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Parlament

Schmidt sieht Nachholbedarf in Sachen Gleichstellung

Konferenzteilnehmerinnen mit Bundestagsvizepräsidentin Ulla Schmidt (Mitte)

Konferenzteilnehmerinnen mit Bundestagsvizepräsidentin Ulla Schmidt (Mitte) (DBT/Melde)

Es geht um Mütter und Macht, um Frauen und Führung. Denn noch immer habe das weibliche Geschlecht in punkto Karriere Aufholbedarf. Der Fortschritt beim Thema Gleichstellung sei „so langsam wie eine Schnecke“, stellte Bundestagsvizepräsidentin Ulla Schmidt (SPD) bei einer Tagung der Gleichstellungsbeauftragen der obersten Bundesbehörden am Donnerstag, 30. Januar 2014, im Bundestag fest. Die Diskussion war offen, konstruktiver Austausch stand im Mittelpunkt.

„Der öffentliche Dienst muss vorangehen“

„Der öffentliche Dienst, speziell der Gesetzgeber selbst, muss bei der Gleichstellung von Frau und Mann vorangehen“, sagt Ulla Schmidt. Sie sieht bei den obersten Bundesbehörden Nachholbedarf – beim Thema Entgeltgleichheit, der Vereinbarkeit von Beruf und Familie und vor allem bei der Anzahl von Frauen in Führungspositionen. 

Man könne nichts von der Privatwirtschaft verlangen, was man selbst nicht halte, machte Schmidt bei der Konferenz deutlich. Deshalb sei es an der Zeit, das Problem anzupacken. Im Koalitionsvertrag ist ein Gleichstellungsindex festgehalten, um Frauen in allen Betriebshierachien zu fördern, zudem soll die 30-Prozent-Quote für Frauen in Aufsichtsräten kommen.  

„Ungeschriebenes Netzwerk der Männer“

„Die Koalition wird im Einflussbereich des Bundes eine gezielte Gleichstellungspolitik vorantreiben“, heißt es in dem Papier. Zusätzlich müsse für die Bundesverwaltung unter anderem das Bundesgleichstellungsgesetz aktiv umgesetzt werden.

Als Sofortmaßnahme empfiehlt die Vizepräsidentin des Bundestages eine Datei zu entwickeln – mit Frauen, die für frei werdende Führungspositionen infrage kommen. Man müsse für diese Fälle besser vorbereitet sein, sagte Schmidt. Denn die Liste mit Männern gebe es immer. Ulla Schmidt sprach von einem „ungeschriebenen Netzwerk der Männer“, welches „frau“ durchbrechen müsse.

Mentoringprogramm für das „Networking

Im Deutschen Bundestag gibt es für das „Networking“ ein Mentoringprogramm. Hier knüpfen Frauen informelle Kontakte. „Diese sind unterstützend für die Karriere“, sagt Andrea Kruse, Gleichstellungsbeauftragte der Bundestagsverwaltung. Die Verwaltung des Bundestages habe als erste oberste Bundesbehörde ein solches Programm durchgeführt, so die Gleichstellungsbeauftragte. Mittlerweile laufe das Programm im zehnten Jahr und sei ein voller Erfolg, so Kruse. In den zurückliegenden Jahren hätten insgesamt 153 Kolleginnen und Kollegen und 65 Mentorinnen und Mentoren teilgenommen.

Als weitere Angebote organisiere die Gleichstellungsbeauftragte der Bundestagsverwaltung regelmäßige Stammtische und Arbeitskreise für Frauen. Dies verbessere deren Aufstiegschancen.

Größtes Hemmnis ist die K-Frage

Doch das größte Hemmnis der Frau bei der Planung ihrer Karriere sei die berühmte K-Frage: Kind oder Karriere? Der Aufstieg scheitere noch immer zu oft an der Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Aus Verantwortung für die Familie verzichteten Frauen häufig auf Führungspositionen. „Die Frau wartet dann, bis der Zug abgefahren ist“, so Schmidt. Doch dies ist nicht das einzige Problem bei der Gleichstellung im Arbeitsleben: „Frauen stoßen nicht nur an die Decke, weil sie Kinder haben“, sagte die Vizepräsidentin. „Es geht hier um Geld und um Macht.“

In der Gleichstellungspolitik brauche man viel Engagement, man müsse Signale setzen und einen langen Atem haben, so Bundestagsvizepräsidentin Schmidt. „Die Gesetze sind da, sie müssen aber auch gelebt werden.“ (ldi/31.01.2014)

 

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