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Parlament

Freundschaftsbesuch aus dem Sabor in Zagreb

Gesprächssituation zwischen zwei Männern und einer Frau.

Klaus-Peter Willsch, Astrid Freudenstein im Gespräch mit Ivan Šuker, Vorsitzender der Kroatisch-Deutschen Freundschaftsgruppe (© DBT/Melde)

Ein Drittel aller Abgeordneten des kroatischen Parlaments, des Sabor, gehören der Kroatisch-Deutschen Freundschaftsgruppe an. Das sind rund 50 Abgeordnete. Ein Beweis dafür, wie groß die Sympathien zwischen Kroaten und Deutschen sind, erklärt Astrid Freudenstein (CDU/CSU). Sie ist die Vorsitzende der Deutsch-Kroatischen Parlamentariergruppe, des Pendants im Deutschen Bundestag. Dieser Gruppe gehören aktuell elf Abgeordnete an. Mit Josip Juratovic (SPD) arbeitet in dieser Parlamentariergruppe sogar ein gebürtiger Kroate im Vorstand.

„Grundpositives Verhältnis beider Länder“

Das Verhältnis zwischen beiden Ländern beschreibt Astrid Freudenstein als „grundpositiv. Wir sind den Kroaten zugetan und die Kroaten sind uns zugetan. Da gibt’s jetzt nicht von Haus aus Spannungen zwischen den Ländern.“ Beste Voraussetzungen also für einen Freundschaftsbesuch, zu dem sich fünf kroatische Parlamentarier vom 17. bis 19. März 2015 in Berlin aufhielten.

Die Abgeordneten aus dem jüngsten EU-Mitgliedsland, das im Juli 2013 in die Europäische Union aufgenommen wurde, führten im Bundestag Gespräche mit Abgeordneten des Ausschusses für Angelegenheiten der Europäischen Union, des Auswärtigen Ausschusses und trafen sich mit Bundestagsvizepräsident Peter Hintze (CDU/CSU).

„Kroatien steckt in anhaltender Wirtschaftskrise“

„Ein Thema, das sie bewegt, ist die anhaltende Wirtschaftskrise, in der Kroatien seit Jahren steckt und die sich auch durch den EU-Beitritt nicht so gebessert hat, wie man sich das erhofft hatte“, berichtet Astrid Freudenstein. Die wirtschaftlichen Probleme brächten soziale Problem mit sich.

Kroatien habe mit einer hohen Arbeitslosigkeit von fast 20 Prozent zu kämpfen. Besonders hätten sich die kroatischen Kollegen dafür interessiert, welche Rezepte in Deutschland gegen die Jugendarbeitslosigkeit gewirkt hätten. Aber auch allgemein seien die deutschen Strategien der Krisenbewältigung gefragt gewesen.

„Kroatien schaut erwartungsvoll nach Europa“ 

„Kroatien schaut durchaus erwartungsvoll nach Europa, aber speziell auch nach Deutschland, wo man - glaube ich - den Rat der Deutschen sehr schätzt und die Erfahrung, wie man aus der Krise auch wieder herauskommen kann.“

Wie Astrid Freudenstein vermutet, ist nicht vielen Menschen bewusst, dass Kroatien seit fast zwei Jahren zur EU gehört. Das Land stehe nicht im Fokus. Die Aufmerksamkeit zögen vielmehr die Euro-Krisenstaaten auf sich. Freudenstein zeigt sich allerdings sicher, dass Kroatien das Potenzial hat, seine Wirtschaftskrise zu überwinden.

„Klima für Investitionen verbessert“

Wanderungsbewegungen nach Deutschland seien aufgrund der aktuellen Lage nicht zu verzeichnen, meint Freudenstein. Die in Deutschland lebenden Kroaten seien bestens integriert und würden zumeist seit 20 Jahren hier leben. Viele seien infolge des Balkankriegs gekommen.

„Was aus deutscher Sicht ein Anliegen in den Gesprächen ist, dass sich das Klima für Investitionen deutscher Unternehmen in Kroatien verbessert“, fügt die Abgeordnete ein weiteres Thema hinzu. Es fehle mitunter an Rechtssicherheit für Investitionsvorhaben.

Schauplatz der Winnetou-Verfilmungen

Ungebrochen positiv entwickle sich hingegen der Tourismus in Kroatien. Wer - anders als die Regensburger CSU-Abgeordnete - das Land noch nicht bereist haben sollte, habe womöglich dennoch Bilder von Kroatien im Kopf. „Wir kennen ja Kroatiens Landschaft alle ganz gut, ohne das vielleicht immer zu realisieren: durch die Winnetou-Verfilmungen. Die sind in Kroatien gedreht worden.“ Schauplatz sei die Gegend um die Plitvicer Seen gewesen, weiß Freudenstein.

Der Besuch der kroatischen Abgeordneten in Berlin habe geholfen, Ansprechpartner in Kroatien zu finden, so Astrid Freudenstein. Die Beziehungspflege zwischen den Parlamenten - jenseits der bilateralen außenpolitischen Agenda beider Staaten - sei wichtig und helfe auch, politisch etwas voranzubringen. „Das sind lauter Multiplikatoren auf der einen wie auf der anderen Seite. Die Kollegen aus Zagreb und wir geben ja das, was wir aus den Gesprächen mitnehmen, auch wieder weiter.“ (tk/07.04.2015)

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