Grüne fordern Finanzmarktwächter
Der Deutsche Bundestag debattiert zum Thema Schaffung eines Finanzmarktwächters am Donnerstag, 20. Oktober 2011, einen Antrag der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen (17/6503), der eine Interessenvertretung für auf den Finanzmärkten agierende Verbraucher fordert. Ihrer Ansicht nach begegnen sich Verbraucher und Finanzdienstleister nicht auf Augenhöhe. Die Debatte beginnt gegen 16 Uhr und soll 45 Minuten dauern.
Grüne: Finanzmarktwächter soll Verbraucher schützen
Die Grünen schlagen der Regierung vor, der Verbraucherzentrale Bundesverband solle mit ihren 42 Verbraucherverbänden - 16 Verbraucherzentralen und 26 weiteren Verbänden - zusammen einen Finanzmarktwächter installieren. Außerdem fordert die Fraktion, die Regierung solle für Einrichtung und den laufenden Unterhalt dieses Wächters angemessene Haushaltsmittel bereitstellen.
Eine Studie im Auftrag des Bundesministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz habe ergeben, dass den Verbrauchern jährlich rund 20 Milliarden Euro Verluste durch falsche Finanzberatung entstehen, schreibt die Fraktion in der Begründung. Viele Verbraucherinnen und Verbraucher seien falsch versichert oder würden Geldanlagen besitzen, die nicht ihrem Bedarf entsprechen. Auch im sogenannten grauen Kapitalmarkt würden viele Milliarden Euro verloren gehen.
Kapazitäten der Verbraucherzentralen reichen nicht
Die Finanzmarktkrise habe erneut verdeutlicht, dass sich Anbieterseite und Kunden nicht auf Augenhöhe begegnen. Es gebe ein großes Ungleichgewicht zwischen den Verbrauchern auf der einen Seite und der Finanzwirtschaft auf der anderen Seite.
Von den Verbraucherzentralen könnten die Anfragen mit ihren derzeitigen Kapazitäten nicht bewältigt werden. Eine Erweiterung der Interessenvertretung der Verbraucher auf den Finanzmärkten sei daher dringend geboten, heißt es in dem Antrag. Im Anschluss an die Debatte soll der Antrag zur weiteren Beratung an die zuständigen Ausschüsse überwiesen werden. (mik/eis)