35 Jahre Mauerfall
Die SED-Opferbeauftragte besuchte anlässlich des 35. Jahrestages des Mauerfalls am 9. November 2024 Gedenkveranstaltungen in Berlin.
Auf Einladung der Präsidentin des Abgeordnetenhauses von Berlin Cornelia Seibeld nahm die SED-Opferbeauftragte am 7. November 2024 an der Eröffnung der Ausstellung und Installation „China ist nicht fern! 35 Jahre Mauerfall – 35 Jahre Tiananmen“ teil. Die Veranstaltung fand auf dem Vorplatz des Berliner Abgeordnetenhauses statt.
Die Ausstellung wurde mit Ansprachen durch Cornelia Seibeld, Antje Schippmann (Geschäftsführerin der Axel Springer Freedom Foundation) und Zhou Fengsuo (chinesischer Dissident) eröffnet. Sie beleuchtet die Verbindungen zwischen der Friedlichen Revolution in der DDR und den Ereignissen auf dem Tiananmen-Platz (Platz des Himmlischen Friedens ) in Peking 1989. Die Demokratiebewegung wurde in China blutig niedergeschlagen. Mit Berichten von Zeitzeugen beider Ereignisse untersucht die Ausstellung den Einfluss der gescheiterten Demokratie-Bewegung in China auf die Bürgerrechtsbewegung in der DDR. Hierbei dienen drei Container einer chinesischen Reederei als Ausstellungsfläche. Dies soll die Diktatur hinter dem wirtschaftlichen Aufstieg Chinas versinnbildlichen.
Evelyn Zupke wurde als Zeitzeugin für dieses Projekt interviewt. Ihr Bericht ist Teil der Ausstellung.
Den 9. November 2024 würdigte die Bundesbeauftragte mit ihrer Teilnahme an der Zentralen Gedenkveranstaltung in der Gedenkstätte Berliner Mauer in der Bernauer Straße Berlin. An dem ehemaligen Grenzstreifen erinnert ein 70 Meter langes Original-Teilstück der Grenzanlagen an die Teilung Berlins und an die Todesopfer der Berliner Mauer. Die Veranstaltung gedachte der Friedlichen Revolution 1989 und den Fall der Berliner Mauer vor 35 Jahren.
Prof. Dr. Axel Klausmeier, Direktor der Stiftung Berliner Mauer, und Basil Kerski, Direktor des Europäischen Solidarność-Zentrum begrüßten die Gäste. Zu den weiteren Rednern zählten der Regierende Bürgermeister von Berlin, Kai Wegner, und die ehemalige Bürgerrechtlerin und Vorsitzende des Vereins Bürgerbüro e.V., Hildigund Neubert.
Junge Menschen aus Gdańsk, Strasbourg und Berlin, beschrieben in kurzen Statements ihre Perspektiven auf die damaligen Ereignisse und hoben deren besondere Bedeutung für die heutige Zeit hervor. Zeitzeuginnen und Zeitzeugen der Solidarność aus Polen sprachen zudem über ihre Erfahrungen und teilten ihre Erinnerungen.
Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier war als Ehrengast anwesend. Weitere Gäste waren Vertreter von Opferverbänden sowie Bürgerrechtler aus China und dem Iran.
Die Anwesenden legten Rosen zwischen Mauersteine, hielten bei einer Andacht in der Kapelle der Versöhnung inne und zündeten Kerzen an für die Opfer der Deutschen Teilung. Musiker aus verschiedenen Nationalitäten begleiteten die Gedenkzeremonien.
Hintergrund zur Gedenkstätte Berliner Mauer
An der Bernauer Straße erstreckt sie sich auf 1,4 km Länge der ehemalige Grenzstreifen. Die Teilung Berlins hat hier besonders deutliche Spuren hinterlassen. Inmitten des dicht besiedelten Gebiets wurden Nachbarn, Freunde und Verwandte über Nacht getrennt. Verzweifelt sprangen Menschen aus dem Fenster ihrer Wohnung nach West-Berlin. Einige bezahlten für ihren Fluchtversuch mit dem Leben. Die Außenausstellung der Gedenkstätte Berliner Mauer erzählt die Geschichte dieses besonderen Ortes.