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Parlament

Im Einsatz für das Parlament von Grönland

Nils Baum aus Grönland informiert sich über das Internetprogramm und das Parlamentsfernsehen

Nils Baum aus Grönland informiert sich über das Internetprogramm und das Parlamentsfernsehen (DBT/photothek.net)

Eigentlich wollte Nils Baum „nur“ nach Dänemark auswandern, doch wenig später landete der studierte Politologe aus Hamburg noch weiter nördlich - in Grönland. Seit sechs Jahren lebt er in der Inselhauptstadt Nuuk. Hier arbeitet der 38-Jährige Deutsche als Kommunikations- und Projektmanager für das Inatsisartut, dem Parlament der größten Insel der Welt. Kurz vor Pfingsten 2011 besuchte Nils Baum den Deutschen Bundestag und informierte sich unter anderem über den Internetauftritt www.bundestag.de und die Jugendseite www.mitmischen.de.

Eine ähnliche Internet-Plattform würde er auch gern installieren, da die insgesamt rund 56.000 Grönländer weit verstreut wohnen. „Unser neuer Parlamentspräsident Josef Motzfeldt möchte neuen Wind in das Parlament bringen“, erzählt er. Baum arbeitet bereits an einem Konzept für eine Jugendseite.

„Das ist ein 100-Prozent-Job“

„Das ist ein 100-Prozent-Job“, schwärmt er. Nils Baum schreibt Broschüren, macht Fotos, betreut den Internetauftritt und springt bei kleineren Reparaturen ein. Doch es gibt auch Schattenseiten: „Die Grönländer sind sehr schweigsam. Außerdem kann ich kein Grönländisch, das isoliert manchmal.“ Im Parlament wird in zwei Sprachen gesprochen, geschrieben und debattiert, wenn nötig mit Dolmetschern - Dänisch und Grönländisch.

Zufälle bestimmten den Weg des Norddeutschen nach Grönland. Zunächst wollte er während der Berufsausbildung zum Bankkaufmann aus persönlichen Gründen gern Norwegisch lernen, doch die Hamburger Universität bot in den Abendstunden nach 18 Uhr nur einen Dänischkurs an. „Da habe ich Dänisch gelernt“, erzählt Nils Baum.

Diplomarbeit über Dänemark und die EU

Die Sprache gefiel ihm so gut, dass er nach der Banklehre neben Politikwissenschaften Dänisch studiert hat. Auch in seiner Diplomarbeit aus dem Jahr 2003 steht Dänemark im Mittelpunkt. Der Titel: Das Verhältnis der Dänen zu einer vertieften EU-Integration. Wenig später entdeckte er eine Stellenanzeige des Fischereiministeriums von Grönland. „Das hat mich gereizt“, erzählt Nils Baum. „Außerdem handelte es sich um eine unbefristete Stelle - ein echter Glücksgriff“. Vor zwei Jahren wechselte er dann in die Parlamentsverwaltung Grönlands.

Grönland ist immer noch ein Teil des Königreichs Dänemark. Staatsoberhaupt ist damit Königin Margarethe II. Seit 1979 hat die Insel allerdings eine erweiterte Selbstverwaltung mit eigenen Verantwortungsbereichen für Soziales, Politik, Wirtschaft und kulturelle Angelegenheiten. Dies bedeutet, dass das grönländische Parlament über diese Angelegenheiten entscheidet.

31 Abgeordnete aus fünf Parteien

Im Rahmen dieser Autonomie wurde auch das Inatsisartut gegründet. Der Begriff bedeutet ins Deutsche übersetzt „die, die Gesetze machen“, erzählt Nils Baum. Grönlands gesetzgebende Versammlung wird alle vier Jahre neu gewählt. Dem Inatsisartut gehören 31 Abgeordnete aus fünf Parteien an. In der Verwaltung sind 33 Mitarbeiter tätig. (ah)

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