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Landwirtschaft

Krone von Land­jugend an Agrar­ausschuss überreicht

Alois Gerig (Mitte links) bei der Übergabe der Erntekrone durch die Landjugend.

Alois Gerig (Mitte links) bei der Übergabe der Erntekrone durch die Landjugend. (DBT/Melde)

Pünktlich zu Beginn der Erntedankfeiern hat die Landjugend Rheinhessen-Pfalz am Mittwoch, 23. September 2015, eine Erntekrone an den Ausschuss für Ernährung und Landwirtschaft überreicht. „Die Krone ist das Symbol einer Ernte, die dieses Jahr erstaunlich gute Erträge eingefahren hat, trotz des nassen Herbstes 2014 und des zu trockenen Sommers“, sagte Matthias Daun, Bundesvorsitzender der Landjugend. Deshalb unterstreiche die Erntekrone mehr als in den vergangenen Jahren den Beitrag der Landwirtschaft zur sicheren Versorgung der Menschen.

Einsatz für familiengeführte bäuerliche Landwirtschaft 

„Wir sind stolz darauf, dass wir die Erntekrone haben und diese das ganze Jahr den Sitzungssaal zieren wird“, sagte der Ausschussvorsitzende Alois Gerig (CDU/CSU) und nahm das Präsent im Namen aller Ausschussmitglieder an. „Es ist wichtig für uns, dass es die Landjugend gibt und wir kämpfen dafür, dass die familiengeführte bäuerliche Landwirtschaft weiter Bestand hat.“

Die Erntekrone drücke die Verbundenheit des Ausschusses mit dem landwirtschaftlichen Nachwuchs aus, der sich lautstark in aktuelle Themen einmische und gehört werde, betonte Gerig. Die Krone wurde aus vier unterschiedlichen Getreidesorten geflochten. „Und wurde mit Trauben ausgeschmückt, weil unsere Region auch ein Weinanbaugebiet ist“, erläuterte Barbara Bißbort, Vorstand der Landjugend Rheinhessen-Pfalz.

Daun: Partner müssen auf Augenhöhe stehen

Zuvor sprachen Vertreter aller vier Fraktionen mit dem Jugendverband über die Zukunftsaussichten in der Landwirtschaft in Deutschland und über die existenziellen Nöte vieler Betriebe. „Landwirte und Handelspartner müssen auf Augenhöhe stehen“, sagte Daun, der die Abgeordneten aufforderte, Monopole und Oligopole in der verarbeitenden Lebensmittelindustrie und im Handel zu verhindern.

Die gerechte Teilhabe an Informationen sei eine wichtige Voraussetzung für einen fairen Markt. Der Jugendverband sprach sich zudem deutlich gegen Maßnahmen zur Marktsteuerung aus, trotz niedriger Milchpreise und zu geringer Margen im Bereich der Schweinefleischproduktion. 

Fraktionen beschäftigt die angespannte Marktlage

Die SPD begrüßte die Offenheit des Verbandes gegenüber dem Markt. Auch die Sozialdemokraten sähen keine Erfolgsaussichten bei der Wiedereinführung von Quoten bei der Milchproduktion, um dadurch die Preise zu stabilisieren. Stattdessen sollten die Instrumente des Managements ausgebaut und gefördert werden, die auf Krisen angemessene Antworten finden. Die Union sprach sich dafür aus, neue Absatzmärkte zu suchen, um Abhängigkeiten der heimischen Landwirte zu reduzieren. 

Die Linke äußerte sich jedoch kritisch im Hinblick auf eine Ausrichtung der Landwirte auf den Weltmarkt. Die Fraktion verwies darauf, dass der Export auch Folgen für Entwicklungsländer haben könne. Unter ähnlichem Vorzeichen sprach sich die Fraktion Bündnis 90/Die Grünen für den Einsatz für gerechte Marktbedingungen aus, die aber weltweit nur schwer zu erreichen seien. Dabei müsse darauf geachtet werden, dass die erreichten Standards in der Europäischen Union nicht abgesenkt werden.

Neue Konzepte für Nachwuchs gefragt

Ein weiteres Thema war die Frage nach der Lage des landwirtschaftlichen Nachwuchses. Der Jugendverband berichtet von vollen Hörsälen in den Hochschulen und dem hohen Bedarf nach spezialisierter Ausbildung. Die klassische landwirtschaftliche Ausbildung reiche heute nicht mehr aus. Das Wissen über Marketing sei ebenso wichtig wie die praktische Arbeit. 

Außerdem würden junge Landwirte heutzutage nicht unbedingt nur den Betrieb ihrer Eltern übernehmen wollen, sondern es gebe viele Spezialisten, die sich in der immer vielfältiger entwickelnden Landwirtschaftsbranche in unterschiedlichen Funktionen einbringen. Es stelle sich daher die Frage nach Konzepten, die in Zukunft jungen Leuten die Übernahme von Betrieben erleichtern, die nicht eine direkte Nachfolge auf einem elterlichen Hof antreten, obwohl ihnen das Kapital für eine Übernahme fehlt. (eis/23.09.2015)

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