+++ Archiv +++ Archiv +++ Archiv +++ Archiv +++ Archiv +++ Archiv +++ Archiv +++ Archiv +++ Archiv +++ Archiv +++ Archiv +++ Archiv +++ Archiv +++ Archiv +++ Archiv +++ Archiv +++ Archiv +++ Archiv +++ Archiv +++ Archiv +++ Archiv +++ Archiv +++ Archiv +++ Archiv +++ Archiv +++

+++ Archiv +++ Archiv +++ Archiv +++ Archiv +++ Archiv +++ Archiv +++ Archiv +++ Archiv +++ Archiv +++ Archiv +++ Archiv +++ Archiv +++ Archiv +++ Archiv +++ Archiv +++ Archiv +++ Archiv +++ Archiv +++ Archiv +++ Archiv +++ Archiv +++ Archiv +++ Archiv +++ Archiv +++ Archiv +++

Parlament

„Deutschland war für mich immer beispielgebend“

IPS-Stipendiat Gytis Zakevicius aus Litauen

IPS-Stipendiat Gytis Zakevicius aus Litauen (DBT/Phothek.net)

Am 22. September wird der neue Bundestag gewählt. Dann tritt auch die CDU-Politikerin Veronika Bellmann an, um ihr Direktmandat im Wahlkreis Mittelachsen zu verteidigen und auch in den kommenden vier Jahren im Bundestag zu arbeiten. Zu denen, die sie derzeit bei ihrer Parlamentsarbeit unterstützen, zählt auch ein junger Litauer. Der 26-Jährige Gytis Zakevicius absolviert noch bis Ende Juli 2013 sein Praktikum im Rahmen des Internationalen Parlaments-Stipendiums (IPS) im Büro der Unions-Obfrau im EU-Ausschuss und sagt: „Es wird alles dafür getan, dass Frau Bellmann wieder gewinnt, auch von mir.“

Vom ersten Tag an mit komplexen Aufgaben betraut

Dies fällt ihm umso leichter, als dass er tatsächlich vom Engagement der langjährigen CDU-Bundestagsabgeordneten für die Belange ihres Wahlkreises angetan ist. Dazu kommt noch, dass er sich selbst im politischen Kontext am ehesten bei den Christdemokraten verortet sieht. „Es war mein Wunsch, dass Praktikum bei jemandem aus der Unionsfraktion zu absolvieren“, bestätigt er.

Mit dem noch bis Ende Juli laufenden Praktikum ist Gytis Zakevicius sehr zufrieden. „Vom ersten Tag an wurde ich mit komplexen Aufgaben betraut“, sagt er. Unabhängig davon sei es aber der Stipendiat selbst, der über Erfolg oder Misserfolg seines IPS-Aufenthaltes entscheidet, findet der 26-Jährige. Man könne die Zeit hier in Berlin schließlich auch vertrödeln.

„Gute Erfahrungen, die ich in Litauen später umsetzen kann“

„Wenn man aber Ziele hat und strukturiert vorgeht, um diese zu erreichen, findet man auf jeden Fall interessante Sachen hier“, stellt er klar. Das sei zum einen der große Prozess des Politikmachens. „Aber auch die kleineren Dinge wie die Kommunikation mit Mitarbeitern, das Auftreten nach außen oder auch die Leitung des Büros sind gute Erfahrungen, die ich in Litauen später umsetzen kann“, sagt Gytis Zakevicius.

Mit seinem Motto, sich durchaus ambitionierte Ziele zu setzen und dann strukturiert vorzugehen, um diese zu erreichen, orientiert er sich auch ein bisschen an der Präsidentin seines Landes, Dalia Grybauskaite. Mit der diesjährigen Trägerin des Internationalen Karlspreises und früheren EU-Kommissarin eint ihn auch die Ansicht: „Wenn man all seine Ziele erreicht, hat man sie zu niedrig angesetzt.“

„Man muss mit kleinen Schritten anfangen“

Gytis Zakevicius unterstützt daher die ehrgeizigen Bemühungen seiner Präsidentin, den litauischen Energiesektor zu diversifizieren. Geplant seien Stromleitungen aus Skandinavien und auch der Bau eines Atomkraftwerks. Zudem würden Terminals für verflüssigtes Erdgas (LNG) gebaut. „Das sind hohe Ziele, in deren Richtung wir aber schon gute Schritte machen“, freut sich Gytis Zakevicius.

Ähnlich sieht es bei der Außenpolitik aus. Im Rahmen der am 1. Juli übernommenen EU-Ratspräsidentschaft wolle Litauen den Dialog mit Weißrussland, der Ukraine, Aserbaidschan, Armenien, Moldau und Georgien verstärken. „Das ist sicher schwierig, aber man muss mit kleinen Schritten anfangen, um dann an große Ziele zu kommen“, sagte der litauische IPS-Stipendiat.

„Ich wollte unbedingt in Deutschland studieren“

Dessen enge Verbindung mit Deutschland hat auch damit zu tun, dass sein Vater einst in Karl-Marx-Stadt, dem heutigen Chemnitz, studierte. „Deutschland war für mich – auch mit Blick auf die soziale Situation – immer ein beispielgebendes Land“, sagt Gytis Zakevicius.

Die elfte Klasse verbrachte er als Austauschschüler in Deutschland. Nach dem in Litauen abgelegten Abitur kam er zurück, um in Bayreuth Betriebswirtschaft zu studieren. Derzeit läuft sein Masterstudiengang an der Ruhr-Universität in Bochum. Auch das entspricht einer klaren Zielsetzung: „Ich wollte unbedingt in Deutschland studieren“, macht er deutlich.

„Leistungsabhängige Bewertung ist der richtige Weg“

Nach dem IPS zieht es ihn zurück in seine Heimat. „Ich habe schon die Zusage bekommen, dass ich nach dem Programm im litauischen Wirtschaftsministerium arbeiten kann“, freut er sich. Vorerst ein Jahr wird der Betriebswirt im Ministerium arbeiten – Fortsetzung nicht unwahrscheinlich. In Litauen werde – anders als in früheren Zeiten - ergebnisorientiert entschieden.

„Wenn man also nach einem Jahre Erfolge vorweisen kann, geht es weiter“, sagt Gytis Zakevicius und fügt hinzu: „Leistungsabhängige Bewertung ist der richtige Weg.“ Darüber, ob seine Teilnahme am IPS bei der Bewerbung geholfen hat, kann er natürlich nur mutmaßen. „Kann schon sein, dass es für die Auswahlkommission ein guter Grund war, mich mit ins Boot zu nehmen“, sagt er.

„Ich sehe meine Arbeit in Litauen als Herausforderung“

Hätte er mit seiner Ausbildung und den hervorragenden Sprachkenntnissen nicht andererseits auch im Ausland einen möglicherweise besser bezahlten Job bekommen können? Mag sein, antwortet der Litauer. „Ich sehe meine Arbeit in Litauen aber als Herausforderung.“ In seiner Heimat gebe es noch viel zu tun, was die Wirtschaft angeht. „Da kann man noch viel gestalten und versuchen, Systeme maßgeschneidert in Litauen umzusetzen, die woanders auch funktionieren“, sagt er.

Sich Ziele setzen und diese strukturiert verfolgen… Es scheint so, als sei das Motto des Gytis Zakevicius erfolgversprechend. Schließt sich Veronika Bellmann dem an, dürfte es mit ihrer Wiederwahl im September klappen. (hau/09.07.2013)

Marginalspalte