Fortsetzung des Bundeswehreinsatzes im Mittelmeer erörtert
Der Bundestag hat am Freitag, 6.März 2020, über die weitere Beteiligung der Bundeswehr an der Nato-geführten Maritimen Sicherheitsoperation „Sea Guardian“ im Mittelmeer debattiert. Den Antrag der Bundesregierung (19/17286) zur Fortsetzung des noch bis Ende März laufenden Mandats um längstens ein Jahr bis Ende März 2021 überwies das Parlament im Anschluss zusammen mit einem Antrag der AfD-Fraktion (19/17529) zur weiteren Beratung an den Auswärtigen Ausschuss.
Antrag der Bundesregierung
Auch künftig sollen zu 650 Soldatinnen und Soldaten eingesetzt werden können, um „auf und über See“ Lagebilder zu erstellen und den Seeraum zu überwachen. Der Einsatz leistet aus Sicht der Bundesregierung einen Beitrag zum maritimen Kampf gegen Terrorismus und zur Beschränkung des Waffenschmuggels. Das Einsatzgebiet umfasst das Mittelmeer, die Straße von Gibraltar und ihre Zugänge und den darüber liegenden Luftraum.
Die Kosten der Mandatsverlängerung gibt die Bundesregierung mit rund 3,2 Millionen Euro an, von denen 2,4 Millionen Euro auf das Haushaltsjahr 2020 und 800.000 Euro auf das Haushaltsjahr 2021 entfallen.
Antrag der AfD
Der Antrag der AfD-Fraktion trägt den Titel „Beteiligung deutscher Streitkräfte an der Sicherheitsoperation ,Sea Guardian' im Mittelmeer beenden – Maßnahmen zur Evaluierung des Auslandseinsatzes ergreifen“ (19/17529). Darin fordert die Fraktion die Bundesregierung auf, das Bundeswehrmandat für „Sea Guardian“ auslaufen zu lassen und nicht erneut zu verlängern. Auch solle sie einen Evaluationsbericht erstellen, welcher die Fähigkeiten zu dem Informationsaustausch sowie der Weitergabe von durch Staaten in der Mittelmeerregion erstellten Lagebildern miteinbezieht.
Gegenüber der Nato solle die Regierung dafür werben, sich mit den bisherigen Ergebnissen von „Sea Guardian“ kritisch auseinanderzusetzen. Auch solle sie den Nordatlantikrat dazu auffordern, sich mit einem entsprechenden Beschluss der Beendigung der Mission anzuschließen. Bei der Afrikanischen Union und den nordafrikanischen Staaten solle sich die Regierung schließlich dafür einsetzen, selbst aktiver gegen den maritimen Waffenschmuggel und gegen Terrorismus vorzugehen.(ahe/hau/06.03.2020)