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Parlament

Bundestag trauert um Helmuth Becker

Helmuth Becker

Helmuth Becker (DBT/Foto- und Bildstelle)

Der Bundestag hat am Donnerstag, 26. Mai 2011, mit einer Schweigeminute des langjährigen Bundestagsabgeordneten und Vizepräsidenten des Deutschen Bundestages von 1990 bis 1994, Helmuth Becker, gedacht. Der frühere SPD-Abgeordnete war am 20. Mai im Alter von 81 Jahren in Münster gestorben. Bundestagspräsident Prof. Dr. Norbert Lammert würdigte Becker als „außerordentliche Parlamentarierpersönlichkeit“ und nannte ihn unter anderem einen „Meister des politischen Pragmatismus“ mit einem wachen Gerechtigkeitsempfinden verbunden mit der Fähigkeit zum Kompromiss. 97 Prozent der Abgeordneten hatten ihm bei seiner Wahl zum Vizepräsidenten 1990 die Stimme gegeben.

Vertrauensmann zu Gewerkschaften und Kirchen

Gradlinig, offen, verlässlich und vor allem ein Meister des Pragmatismus in vielen Ausschüssen und Gremien, so kennzeichneten zahlreiche Bonner Mitstreiter den Verstorbenen. Helmuth Becker, von 1969 bis 1994 Mitglied des Deutschen Bundestages, elf Jahre lang Parlamentarischer Geschäftsführer der SPD-Bundestagsfraktion, von 1980 bis 1982 Parlamentarischer Staatssekretär im Bundespostministerium und zuletzt, von 1990 bis 1994, Vizepräsident des Deutschen Bundestages, kam über die Gewerkschaftsbewegung in die Politik.

Mit ihm verliert der Deutsche Bundestag einen seinerzeit über alle Parteigrenzen hinweg geschätzten Politiker. Ausgleich, Kompromissbereitschaft, Gerechtigkeit, Zuverlässigkeit, Hilfsbereitschaft und die Gabe des Zuhörens zeichneten Becker aus. In der Ära von Bundeskanzler Helmut Schmidt besaß die SPD tatsächlich keinen besseren Vertrauensmann zu Gewerkschaften, Vereinen, Verbänden und zu den Kirchen als ihn.

„Von münsterländischer Gemütsruhe“

Schon 1948 war der 1929 in Münster geborene Diplom-Ingenieur der Postgewerkschaft beigetreten und gehörte bereits in jungen Jahren dem Hauptpersonalrat der Bundespost an. Aber erst vergleichsweise spät zog es ihn in die Politik. Nach nur wenigen Jahren Mitgliedschaft in der SPD wurde er 1969 erstmals in den Bundestag gewählt.

Der Mann von „münsterländischer Gemütsruhe“, wie die Frankfurter Allgemeine Zeitung einmal schrieb, stieg in der SPD-Fraktion rasch auf und war viele Jahre die rechte Hand Herbert Wehners.

Aber auch in den Jahren nach dem Ende seiner parlamentarischen Karriere ruhte Becker nicht. Von 1995 bis 2000 war er Präsident der „Vereinigung ehemaliger Mitglieder des Deutschen Bundestages und des Europäischen Parlamentes“. Außerdem lag ihm die Versöhnung mit Polen - gewürdigt durch ein Ehrendoktorat der Universität Breslau - sehr am Herzen.

Kondolenzschreiben an die Familie

Bundestagspräsident Lammert hat der Frau Beckers sein Beileid ausgesprochen. „Der Respekt und die Anerkennung, die Ihrem Mann über Fraktionsgrenzen hinweg zuteil wurde, kam 1990 bei seiner nahezu einstimmigen Wahl zum Vizepräsidenten des Bundestages zum Ausdruck“, schreibt Lammert.

In seinem Schreiben würdigte Lammert die Verdienste Beckers während seiner 25-jährigen Zugehörigkeit zum Deutschen Bundestag, insbesondere auch um die Versöhnung zwischen Deutschland und Polen, die ihm besonders am Herzen gelegen habe. (bmh)

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