Gesetz zum Leben – Wie jüdische Kontingentflüchtlinge in Deutschland ankamen
Eine Ausstellung über die Erfahrungen jüdischer Kontingentflüchtlinge aus der ehemaligen Sowjetunion nach 1991
12. November 2025 bis 10. Dezember 2025
Die Ausstellung „Gesetz zum Leben“ widmet sich einem bislang wenig bekannten Kapitel deutscher Einwanderungspolitik: Einwanderung jüdischer Kontingentflüchtlinge aus der ehemaligen Sowjetunion in den 1990er-Jahren.
Nach dem Zerfall der Sowjetunion entschloss sich Deutschland im Jahr 1991, jüdische Flüchtlinge aus den Nachfolgestaaten im Rahmen des sogenannten Kontingentflüchtlingsverfahrens aufzunehmen. Es ermöglichte die Aufnahme aus humanitären Gründen, ohne dass die Betroffenen ein individuelles Asylverfahren durchlaufen mussten. Grundlage hierfür war das bereits 1980 verabschiedete „Gesetz über Maßnahmen für im Rahmen humanitärer Hilfsaktionen aufgenommene Flüchtlinge“, das ursprünglich für vietnamesische Bootsflüchtlinge geschaffen wurde. 1991 wurde dieses Gesetz durch die Innenministerkonferenz auf jüdische Emigrantinnen und Emigranten übertragen.
Die Ausstellung eröffnet vielschichtige Einblicke in persönliche Lebenswege: Sie macht Sprachbarrieren, Hoffnungen und den Neuanfang erfahrbar – und stellt zugleich die Frage, wie Migration und jüdisches Leben in Deutschland heute gestaltet werden. Interviews mit Zeitzeuginnen und Zeitzeugen, Fotografien sowie künstlerische Arbeiten zeichnen ein facettenreiches Bild von Ankunft, Integration und der Transformation jüdischer Gemeinden in Deutschland.
Zentrale Bedeutung kommt dabei den künstlerischen Arbeiten von Era Freidzon zu, welche selbst ein Kontingentflüchtling ist. In ihren poetischen, traumartigen Bildwelten setzt sich die jüdische Künstlerin mit Themen wie Identität, Sprachlosigkeit, Verlust und Heimat auseinander. Dabei gewährt sie tiefe Einblicke in die emotionalen Dimensionen von Flucht und Ankommen.
„Gesetz zum Leben“ lädt zum Dialog über Erinnerung, Identität und Zukunft ein. Die Geschichte der jüdischen Kontingentflüchtlinge ist nicht nur Teil der deutschen Migrationsgeschichte – sie ist ein wesentlicher Bestandteil der deutsch-jüdischen Gegenwart.
Verantwortlich für die Ausstellungsinhalte sind Benjamin Weber, Vertreter der XRbit gUG und Era Freidzon, Künstlerin und Kuratorin der Ausstellung.
Besuch der Ausstellung
Die Ausstellung wird vom 12. November bis zum 10. Dezember 2025 in der Halle des Paul-Löbe-Hauses gezeigt. Sie kann montags bis freitags von 9 bis 17 Uhr besucht werden. Am Donnerstag, dem 20.11.2025, und am Donnerstag, dem 04.12.2025, ist die Ausstellung von 9 bis 19 Uhr geöffnet.
Öffentliche Führungen werden wie folgt angeboten:
- Mittwoch, 12.11.2025, 14 Uhr
- Donnerstag, 20.11.2025, 18 Uhr
- Mittwoch, 26.11.2025, 14 Uhr
- Donnerstag, 04.12.2025, 18 Uhr
Für weitere Führungen wenden Sie sich bitte per E-Mail an: kontakt@chabadberlin.de
Für den Besuch der Ausstellung ist spätestens zwei Werktage vor dem gewünschten Besuchstermin über dieses Anmeldeformular eine Anmeldung notwendig. Aus organisatorischen Gründen ist ein Besuchsbeginn jeweils nur zur vollen Stunde möglich.
Anmeldebestätigungen werden nicht erteilt.
Bitte melden Sie sich zu der gewünschten Uhrzeit über das oben genannte Anmeldeformular an, wenn Sie einen der Führungstermine wahrnehmen möchten.
Wenn Sie die Ausstellung am 20.11.2025 oder am 4.12.2025 nach 16 Uhr besuchen möchten, melden Sie sich bitte an unter ausstellungen@bundestag.de. Zu den Sonderöffnungszeiten ist eine Anmeldung leider ausschließlich per E-Mail möglich. Geben Sie bitte Ihren Vor- und Zunamen, Ihr Geburtsdatum, eine Telefonnummer sowie das Datum und die Uhrzeit des gewünschten Besuchstermins an.
Aufgrund laufender Baumaßnahmen im Paul-Löbe-Haus ist die Anzahl der Besucher pro Stunde begrenzt. Die Platzvergabe erfolgt in der Reihenfolge des Eingangs der Anmeldungen. Sollten zum gewünschten Termin bereits alle Plätze vergeben sein, erhalten Sie eine Benachrichtigung per E-Mail.
Bitte beachten Sie:
Die Ausstellung ist über den Westeingang des Paul-Löbe-Hauses, Konrad-Adenauer-Str. 1, 10557 Berlin zugänglich. Bitte finden Sie sich 15 Minuten vor dem Besuchstermin beim Personal der Westpforte ein, damit ausreichend Zeit für die Einlasskontrolle besteht.