Die Europäische Lärche ist Baum des Jahres 2012
„Die Kenntnisse über die Natur nehmen von Generation zu Generation bei Kindern und Jugendlichen ab“, bemängelte Dr. Silvius Wodarz, der am Mittwoch, 25. April 2012, im Namen seiner Stiftung die Larix decidua - die Europäische Lärche - als Baum des Jahres dem Ausschuss für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz präsentierte.
Engagement für Bäume fördern
Der von einem Kuratorium alljährlich neu gekürte Baum des Jahres soll die Menschen an die vielfältige Bedeutung von Bäumen heranführen und Kenntnisse vermitteln, die einen Beitrag für mehr Engagement für Bäume in Parks, in der Landschaft und im Wald leisten soll. Der Ausschussvorsitzende Hans-Michael Goldmann (FDP) bezeichnete die ebenfalls wiederkehrende Vorstellung des Baumes des Jahres vor dem Ausschuss „als gute Tradition, die gepflegt werden muss“.
Seit 60 Jahren wird an jedem 25. April der Tag des Baumes in der Bundesrepublik gefeiert. Insofern sei dies ein besonderer Baum, der an einem besonderen Jubiläum ins Rampenlicht gerückt werde, so Goldmann. Insgesamt 30 Prozent der Fläche Deutschlands würden von Wäldern bedeckt. „Die Europäische Lärche nimmt dabei lediglich einen Waldflächenanteil von etwa zwei Prozent ein“, sagte Isabel Zindler, amtierende Baumkönigin des Jahres 2012.
Wertvolles heimisches Nadelholz
Die Lärche zeichne sich durch hervorragende Eigenschaften wie Temperaturbeständigkeit aus und sei der einzige Nadelbaum, der seine Nadeln im Herbst abwirft. Dem Baum werde das höchste Potenzial zur Verbesserung der Luftqualität in Städten zugeschrieben und bringe die besten Voraussetzungen mit, im Klimawandel zu bestehen, sagte Zindler. Darüber hinaus zähle das Holz zu den wertvollsten heimischen Nadelhölzern.
Mark von Busse, Vizepräsident des Deutschen Forstvereins, pflichtete dem bei und unterstrich, wie wichtig es sei, eine Balance zwischen der Bedeutung des Waldes als Rohstofflieferant und als Natur- und Erholungsraum zu finden. Karl-Heinz Plum, Präsident des Bundes Deutscher Baumschulen, machte die Ausschussmitglieder darauf aufmerksam, dass aus seiner Sicht die Handhabung von sogenannten Ausgleichsflächen als Ersatz für Eingriffe in die Natur überarbeitet werde muss. „Es ist sinnvoll, die urbanen Räume einzubeziehen“, sagte er.
Anregungen werden aufgegriffen
Immer mehr landwirtschaftliche Flächen gingen zum Beispiel durch Aufforstung verloren, die Ausgleichspflanzungen würden selten gepflegt und es gebe viele freie Flächen in Städten, die durch den Strukturwandel ökologisch aufgewertet werden müssten und im Hinblick auf die Ökobilanz sogar bessere Standorte wären.
Hans-Michael Goldmann informierte darüber, dass zur Problematik des „Flächenfraßes“ dem Bundestag derzeit eine Petition vorliegt. Die Ausschussmitglieder würden die Anregungen für eine weitere Ausgestaltung des Naturschutz- und Baugesetzes aufgreifen, so der Vorsitzende. (eis)