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Parlament

Schülerinnen und Schüler erkunden den Bundestag

Eckhard Pols (CDU/CSU) mit Kindern

Eckhard Pols (CDU/CSU) mit Kindern (© DBT/Melde)

Wäre Joschkas Vater bei den Grünen und nicht bei der CDU, wäre so manche ungewöhnliche Frage zumindest seltener. So wie am Montag, 17. Mai 2010, morgens im Reichstag, als ihn ein Elfjähriger neugierig fragt:. „Warum tragen Sie denn eine Uniform?“

Joschkas Vater stutzt, sieht kurz an sich hinab, lächelt und überprüft noch einmal seine Krawatte „Das ist meine Arbeitskleidung“, antwortet Joschkas Vater schließlich. Joschka ist nicht etwa der ehemalige Bundesaußenminister, sondern der einjährige Sohn des Vorsitzenden der Kinderkommission (KiKo), Eckhard Pols (CDU/CSU). Seine Geschwister Jasper (14), Justus (12), Aenne (10) schmunzeln vielleicht schon jetzt über derlei Fragen an ihren Papa.

1.163 Schülerinnen und Schüler

Der nimmt allerdings jede einzelne Frage ernst und steht Schülern und Lehrern während des dritten Kindertages dieses Jahres in halbstündigen Dialogveranstaltungen, bei denen er sich mit seiner KiKo-Kollegin Nicole Bracht-Bendt (FDP) abwechselt, geduldig Rede und Antwort.

Längst ist der Kindertag des Bundestages zu einer Institution geworden: Auch diesmal ist die Veranstaltung komplett ausgebucht, 1.163 Schülerinnen und Schüler stürmen in 46 Gruppen in den Reichstag und machen während der Führungen, die Mitarbeiter des Besucherdienstes zwischen 8 und 14 Uhr leiten, Bekanntschaft mit der fetten Henne im Plenarsaal, den „Graffitis“ der russischen Soldaten nach der Eroberung des Reichstages im Zweiten Weltkrieg oder dem Balkon, auf dem der Sozialdemokrat Philipp Scheidemann am 9. November 1918 die „Deutsche Republik“ ausrief.

„Wie viel verdienen Sie denn?“

Im Dialog mit Eckhard Pols interessiert die Kids anschließend aber vor allem das Berufsbild des Abgeordneten - in allen Details. „Wie viel verdienen Sie denn? Nur so ungefähr“, fühlt der Junior im bunten Pulli in der vorderen Reihe vor. Etwas weiter hinten sitzt seine Lehrerin und lächelt entschuldigend. „Das könnt ihr im Internet nachlesen, wir Abgeordneten unterliegen dem Prinzip der Transparenz“, antwortet Pols geduldig. Auch bei hohem Geräuschpegel bleibt der gelernte Glasermeister aus Lüneburg Herr der Lage und spielt seine ganze Routine als vierfacher Familienvater aus.

Mit Pols' Stundenplan können die versammelten Sechstklässler allerdings nicht mithalten und staunen nicht schlecht über Wochenendtermine und Plenarsitzungen bis in die Nacht. Bei der Frage, wer von ihnen denn einmal Politiker werden möchte, heben schließlich nur vereinzelte Unerschrockene ihren Arm. Bei den anderen haben Pols Ausführungen über den Politikeralltag offenbar bleibenden Eindruck hinterlassen: Ärger mit Medien und verärgerten Bürgern, die mühsame Suche nach Mehrheiten in der eigenen Partei und die langen Arbeitsstunden in Gremien und Arbeitsgruppen.

Die Kinderkommission des Bundestages

Dabei fließt Pols Energie natürlich vor allem in seine Aufgaben als Vorsitzender der KiKo, die seit 1988 für die Belange der Kinder kämpft. Sie ist ein Unterausschuss des Ausschusses für Familie, Senioren, Frauen und Jugend. Sie prüft, welche Auswirkungen Gesetze und Vorschriften für Kinder und Jugendliche haben und definiert außerdem die Rahmenbedingungen für das Leben der Kinder auf Grundlage der UN-Kinderrechtskonvention. Die Kinderkommission besteht aus je einem Mitglied jeder Fraktion sowie einem Stellvertreter. Der Vorsitz wechselt turnusmäßig.

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