Klöckner und Braun-Pivet würdigen zivilgesellschaftliches Engagement

Die Parlamentspräsidentinnen Yaël Braun-Pivet (links) und Julia Klöckner (rechts) mit den Gewinnern des Deutsch-Französischen Parlamentspreises. Die Auszeichnung ging an Joachim Halm (v.l.) vom Projekt „Sport Pin Oberrhein“ sowie an Vincent Bilger, Manon Bilger und Nirina Moser von der Initiative „Artefaktory – Zukunst“. (© DBT/ Thomas Koehler)
Im Deutschen Bundestag ist am Montag, 1. Dezember 2025, der Deutsch-Französische Parlamentspreis verliehen worden. Mit der Auszeichnung würdigten die Präsidentinnen des Deutschen Bundestages und der Assemblée nationale, Julia Klöckner und Yaël Braun-Pivet, herausragendes zivilgesellschaftliches Engagement, das zum besseren gegenseitigen Verständnis beiträgt und die Beziehungen zwischen Deutschland und Frankreich stärkt. Die Würdigung sei, sagte Klöckner während der Preisverleihung, ein „Bekenntnis zu unserer Freundschaft“.
In diesem Jahr ging der Parlamentspreis an zwei Initiativen: das Programm „Artefaktory – Zukunst“, das zweisprachige Kunst-Workshops für Jugendliche organisiert, und das Sportabzeichen „Sport Pin Oberrhein“, das Hobby-Wettkämpfer zum Sport machen auf die jeweils andere Seite der Landesgrenze führt. Beide Projekte brächten Deutsche und Franzosen auf „bewegende Weise“ zusammen, sagte Klöckner: „Sie ermöglichen Begegnungen miteinander im Sport, in der Kunst und auch im Alltag.“
Brücken bauen zwischen den Menschen
Das wiederum sei die Voraussetzung einer jeden Freundschaft, so die Bundestagspräsidentin. Ein friedvolles und respektvolles Miteinander zwischen Nachbarn entstehe schließlich nicht nur durch Verträge und Abkommen, sondern dadurch, dass mein einander begegne und die andere Sprache lerne. Mit dem Preis zeichneten der Deutsche Bundestag und die Assemblée nationale deshalb Projekte aus, die „Brücken bauen, damit wir in guter Nachbarschaft leben können“.
Der seit 2004 bestehende Deutsch-Französische Parlamentspreis wurde in diesem Jahr nach einer achtjährigen Pause und einer Reform neu ausgelobt. Erstmals rückt er nicht mehr ausschließlich wissenschaftliche Arbeiten in den Mittelpunkt, sondern würdigt bilaterales Engagement in seiner ganzen Breite. Dabei berücksichtigt die Jury, bestehend aus Vorstandsmitgliedern der Deutsch-Französischen Parlamentarischen Versammlung (DFPV), besonders Initiativen junger Menschen. Dieser Fokus auf die Jugend sei wichtig, betonte Braun-Pivet. Schließlich seien es die Jungen, die die deutsch-französische Freundschaft weitertrügen, so die Parlamentspräsidentin. Die Auszeichnung ist mit einem Preisgeld von insgesamt 20.000 Euro dotiert.
Mit Kunst und Sport verbinden
Das Programm „Artefaktory – Zukunst“ bringt jedes Jahr rund 30 Jugendliche aus Frankreich und Deutschland zu einem Kunst-Sommercamp zusammen. In zweisprachigen Workshops arbeiten die 12- bis 18-Jährigen gemeinsam an kreativen Projekten rund um Theater, Musik, Tanz, Zirkus und Kino. Viele von ihnen stammen aus bescheidenen Verhältnissen oder haben keinen Zugang zu kulturellen Angeboten. Nach dem Sommercamp geht es in monatlichen Treffen weiter.
Neben Kunst stand auch der Sport im Fokus der Jury: Das Projekt „Sport Pin Oberrhein“ verbindet Deutschland, Frankreich und die Schweiz durch ein grenzüberschreitendes Sportabzeichen. Um die Auszeichnung zu erhalten, müssen die Hobbysportlerinnen und Hobbysportler fünf Disziplinen wie Sprint, Ausdauer und Kraft absolvieren – mindestens eine davon auf der jeweils anderen Seite der Landesgrenze. (irs/01.12.2025)