Weltbild des Tatverdächtigen von Hanau
Berlin: (hib/STO) Ideologische Vorstellungen des Tatverdächtigten im Fall des Anschlags in Hanau vom Februar dieses Jahres sind ein Thema der Antwort der Bundesregierung (19/19678) auf eine Kleine Anfrage der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen (19/19099). Wie die Bundesregierung darin darlegt, lassen sich einzelne ideologische Vorstellungen von R. zum Tatzeitpunkt aus dem von ihm veröffentlichten Textdokument „Botschaft an das gesamte deutsche Volk“ entnehmen. Dort finden sich laut Vorlage „auch rechtsextremistische Ideologieelemente, die zwar vergleichsweise wenig Raum einnehmen, dafür aber mit einer besonderen Intensität zu Tage treten“.
Demzufolge war R.s Weltbild „geprägt von einer kollektivistisch-biologistischen Denkweise und der Vorstellung von der Minderwertigkeit anderer Völker, was eine rassistische Grundausrichtung impliziert“, wie die Bundesregierung weiter schreibt. Durch die gesamten Ausführungen ziehen sich ihren Angaben zufolge antisemitisch konnotierte verschwörungstheoretische Aspekte; „solche äußern sich etwa in der Vorstellung von einer geheimen Organisation, welche ihn und die gesamte Menschheit kontrolliere“. Zudem habe R. Israel zu den Staaten gezählt, deren Vernichtung er gewünscht habe.
Zugleich verweist die Bundesregierung darauf, dass die Einordnung der Textinhalte in das Gesamtgeschehen und die Tätermotivation erst nach Abschluss der Ermittlungen erfolgen könne.