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Parlament

Deutscher und britischer Parlamentschor stimmen auf Weihnachten ein

Statt eiliger Schritte schallen harmonische Klänge durch das Paul-Löbe-Haus des Deutschen Bundestages. Die übliche Hektik einer Sitzungswoche scheint für zwei Stunden völlig ausgeschaltet. In der großen Halle des Gebäudes, in dem Ausschusssäle und Abgeordnetenbüros untergebracht sind, ist eine Bühne aufgebaut. Dort singen die Musikgemeinschaft des Deutschen Bundestages und der Britische Parlamentschor gerade das Weihnachtslied ,,Hark! The Herald Angels Sing„, das erste Stück ihres gemeinsamen Adventskonzertes.

Premiere 2014 in Westminster Hall

Es ist nicht das erste Mal, dass die beiden Parlamentschöre gemeinsam auftreten. Im Juli 2014 gab es die Premiere in der Londoner Westminster Hall, erinnern Bundestagspräsident Prof. Dr. Norbert Lammert und David Lidington, Präsident (Leader) des britischen Unterhauses (House of Commons) bei der Begrüßung. 

Anlass des Konzerts war damals ein historisches Doppelereignis deutsch-britischer Beziehungen: der Ausbruch des Ersten Weltkrieges hatte sich zum 100. Mal, die Personalunion zwischen britischer und deutscher Krone zum 300. Mal gejährt.

“Kulturelle Diplomatie mit Musik„

Einer Personalunion seien die beiden Staaten 2016 nicht nähergekommen, sagt Lammert mit Blick auf das Brexit-Votum der britischen Bevölkerung. ,,Aber gerade das macht Abende wie diesen besonders sinnvoll“, betont er und erntet dafür einen langanhaltenden Applaus der rund 700 Zuhörer. Lammerts Ausblick auf die deutsch-britischen Beziehungen ist optimistisch: Es würden sicherlich alternative Formen gefunden, um die Zusammenarbeit auch in Zukunft so eng wie möglich zu gestalten, sagt er.

,,Singen stellt sich als beste Möglichkeit dar, unser wechselseitiges Verständnis zum Ausdruck zu bringen - in der Gewissheit, dass wir unsere Beziehungen weiter stärken und vertiefen möchten„, schließt sich Lidington, von 2010 bis 2016 britischer Europaminister, an. Die beiden Chöre leisteten nicht weniger als ,,kulturelle Diplomatie mit Musik“.

Anspruchsvolles Programm

Es folgt ein anspruchsvolles Programm von Liedern, die fester Bestandteil der Weihnachtsmusik beider Länder sind: Georg Friedrich Händels ,,Tochter Zion„ und Michael Praetorius' ,,Es ist ein Ros' entsprungen“ sind ebenso dabei wie das fröhliche ,,Ding! Dong! Merrily on High„ (in der Bearbeitung von Mack Wilberg). 

Musikalischer Höhepunkt: Sicherlich die Stücke, in denen der prämierte Tenor Miloš Bulajic zum Einsatz kommt. Aber auch die Mitglieder der beiden Chöre zeigen, dass sie auf eine langjährige Erfahrung blicken: Der britische Chor besteht seit dem Jahr 2000, als ihn Lord Filkin und Simon Over ins Leben riefen.

Breites Repertoire

Seine 120 Sängerinnen und Sänger, unter ihnen Mitglieder des Ober- und Unterhauses wie Parlamentsmitarbeiter, haben Werke von Verdi, Brahms und Mozart im Repertoire. Im Bundestag gibt es seit 2001 wieder einen Chor, der schon mehrfach im Fernsehen auftrat. Der Leiter der Kleiderkammer des Parlaments, Žarko Bulajic, gründete damals die Musikgemeinschaft, die ein breites Repertoire von klassischer bis Popmusik zu bieten hat.

Das weihnachtliche Programm kommt bei den Zuhörern auch an diesem Abend gut an. So manch einer nimmt die Einladung an, bei ausgewählten Stücken mitzusingen. Beim letzten Titel ,,O du fröhliche, o du selige“ haben die  musikalischen Leiter der beiden Chöre - Simon Over und Žarko Bulajic - außerdem die Lacher auf ihrer Seite. Sie treten eingehakt auf die Bühne, jeweils im Wechsel dirigiert einer der beiden die Musiker auf der Bühne, einer das Publikum. (ebr/13.12.2016) 

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