21. Februar 2023 Presse

Wissenschaftspreis des Deutschen Bundestages geht 2023 an Mechthild Roos und Oliver Haardt

Der Deutsche Bundestag zeichnet Mechthild Roos und Oliver Haardt mit dem Wissenschaftspreis 2023 aus. Die beiden teilen sich den mit 10.000 Euro dotierten Preis. Die Jury wählte die Arbeit der Politologin Roos und des Historikers Haardt aus 35 Einreichungen aus. 

Mechthild Roos wird für ihre Arbeit „The Parliamentary Roots of European Social Policy. Turning Talk into Power“ geehrt. Darin beschäftigt sie sich mit den Anfängen des Europäischen Parlaments vor den ersten Direktwahlen im Jahr 1979. Sie zeigt auf, dass das Europäische Parlament bereits in diesen frühesten Jahren trotz der eingeschränkten Kompetenzen politischen und gesetzgeberischen Einfluss entwickelt hat. Die Jury hat diese Arbeit überzeugt, da sie in beachtlichem Maße zur Erforschung des Europäischen Parlaments beitrage. Sie liefere neue Erkenntnisse zur Entwicklungslogik des europäischen Parlamentarismus und zum Prozess der Institutionalisierung von Parlamenten. 

Oliver Haardt erhält die Auszeichnung für sein Werk „Bismarcks ewiger Bund. Eine neue Geschichte des Deutschen Kaiserreichs“. Haardt setzt sich mit der Verfassungs- und Politikgeschichte des Kaiserreichs von 1871 bis 1918 auseinander. Er verfolgt dabei eine neue Herangehensweise, indem er die Entwicklung des Bundesrates in den Vordergrund rückt. Die Jury war der Auffassung, dass Haardt mit seinem Werk einen bedeutenden und innovativen Beitrag zur Geschichte des deutschen Parlamentarismus vorgelegt habe. Durch seine Arbeit werde das Verständnis von Parlamentarisierungsprozessen politischer Systeme erweitert. 

Bundestagspräsidentin Bärbel Bas wird den Preis voraussichtlich am 10. Mai 2023 verleihen. 

Zum Hintergrund: Der Wissenschaftspreis wurde vom Deutschen Bundestag 1989 aus Anlass seines 40-jährigen Bestehens eingeführt und wird seit 1997 im zweijährlichen Turnus verliehen. Er würdigt hervorragende wissenschaftliche Arbeiten, die zur Beschäftigung mit Fragen des Parlamentarismus anregen und zu einem vertieften Verständnis parlamentarischer Praxis beitragen. Die unabhängige Jury, die im Auftrag der Bundestagspräsidentin die Auswahl trifft, besteht aus neun Professorinnen und Professoren des Staatsrechts, der Geschichtswissenschaft sowie der Politikwissenschaft. 

Weitere Informationen zum Wissenschaftspreis finden Sie unter https://www.bundestag.de/wissenschaftspreis 

 

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