Lamers: Die Bundeswehr macht ihre Arbeit in Incirlik hervorragend
Anfang Oktober konnten erstmals wieder Bundestagsabgeordnete zum türkischen Luftwaffenstützpunkt in Incirlik reisen. Eine Delegation des Verteidigungsausschusses unter Leitung des stellvertretenden Vorsitzenden des Verteidigungsausschusses, Prof. h. c. Dr. Karl A. Lamers, hat das Einsatzkontingent der Bundeswehr der Operation Counter-Daesh besucht. „Die Bundeswehrsoldaten haben ihre Arbeit immer hervorragend gemacht“, berichtet Lamers im Interview mit dem Parlamentsfernsehen am Donnerstag, 20. Oktober 2016, obwohl die durch den Bundestag im Juni 2016 verabschiedete Armenien-Resolution zu schweren politischen Spannungen zwischen Deutschland und dem Nato-Partner Türkei geführt hatte.
„Die Bundeswehr ist eine Parlamentsarmee“, sagte Lamers. „Jedem Einsatz muss vom Deutschen Bundestag zugestimmt werden. Deswegen ist es normal, dass die Parlamentarier die Soldaten im Einsatz besuchen. Wenn das nicht möglich ist, gibt es echte Probleme“, erläuterte er im Hinblick auf die noch in diesem Jahr anstehende Mandatsverlängerung. Dass den Abgeordneten im Sommer der Zugang zu den Soldaten verwehrt worden war, habe Lamers unter Nato-Partnern noch nicht erlebt. „Deswegen haben wir darauf bestanden, dass wir als Delegation des Verteidigungsausschusses das Zugangsrecht gewährt bekommen.“ Trotz des Vorfalls glaubt Lamers, dass der Nato-Partner Türkei seine Zukunft und Sicherheit weiterhin im atlantischen Bündnis sieht.
Die Delegation bestand aus den Abgeordneten Ingo Gädechens (CDU/CSU), Florian Hahn (CDU/CSU), Rainer Arnold (SPD), Dr. Karl-Heinz Brunner (SPD), Dr. Alexander S. Neu (DIE LINKE.) und Agnieszka Brugger (Bündnis 90/Die Grünen). (eis/21.10.2016)