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Kultur und Geschichte

Durch Kunst Geschichte transparent machen

Der ehemalige Bundestagspräsident Wolfgang Thierse eröffnete die Ausstellung der Künstlerin Juliane Ebner
Aufmerksam betrachtet Wolfgang Thierse die Bilder der Künstlerin.
Aus der Serie Höhere Dichte, 2010
Aus der Serie Höhere Dichte, 2010
Aus der Serie Höhere Dichte, 2010
Aus der Serie Höhere Dichte, 2010

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Der ehemalige Bundestagspräsident Wolfgang Thierse eröffnete die Ausstellung der Künstlerin Juliane Ebner (DBT/Melde)

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Aufmerksam betrachtet Wolfgang Thierse die Bilder der Künstlerin. (DBT/Melde)

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Aus der Serie „Höhere Dichte“, 2010 (Juliane Ebner)

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Aus der Serie „Höhere Dichte“, 2010 (Juliane Ebner)

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Aus der Serie „Höhere Dichte“, 2010 (Juliane Ebner)

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Aus der Serie „Höhere Dichte“, 2010 (Juliane Ebner)

Besondere Witterungsbedingungen erfordern besondere Maßnahmen. Diesem Motto wurde am Mittwoch, 23. Oktober 2013, bei der Eröffnung der Ausstellung „Parallelverschiebung“ mit Werken der Künstlerin Juliane Ebner gefolgt. Statt wie geplant im Mauer-Mahnmal im Marie-Elisabeth-Lüders-Haus des Bundestages in Berlin wurde die Werkschau vor den Türen des Mahnmals – sozusagen Open Air – eröffnet. Gleich an der Spree nämlich, dem Fluss, der einst Ost- von West-Berlin trennte und auf dem an diesem lauen Sommerabend im Herbst die Ausflugsschiffe rauf und runter fuhren und es sich nicht nehmen ließen, die zahlreich erschienenen Gäste der Ausstellungseröffnung mit ihrer Schiffshupe zu grüßen.

Dass sich so viele Menschen eingefunden hatten, war möglicherweise auch auf Dr. h.c. Wolfgang Thierse zurückzuführen. Der langjährige Bundestagspräsident und -vizepräsident hielt die Eröffnungsrede. „Und das am Tag eins nach seiner parlamentarischen Laufbahn“, freute sich nicht nur Kristina Volke, stellvertretende Kuratorin der Kunstsammlung des Deutschen Bundestages. Sie ließ es sich nicht nehmen, dem SPD-Politiker für sein Wirken im Kunstbeirat zu danken. „Sie haben uns immer wieder ermutigt“, sagte Volke.

„Erfahrungen der Wende eingearbeitet“

Wolfgang Thierse machte in seiner Rede deutlich, dass aus seiner Sicht das Mauer-Mahnmal als „deutsch-deutscher Erinnerungspunkt“ genau der richtige Ort für die Ausstellung ist. Ebners Werke würden die Mitarbeit des Betrachters fordern. Sei man dazu bereit, setze sich nach und nach Geschichte zusammen.

Die Figuren in ihren Zeichnungen etwa agierten nicht im luftleeren Raum. Vielmehr habe die Künstlerin die „Erfahrungen der Wende eingearbeitet“. Thierse verwies darauf, dass die 1970 in Stralsund geborene Juliane Ebner das Jahr 1989 „nicht nur als Zuschauerin, sondern als Demonstrantin auf der Straße erlebt hat“. Die Erfahrung des gesellschaftlichen und politischen Umbruchs habe ihre Arbeiten beeinflusst, sagte er.

„Das wunderbare Erlebnis, dass es eines Tages vorbei war“

Ebner ziehe den Betrachter in einen historisch bestimmten Erinnerungsraum hinein, lobte Kuratorin Volke. So gebe es Zeichnungen vieler Plätze in Ost-Berlin, die mit zeitgeschichtlich bekannten Szenen überlagert sind. Der Betrachter könne so die geschichtliche Entwicklung mit seinen eigenen Erfahrungen in Verbindung bringen. „Für jeden Betrachter entsteht so eine eigene – von eigenen Erfahrungen dominierte – Geschichte“, urteilte Volke. Dieses Angebot, durch Kunst Geschichte transparent zu machen, sei „aufregend und anregend zugleich“.

Sie sei glücklich, die Ausstellung machen zu dürfen, sagte die Künstlerin selbst. „Ganz besonders freut mich, dass es an diesem Ort ist“, betonte Juliane Ebner. Als sie 1970 geboren wurde habe die Mauer, von der ein Teil im Mahnmal zu sehen ist, schon neun Jahre gestanden und sollte noch weitere 19 Jahre stehen, in denen sie „ziemlich gut funktionierte“. Diese Zeit habe sie und ihre Generation ebenso geprägt, wie das wunderbare Erlebnis, „dass es eines Tages vorbei war“.

Verschiedene Aspekte einer Geschichte

Ebner zog einen Vergleich zwischen dem Ausstellungsort und ihren Werken. „Die Tatsache, heute an diesem Ort die Ausstellung zu eröffnen, funktioniert wie meine Bilder: Es überlagern sich verschiedene Aspekte einer Geschichte. Die Geschichte wird aber erst durch diese unterschiedlichen Aspekte zu dem, was sie ist“, sagte die in Berlin lebende Künstlerin.

Wer sich Juliane Ebners Werke anschauen möchte, kann dies in den nächsten Monaten tun. Die Ausstellung ist von Donnerstag, 24. Oktober 2013, bis Donnerstag, 30. Januar 2014, täglich von 11 bis 17 Uhr im Mauer-Mahnmal des Marie-Elisabeth-Lüders-Hauses in Berlin geöffnet (Zugang über die Freitreppe am Schiffbauerdamm). Der Eintritt ist frei. (hau/24.10.2013)

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