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Parlament

Sonderschullehrerin aus Mecklenburg: Karin Strenz

Wege in die Politik: Karin Strenz (CDU/CSU)

Karin Strenz (CDU/CSU) (Karin Strenz/Christian Stambor)

Mecklenburg-Vorpommern ist eine der schönsten und vielfältigsten Regionen Deutschlands. Dazu bekennt sich die CDU-Abgeordnete Karin Strenz auf ihrer Internetseite. Die Bundestagsabgeordnete, die seit 2009 den Wahlkreis 13 (Ludwigslust-Parchim II - Nordwestmecklenburg II - Landkreis Rostock I) im Deutschen Bundestag vertritt, muss es wissen. Die gebürtige Mecklenburgerin kennt ihre Heimat genau und möchte nur hier leben. Sie sagt: „Als Politikerin bin ich seit vielen Jahren im Land unterwegs. Ich kenne die Mecklenburger und weiß, wo der Aufschwung angekommen ist und in welchen Orten noch wirtschaftliche Hilfe nötig ist. Ich wünsche mir, dass viele Menschen im 25. Jahr des Mauerfalls sagen können, dass sie genauso gern in Mecklenburg-Vorpommern leben wie ich.“

Zusatzstudium in Frankfurt

Karin Strenz ging nach dem Ende der Schulzeit nach Rostock und wurde am Institut für Lehrerbildung als Unterstufenlehrerin für Kunsterziehung ausgebildet. Anschließend studierte sie bis 1989 an der Pädagogischen Hochschule in Magdeburg in der Fachrichtung Sonderschulpädagogik und schloss das Studium mit Diplom ab.

„Ich war damals sehr glücklich, denn so lange ich denken kann, wollte ich immer nur Lehrerin werden. Aber kurz nach der Lehrerausbildung 1989 fiel die Mauer, und viele mussten sich ganz neu orientieren. Plötzlich gab es ganz andere Bedingungen und viel zu viele Lehrer. Mit der Wende ging ich für ein Zusatzstudium 1990 von Mecklenburg-Vorpommern an die Goethe-Universität nach Frankfurt am Main“, erzählt Karin Strenz.

Lehrerin werden oder in die Wirtschaft gehen?

In Frankfurt lernte die junge Frau ihren Mann kennen, einen Unternehmer, den sie 1995 heiratete. „ Nun stellte sich die Frage: Was mache ich jetzt? Mein Mann fragte mich, ob ich immer noch Lehrerin werden will, denn falls nicht, könnte ich in sein Unternehmen einsteigen“, erzählt Karin Strenz.

Es war eine schwere Entscheidung und während sie noch darüber nachdachte, ob sie in den Schuldienst gehen sollte, fiel ihr zufällig ein Zitat von Robert Frost in die Hände: „Zwei Wege boten sich mir dar, ich wählte den, der wenig beschritten war, und das veränderte mein Leben.“

„Die beste Entscheidung meines Lebens“

Karin Strenz entschied sich für die Wirtschaft und sagt heute: „Ich weiß nicht, wie mein Leben verlaufen wäre, wenn ich mich anders entschieden hätte. Ich weiß aber, es war die beste Entscheidung meines Lebens.“

Mit dem Entschluss in Frankfurt zu bleiben und in der Wirtschaft Karriere zu machen, war kurze Zeit später auch die Entscheidung verbunden, in die Politik zu gehen.

Angela Merkel hat sie begeistert

„Ende der 1990er Jahre nahm mich mein Mann mit auf eine Veranstaltung, auf der Angela Merkel als Umweltministerin vor Frankfurter Bürgern sprach. Er sagte, Angela Merkel sei doch auch aus Mecklenburg und dass mich das sicher interessieren würde. Ich war gespannt und überwältigt. Von Null auf Hundert war bei mir das Interesse für Parteipolitik geweckt, und ich trat kurze Zeit später in die CDU ein“, erzählt Karin Strenz noch heute mit Begeisterung.

Ende der 1990 er Jahre ging sie dann doch von Frankfurt nach Mecklenburg-Vorpommern zurück, denn ihre Mutter wurde krank, und sie wollte sich um sie kümmern. „Meine Mutter und ich hatten immer ein sehr enges Mutter-Tochter-Verhältnis, und ich wollte einfach noch so viel Zeit wie möglich mit ihr verbringen“, sagt die Politikerin.

„Wer nicht kämpft, hat schon verloren“

In Mecklenburg-Vorpommern angekommen, wurde Karin Strenz sofort politisch aktiv. Die CDU-Politikerin kandidierte 1999 für den Kreistag in Parchim und wurde 2001 zur Vorsitzenden des CDU-Kreisverbandes Parchim gewählt. Bereits ein Jahr später trat sie erstmals bei der Landtagswahl an und kandidierte ganz selbstbewusst gegen den SPD-Kandidaten und späteren Ministerpräsidenten Harald Ringstorff.

Gegen dieses landespolitische Schwergewicht anzutreten, erforderte Mut, und auch wenn Karin Strenz das Direktmandat nicht gewinnen konnte, zog sie doch über die Landesliste in den Landtag ein. Heute sagt sie rückblickend: „Für mich war das damals ein großer Erfolg. Ich konnte zeigen, dass ich kämpfen kann. Außerdem hatte ich schon immer die Devise: Wer nicht kämpft, hat schon verloren.“

Als Kreisvorsitzende auf Kandidatensuche

Ende des Jahres 2008 wurde die CDU-Politikerin als Kreisvorsitzende damit beauftragt, für die Bundestagswahl einen geeigneten Kandidaten oder eine Kandidatin zu finden und vorzuschlagen. „Das war eine überaus anspruchsvolle Aufgabe, denn der Wahlkreis war seit gefühlten 100 Jahren von der SPD gewonnen worden“, sagt Karin Strenz.

Sie fügt hinzu: „Es ist natürlich naheliegend, diejenigen zu fragen, die schon einmal kandidiert hatten. Was bedeutete, es musste ein Kandidat oder eine Kandidatin mit Charisma, Durchhaltevermögen und Power sein und er oder sie musste Sachkenntnis haben. Darüber hinaus sollten die Kandidaten möglichst vielen Menschen bekannt sein. Alle die ich fragte, haben abgelehnt, denn ein solcher Bundestagswahlkampf kostet enorm viel Kraft, Zeit und natürlich Geld, weil man zunächst einmal alles allein bestreiten muss.“

Einstimmiges Votum vom Kreisvorstand

Nachdem ihre Bemühungen erfolglos blieben, fragte sie ihr Mann: „Hast Du schon einmal in Erwägung gezogen, selber zu kandidieren?“ Karin Strenz sagte, auf eine so verrückte Idee sei sie nicht gekommen, und ihr Mann bohrte weiter: „Karin, Du kannst das, Du musst nur gewinnen und ich werde Dich dabei unterstützen.“

Anfang 2009 informierte Karin Strenz den Kreisvorstand, dass sie ihren Hut in den Ring werfe und zur Bundestagswahl als CDU-Kandidatin antrete. Und das Votum des CDU Kreisvorstandes fiel einstimmig aus.

Mit Volldampf in den Wahlkampf

Damit war Karin Strenz als Bundestagskandidatin gesetzt und zog mit Volldampf in den Wahlkampf. Sie ging von Tür zu Tür, von Verein zu Verein, zu Unternehmen und durch Fußgängerzonen. Überalle wurde sie freundlich aufgenommen. Eine Kandidatin aus Mecklenburg-Vorpommern war ganz nach dem Geschmack der Menschen, auf die Zugereiste manchmal etwas verschlossen wirken.

Doch Karin Strenz hatte die Authentizität und die bodenständige Art, die bei den Mecklenburgern ankam. Ihre Devise: Komplizierte Sachverhalte in drei Sätzen formulieren, damit die Menschen es verstehen, und dann Lösungen aufzeigen und nicht Probleme benennen. Karin Strenz sagt: „Das bewundere ich an Angela Merkel. Sie beherrscht es, komplizierte Sachverhalte so zu erklären, dass die Menschen verstehen, worum es geht.“

43 Prozent bei der Bundestagswahl 2013

Die Anstrengungen im Wahlkampf zahlten sich aus. Karin Strenz holte 2009 das Direktmandat und setzte sich mit einem für ihren Wahlkreis sensationellen Ergebnis von 33,7 Prozent der Erststimmen durch.

Bei der Bundestagswahl 2013 konnte die CDU-Politikerin den Vorsprung zu SPD und Linke um mehr als 20 Prozent ausbauen und gewann das Direktmandat erneut – nunmehr mit 43 Prozent der Erststimmen. Damit hatte sie nicht nur alle Erwartungen übertroffen, sondern sich und ihrem Motto Recht gegeben: „Wer die Menschen treffen und überzeugen will, muss sich auf sie zubewegen.“

Besuch bei Bundeswehrsoldaten

Als Mitglied im Verteidigungsausschuss des Bundestages liegt Karin Strenz besonders am Herzen, an den Weihnachtstagen die Soldatinnen und Soldaten zu besuchen, die sich im Auslandseinsatz befinden.

Sie sagt: „2009 war ich Afghanistan, 2010 im Sudan, 2011 im Kosovo, 2012 erneut in Afghanistan und 2013 reiste ich nach Mali und in den Senegal. Mit diesen Besuchen drücke ich meine besondere Wertschätzung der Truppe für ihren Dienst fern der Heimat aus. Gleichzeitig erfahre ich in ungezwungenen Gesprächen vor Ort interessante Dinge von den Soldaten. Verantwortliche Politik kann man meines Erachtens nicht nur vom Schreibtisch aus machen.“

Talent im Langstreckenlauf

Auch im Sportausschuss des Bundestages ist sie ordentliches Mitglied. Karin Strenz erzählt: „Als Kind war ich sehr sportlich, und mein Sportlehrer behauptete, ich sei ein Talent im Langstreckenlauf. Ab der vierten Klasse erschien er regelmäßig bei uns zu Hause und versuchte meine Eltern zu überreden, mich auf eine Kinder- und Jugendsportschule zu schicken. Mein Vater war stolz, aber meine Mutter war dagegen. Sie wollte mich keinesfalls weglassen. Heute bin ich ihr dankbar dafür, denn inzwischen ist ja bekannt, dass die DDR in solchen Einrichtungen bereits bei Kindern Dopingmittel eingesetzt hatte.“

Karin Strenz hatte bereits in der letzten Legislaturperiode mit einer Kollegin von den Grünen versucht, Opfer von Doping zu befragen und Betroffenen Hilfe zukommen zu lassen. „Im ersten Anlauf ist uns das leider nicht gelungen, aber ich habe es noch auf meiner To-do-Liste und kann vielleicht im Sportausschuss noch einmal daran anknüpfen. Es geht um Menschen, die unsere Unterstützung brauchen“, sagt Karin Strenz abschließend. (bsl/16.05.2014)

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