ihren Beitrag zu diesem wichtigen Anliegen leisten wollen.“ Dass er selbst von Teamkapitän Riegert nicht gefragt worden sei, ob er mitspielen wolle, führe er ausdrücklich darauf zurück, dass sein Fraktionskollege ihn vor einem Verletzungsrisiko schützen wollte, setzte der Hausherr augenzwinkernd hinzu. Klaus Riegert, vom Moderator der Veranstaltung als „Kaiser Franz des Bundestagsfußballs“ bezeichnet, blieb es schließlich vorbehalten, den Scheck an Dr. Peter Schwindal vom Hammer Forum e.V. zu übereichen.

„Den Ball rollen lassen“

Dass es sportlich durchaus ambitioniert zur Sache gehen würde und auch guter Fußball zu erwarten war, zeigte sich schon bei der taktischen und körperlichen Vorbereitung. „Ihr müsst den Ball rollen lassen und die Bande einsetzen“, gab der Coach des UPS-Teams seinen Spielern mit auf den Weg. Mit Kopf und Auge zu spielen sei der Schlüssel zum Erfolg.

Die Männer von Coca Cola demonstrierten derweil im Mittelkreis ihr Können am Ball. Minutenlang, so schien es, blieb dieser in der Luft. Hacke, Spitze eins, zwei, drei - skeptisch beobachtet von Hans-Peter Haustein, Mitglied im Team FC Bundestag II. Hausteins Taktik war hernach klar: Sollen die doch ihre Kunststückchen versuchen. Wenn ein stämmiger Abgeordneter aus dem Erzgebirge erst seinen Körper dazwischenstellt, ist es schnell vorbei mit technischem Schnickschnack. So richtig auf ging die Taktik jedoch nicht. Die fast vollständig aus FDP-Abgeordneten zusammengesetzte zweite Mannschaft der Gastgeber wurde schlichtweg überrannt von den wuseligen Softdrink-Herstellern. Am Ende gab es eine satte 1:5-Klatsche.

Grüne unterrepräsentiert

Viel besser wurde es auch im späteren Verlauf des Turniers nicht. Die Männer um Haustein, Frank Schäffler und Florian Toncar blieben sieglos und belegten den letzten Platz. Im nächsten Jahr sollten sie sich nach Verstärkungen auch in anderen Fraktionen umsehen. Die Grünen etwa waren stark unterrepräsentiert. Genau genommen war nicht ein einziger Abgeordneter am Start. Und das, obwohl mit dem Ex-Außenminister Joschka Fischer einer der ihren in den vergangenen Jahren zu den aktivsten Kickern gehörte.

Zur Ehrenrettung der parlamentarischen Fußballer trug das Team von Kapitän Riegert bei, das nach dem Gewinn ihrer Vorrundengruppe schlussendlich im Gesamtklassement Platz drei belegte. Der Turniersieg ging an die Mannschaft von ISS/Vatro, die im Finale die Coca-Cola-Jungs besiegte.

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