Geschichte

27. Oktober 1918: Auf­ruf der USPD zu so­fortigem Frieden

Schwarzweißfotografie einer Menschenansammlung vor einem historischen Gebäude, auf dessen Balkone ebenso dicht gedrängt Menschen stehen

Großdemonstration der Spartakisten gegen die Reichskonferenz der Arbeiter- und Soldatenräte (erster Rätekongress) 1918: Liebknecht und der Vorsitzende des bayerischen Vollzugsrates Karl Hädrich halten Ansprachen vom Balkon des Abgeordnetenhauses in Berlin. (picture-alliance/akg)

Sonntag, 27. Oktober 1918

In ihrer vierten Note an US-Präsident Thomas Woodrow Wilson erklärt die deutsche Regierung, dass sie „nunmehr den Vorschlägen für einen Waffenstillstand [entgegensieht], der einen Frieden der Gerechtigkeit einleitet, wie ihn der Präsident in seinen Kundgebungen gekennzeichnet hat“. 

Sie weist darauf hin, dass der Präsident „die tiefgreifenden Wandlungen, die sich im deutschen Verfassungsleben vollzogen haben und vollziehen“, kenne. Deshalb könne er sicher sein, dass die Friedensverhandlungen von einer „Volksregierung“ geführt werden, „in deren Händen die entscheidenden Machtbefugnisse tatsächlich und verfassungsmäßig ruhen“. Insbesondere hebt sie hervor, dass der neuen Volksregierung „auch die militärischen Gewalten unterstellt“ sind.

Operationsbefehl Nr. 19

Die deutsche Seekriegsleitung bestätigt den Operationsbefehl Nr. 19 des Flottenkommandos (geheimer Flottenbefehl zum Angriff auf England) und trifft Vorbereitungen zum Auslaufen.

Aufruf zu revolutionären Aktionen

Dem Aufruf der Unabhängigen Sozialdemokratischen Partei Deutschlands zu Massenkundgebungen gegen die Hohenzollernmonarchie sowie für sofortigen Frieden um jeden Preis und die Errichtung der sozialistischen Republik folgen in Berlin mehr als 5.000 Menschen. 

Liebknecht fordert wirkliche Volksherrschaft

Karl Liebknecht fordert in mehreren Reden die Beseitigung der „herrschenden Klasse“, die „durch eine wirkliche Volksherrschaft ersetzt werden“ soll. Er fordert die Arbeiter zu revolutionären Aktionen auf, da nur die deutsche Revolution endgültigen Frieden herbeiführen werde. 

Mit den Parolen „Nieder mit den Hohenzollern!“ und „Es lebe die deutsche Republik!“ beendet er seine Ansprachen. (ww/27.10.2018)

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