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Parlament

Frank Schwabe unterstützt José Pilar Álvarez Cabrera

Eine Gruppe von vier Männern und einer Frau steht vor einer Weltkarte

Pfarrer Ralf Häußler, Frank Schwabe, José Pilar Álvarez Cabrera, Jana Strube (Menschenrechtsausschuss-Sekretariat), Konrad Rauber („Brot für die Welt“) (Privat)

José Pilar Álvarez Cabrera setzt sich seit Jahren für die Bevölkerung seines Heimatlandes Guatemala ein. Der bedrohte Pfarrer wird unter anderem von Frank Schwabe (SPD) im Rahmen des Programms „Parlamentarier schützen Parlamentarier“ unterstützt. Frank Schwabe ist froh, dass es seinem „Schützling“ den Umständen entsprechend gut geht. „José Pilar Álvarez Cabrera ist ein sehr lebensfroher Mensch, der sich zum Glück von den ganzen Einschüchterungsversuchen nicht einschüchtern lässt“, sagt der Sprecher für Menschenrechte der SPD-Bundestagsfraktion.

Der Pfarrer aus Guatemala mache sich mehr Sorgen um seine Mitstreiter, die nicht so sehr im Fokus der Öffentlichkeit stehen. Denn es sei die öffentliche Aufmerksamkeit, die Cabrera schütze – und Schwabes Engagement mittels des Programms „Parlamentarier schützen Parlamentarier“ des Deutschen Bundestages ist ein Teil davon.

Einsatz für die Umwelt

Cabreras Schicksal sei „eigentlich der klassische Fall für ein lateinamerikanisches Land“, sagt Schwabe. Der Präsident der Lutherischen Kirche Guatemalas (Ilugua) setzt sich für den Erhalt von Nebelwäldern im Osten des Landes und damit für die Rechte von Kleinbauern ein. „Eigentlich geht es Cabrera darum, politische Unterstützung zu finden, um die ganze Bergregion unter Schutz zu stellen“, sagt Schwabe. Dafür sei er öffentlich als Krimineller beschuldigt und sogar verhaftet worden. „In Guatemala enden diese Bedrohungen häufig in Mord“, sagt Schwabe. In der Region sei der Staat kaum handlungsfähig, Drogenbarone sehr mächtig, die Polizei korrupt.

Dabei sei das Engagement von Cabrera und seinen Mitstreitern absolut notwendig. Die Nebelwälder um das Bergmassiv Las Granadillas sind Wasserspeicher in der ansonsten trockenen Grenzregion zu Honduras. Ohne die Wälder kein Wasser, ohne das Wasser und den freien Zugang dazu keine Lebensgrundlage für die dortigen Kleinbauern. Doch Großgrundbesitzer rodeten die Wälder in großem Stil, auch illegal, berichtet Frank Schwabe. Der Konflikt eskalierte 2008, als die Großgrundbesitzer – nach ersten Protesten der Kleinbauern – die Auffahrt in die Berge mit einem Tor verschlossen.

Kennengelernt über den Wahlkreis

Aufgrund der Gesamtsituation habe er sich entschlossen, Cabrera, den er seit gut sieben Jahren persönlich kenne, über das „Parlamentarier schützen Parlamentarier“-Programm zu unterstützen. Guatemala und Cabrera selbst habe er über eine Frau in seinem Wahlkreis kennengelernt, die sich in der katholischen Kirche für das Land engagiere.

Inzwischen habe er die Region mehrfach bereist und mit Aktivisten dort gesprochen. Seinen Schwerpunkt beim Thema Menschenrechtspolitik setzt Schwabe auf Zentralamerika, engagiert sich unter anderem für wirtschaftliche, soziale und kulturelle Rechte. Auch in Deutschland habe er Cabrera schon getroffen, denn der Geistliche besuche nahezu jedes Jahr mehrere deutsche Gemeinden.

Regierende meiden internationale Probleme

„Ich schicke immer wiederkehrend Briefe an alle möglichen staatlichen Institutionen“, beschreibt Schwabe sein Engagement. Er betone darin, dass Cabrera Schutz benötige und dringe darauf, dass er im Fall einer Anklage ein faires Verfahren bekomme – „was so gut wie unmöglich ist in einem Land, in dem es so etwas nicht gibt“. Bei seinen Reisen nach Guatemala oder in die Grenzregion zu Guatemala habe er Cabrera außerdem zu Treffen eingeladen – auch ein Signal an die Regierung. „Das ist sozusagen das, was man tun kann“, sagt Schwabe. „Wir können ja keine Sicherheitskräfte losschicken.“

Das Gute: Die Briefe – zusammen mit anderen öffentlichkeitswirksamen Maßnahmen – wirkten. „Das wird in den Ministerien gehört“, weiß Schwabe aus Erfahrung. Die Regierung Guatemalas habe kein Interesse an internationalen Problemen. Inzwischen habe sich sogar das Parlament mit dem Protest der Bauern beschäftigt. Und die Interamerikanische Kommission für Menschenrechte urteilte, dass Guatemala ein Gesetz erlassen muss, mit dem es seine natürlichen Ressourcen schützt. (ske/03.08.2016)

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