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Parlament

Überweisungen im vereinfachten Verfahren

Ohne Aussprache hat der Bundestag am Donnerstag, 10. Juni 2021, eine Reihe von Vorlagen zur weiteren Beratung in die Ausschüsse überwiesen: 

Verkehr

Regionalisierungsgesetz: Die Koalitionsfraktionen von CDU/CSU und SPD haben einen Entwurf eines Sechsten Gesetzes zur Änderung des Regionalisierungsgesetzes eingebracht, der federführend im Verkehrsausschuss beraten werden soll (19/30400). Demnach sollen Regionalisierungsmittel im Jahr 2021 nochmals um insgesamt eine Milliarde Euro erhöht werden. Die Verteilung der zusätzlichen Mittel soll dabei gemäß dem Schlüssel, der nach dem vorläufigen Mittelausgleich der Länder untereinander bezüglich der zusätzlichen Regionalisierungsmittel für das Jahr 2020 entstanden ist, erfolgen. 

Bundesfernstraßen: Die Fraktion Bündnis 90/Die Grünen will die Privatisierung öffentlicher Infrastrukturen im Bereich der Bundesfernstraßen einschränken. Das geht aus einem Gesetzentwurf (19/29788) hervor, der federführend im Verkehrsausschuss beraten werden soll. Demnach soll die Beteiligung von Privaten an Bau, Unterhalt und der Finanzierung der Bundesfernstraßenverkehrsinfrastrukturen im Rahmen von Öffentlich-Privaten-Partnerschaften (ÖPP) beendet werden. Nach dem Willen der Fraktion soll in Paragraf 5 des Bundesfernstraßengesetzes festgeschrieben werden, dass die Beteiligung Privater für Aufgaben der Straßenbaulast im Rahmen von ÖPP ausgeschlossen ist und Ausnahmen gesonderter gesetzlicher Anordnung bedürfen. Zudem soll das Fernstraßenbauprivatfinanzierungsgesetz aufgehoben werden. Zur Begründung heißt es, die Privatisierung öffentlicher Infrastrukturen im Bereich der Bundesfernstraßen erzeuge keinen wirtschaftlichen Vorteil für den Bund, sondern verteure den Bau und Betrieb von Bundesfernstraßeninfrastrukturen.

Straßengüterverkehr: „Maßnahmen für mehr Sicherheit im Straßengüterverkehr“, fordert die FDP in einem Antrag (19/30391) der federführend im Verkehrsausschuss beraten werden soll. Demnach solle die Kontrolldichte im Straßengüterverkehr erhöht werden. Um mehr Kapazitäten für mehr Kontrollen durch das Bundesamts für Güterverkehr zu schaffen, sei etwa die Möglichkeit einer Aufstockung des Personals zu überprüfen.

Gesundheit

Pflege: Ein Antrag der AfD mit dem Titel „Pflegende Eltern unterstützen – Flexibilität der Verhinderungspflege nicht einschränken“ (19/30415) soll federführend im Gesundheitsausschuss weiterberaten werden. Demnach solle die Bundesregierung den jährlichen Betrag für Verhinderungspflege von derzeit 1.612 Euro um 20 Prozent erhöhen. Auch die Mittel aus der Kurzzeitpflege von derzeit bis zu 806 Euro gelte es um denselben Prozentsatz zu erhöhen, heißt es in der Vorlage.

Corona-Impfung: Die Linke fordert in einem Antrag „Corona-Impfungen in sozial benachteiligten Stadtteilen und ländlichen Regionen“. Die Vorlage (19/30393) soll federführend der Gesundheitsausschuss beraten. Die Fraktion will damit Bewohnerinnen und Bewohner sozial benachteiligter Stadtteile und Regionen in der Coronavirus-Impfverordnung „explizit“ als Anspruchsberechtigte mit erhöhter Impfpriorität aufführen. Als sozial benachteiligt sollten unter anderem Stadtteile und Regionen mit hoher Arbeitslosenquote gelten, heißt es.

Recht

Wohneigentum: Die FDP will mit einem Antrag „Wohneigentum stärken“ (19/30390), indem bestimmte Kaufnebenkosten gesenkt werden. Die Vorlage soll im federführenden Rechtsausschuss weitere Beratung finden. Die Bundesregierung soll nach dem Willen der FDP einen Gesetzentwurf vorlegen, der im Gerichts- und Notarkostengesetz festlegt, dass die Kosten für standardisierte Registereintragungen wie beispielsweise die Eintragung von Miteigentum oder die Löschung einer Grundschuld nicht mehr vom Wert des einzutragenden, des zu berichtigenden oder zu löschenden Rechts abhängen, sondern sich ausschließlich am damit verbundenen Aufwand bemessen.

Berufsunfähigkeitsversicherung: Die Linke will „Verbraucherrechte in der Berufsunfähigkeitsversicherung stärken“. Ein entsprechender Antrag (19/28905) soll im Ausschuss für Recht und Verbraucherschutz federführend weiterberaten werden.

Verteidigung

Kommando Spezialkräfte: Ein Antrag der AfD-Fraktion mit dem Titel „Übermittlung der detaillierten, anonymisierten Vorwürfe gegen einzelne Soldaten des Kommandos Spezialkräfte“ (19/30418) wurde zur weiteren Beratung an den Verteidigungsausschuss überwiesen. Die AfD fordert, dass den Abgeordneten des Verteidigungsausschusses „die Vorwürfe, die denjenigen Soldaten im Zusammenhang mit Extremismus gemacht werden, die dem KSK angehören“ oder angehörten „detailliert und anonymisiert“ übermittelt werden.

Auswärtiges

Russland: Ein Antrag der AfD, der federführend im Auswärtigen Ausschuss beraten werden soll, fordert einen „sofortigen Neustart der deutsch-russischen Beziehungen“ (19/30425). Demnach solle unter anderem eine ressortübergreifende Arbeitsgruppe eingerichtet werden, die „eine nachhaltige Strategie für die Kooperation mit Russland“ formuliert. Ziel müsse die Wiederherstellung von Vertrauen sein, heißt es.

Naher Osten: Ein weiterer Antrag der AfD will die Mittelvergabe an das Hilfswerk der Vereinten Nationen für Palästina-Flüchtlinge im Nahen Osten stoppen und den Friedensprozess zwischen Israel und den Palästinensern fördern (19/30414). Der Auswärtige Ausschuss wird die Federführung bei den weiteren Beratungen übernehmen.

IS-Gebiete: Die Fraktion Bündnis 90/Die Grünen will mit einem Antrag die „koordinierte Rückführung deutscher Staatsbürgerinnen und Staatsbürger aus den ehemaligen IS-Gebieten gewährleisten“ (19/27876). Der Auswärtige Ausschuss wird die weiteren Beratungen federführend übernehmen.

Inneres

Migrantenorganisationen: „Diskriminierung von Migrantenorganisationen im Vereinsrecht beenden“ lautet der Titel eines Antrags der Linksfraktion (19/24689), der federführend im Innenausschuss beraten werden soll. Darin schreibt die Fraktion, Migrantenorganisationen seien „im öffentlichen Vereinsrecht diskriminierenden Regelungen unterworfen, die in unzulässiger Weise die Vereinigungsfreiheit und allgemeine Handlungsfreiheit der betroffenen Vereinsmitglieder einschränken“. Als sogenannte Ausländervereine könnten Migrantenorganisationen unter vereinfachten Voraussetzungen verboten werden und unterlägen besonderen Auskunfts- und Anmeldepflichten, heißt es in der Vorlage weiter. Die gewonnenen Informationen würden beim Bundesverwaltungsamt (BVA) im sogenannten Ausländervereinsregister gesammelt, „aus dem Informationen an Sicherheitsbehörden und Geheimdienste weitergeleitet werden“. Von der Bundesregierung fordern die Antragsteller, einen Gesetzentwurf vorzulegen, „der die Diskriminierung von Migrantenorganisationen im öffentlichen Vereinsrecht durch Sonderregelungen beendet“. Außerdem solle sie „die anlasslose Übermittlung der beim BVA erfassten Daten über kurdische Organisationen an das Bundeskriminalamt (BKA) und das Bundesamt für Verfassungsschutz (BfV)“ unverzüglich beenden und das Ausländervereinsregister auflösen.

Menschenrechte

Klimaschutz: „Klimaschutz braucht Menschenrechte – Menschenrechte brauchen Klimaschutz“ lautet der Titel eines Antrags der Grünen (19/29315), der im federführenden Menschenrechtsausschuss weiterberaten werden soll. Demnach sollen unter anderem menschenrechtliche Prinzipien, Standards, Risiko- und Folgeabschätzungen in allen Klimaanpassungs- und Minderungsmaßnahmen ressortübergreifend verankert werden.

Sport

eSport: Ein Antrag der FDP macht Vorschläge zur „Förderung des eSports in Deutschland“ (19/30392). Der Sportausschuss soll die Vorlage weiter beraten. Dem Antrag zufolge soll unter anderem die Gemeinnützigkeit des eSports „explizit“ in Paragraf 52 Abgabenordnung aufgenommen werden.

Menschenrechte: „Menschenrechten auch im Zuge von Sportgroßveranstaltungen Geltung verschaffen“, lautet der Titel eines weiteren Antrags der FDP (19/30389), der federführend im Sportausschuss beraten werden soll. Demnach solle die Bundesregierung Sportgroßereignisse, im Zuge derer Menschenrechtsverletzungen befürchtet werden, künftig kritisch begleiten und Menschenrechtsverletzungen in den geplanten Austragungsländern von Sportgroßveranstaltungen auch unter Achtung der Autonomie des Sports „ganz klar“ benennen und kritisieren.

Bau, Wohnen, Stadtentwicklung und Kommunen 

Windindustrie: Ein Antrag der AfD trägt den Titel „Windindustrie gehört nicht in den Meeresraum“ (19/30405). Darin fordert sie von der Bundesregierung, „keine Ausweisung von Vorranggebieten für Windindustrie in der Ausschließlichen Wirtschaftszone im Rahmen der Raumordnung“ vorzunehmen. Der Antrag soll federführend im Bauausschuss weiterberaten werden.

Sommer 2021: „Öffentliches Leben ermöglichen – Den Sommer 2021 nutzen“, lautet der Titel eines Antrags (19/30346) der FDP. Der Antrag soll federführend im Ausschuss für Bau, Wohnen, Stadtentwicklung und Kommunen weiterberaten werden. Die Fraktion fordert darin unter anderem eine bis zum Ende des Jahres 2021 befristete Verordnung über den Lärmschutz zu erlassen, „die eine Nutzung des öffentlichen Raumes bei Bedarf und nach Zustimmung der jeweiligen Kommune auch in den Nachtstunden und Ruhezeiten ermöglicht“. Dadurch sollen etwa Veranstalter aus der Kultur- und Kreativwirtschaft, die verstärkt unter den Maßnahmen zur Pandemiebekämpfung gelitten hätten, mehr Freiräume für ihr Wirtschaften erhalten. 

Wirtschaft und Energie

Deutscher Industrie- und Handelskammertag: „Keine Pflichtmitgliedschaft der Industrie- und Handelskammern im Deutschen Industrie- und Handelskammertag –Stattdessen den Deutschen Industrie- und Handelskammertag reformieren“ fordert die AfD in einem Antrag (19/30413), der federführend im Wirtschaftsausschuss beraten werden soll. Stattdessen gelte es, den Deutschen Industrie- und Handelskammertag zu reformieren. Mit dem Antrag stellt sich die Fraktion gegen den Vorstoß der Bundesregierung, die Deutsche Industrie- und Handelskammer (DIHK) als Dachverband in eine Körperschaft des öffentlichen Rechts umzuwandeln. Für alle IHKs solle es dadurch eine gesetzliche Mitgliedschaft in der Bundeskammer geben. 

Bürokratieabbau I: „Bürokratie-Entfesselungspaket – Unsere Wirtschaft entlasten“ lautet der Titel eines Antrags der FDP, der federführend im Wirtschaftsausschuss weiterberaten werden soll.

Bürokratieabbau II: Ein weiterer Antrag der FDP (19/30350), der federführend im Wirtschaftsausschuss beraten werden soll, trägt den Titel „10-Punkte-Konjunkturprogramm zum Nulltarif – Vorschläge des Nationalen Normenkontrollrates zum Bürokratieabbau umsetzen“. Die FDP will die Grenze für die Sofortabschreibung geringwertiger Wirtschaftsgüter auf 1.500 Euro anheben bei gleichzeitiger Abschaffung der sogenannten Poolabschreibung. Auch hätten Unternehmen mehr Liquidität zur Verfügung, wenn sie die Umsatzsteuer erst dann abführen müssen, nachdem der Kunde die Rechnung bezahlt hat und nicht schon dann, wenn die Rechnung zwar gestellt ist, aber die Zahlung des Kunden noch aussteht. Die derzeitige Umsatzgrenze von 600.000 Euro, bis zu der die Unternehmen die sogenannte Ist-Besteuerung nutzen können, will die Fraktion daher auf 800.000 Euro anheben.

Kritische Materialien: „Nationale Reserven für kritische Materialien, wie Seltene Erden, anlegen“, fordert ein Antrag der AfD, der federführend im Wirtschaftsausschuss beraten werden soll (19/29214). Die AfD-Fraktion fordert, einen Vorrat an Seltenen Erden sicherzustellen. Die Bundesregierung solle einen Gesetzentwurf vorbereiten, der „eine Bevorratung in Höhe von mindestens einem Jahresbedarf der deutschen Wirtschaft an diesen Materialien sicherstellt“, erklären die Abgeordneten. Außerdem solle dieses Gesetz Rahmenbedingungen wie die Modalitäten einer regulären Geschäftstätigkeit definieren. Die Abgeordneten stellen sich ein Gesamtbudget in Höhe von etwa 200 Millionen Euro vor, dass innerhalb von vier Jahren für den Ankauf und die Bevorratung kritischer Materialien eingesetzt werden kann. Sie fordern in dem Antrag auch ein Berichtswesen zum Bedarf an kritischen Materialien und deren Versorgungssicherheit. Zur Begründung heißt es, die einzige Option, um die deutsche Wirtschaft geo- und handelspolitisch robust zu machen, sei eine nationale Bevorratung. 

Holzwirtschaft: Ein weiterer Antrag der AfD fordert „Holz für die heimische Bauwirtschaft“ (19/30420). Mit der Vorlage, die federführend im Wirtschaftsausschuss beraten werden soll, will die Fraktion „die mittelständische Wirtschaft wirklich schützen“. Mit dem Antrag fordert die Fraktion die Bundesregierung unter anderem dazu auf, Festverträge der öffentlichen Hand mit mittelständischen Unternehmen des produzierenden Gewerbes insbesondere der Bauwirtschaft, um eine Preisgleitklausel für Rohstoffe zu ergänzen, damit eine Existenz- und Insolvenzgefährdung der Unternehmen verhindert werde.

Sanktionen gegen Russland: Die AfD fordert die Aufhebung der Sanktionen gegen Russland. Ein entsprechender Antrag (19/30422), mit dem die Abgeordneten dergestalt „die deutsche Wirtschaft stärken“ wollen, soll im Wirtschaftsausschuss weiterberaten werden.

Notstromversorgung: Ein Antrag der AfD trägt den Titel „Blackout begegnen – Notstromversorgung sicherstellen“ (19/30404). Er wurde zur federführenden Beratung an den Wirtschaftsausschuss überwiesen. Unter anderem fordern die Abgeordneten, dass das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie in monatlichen Lageberichte dem Deutschen Bundestag die „reale Gefahr flächendeckender und langandauernder Stromausfälle“ angesichts der Energiewende „transparent“ darstellt.

Geschäftsordnung

Geschäftsordnung: Die FDP bringt einen Antrag zur Änderung der Geschäftsordnung des Bundestags ein (19/30384). Damit will sie erreichen, dass künftig Petitionen, die ein Quorum von mindestens 100.000 Unterstützerunterschriften innerhalb einer Frist von zwei Monaten erreichen, im Bundestagsplenum beraten werden – im Rahmen eines sogenannten Bürgerplenarverfahrens. Die Vorlage soll federführend im Geschäftsordnungsausschuss weiterberaten werden.

Kultur und Medien

NS-Euthanasieverbrechen: Nach dem Willen der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen sollen Opfer der „Euthanasie“-Morde und Zwangssterilisationen während der nationalsozialistischen Diktatur verstärkt als Verfolgte des NS-Regimes anerkannt werden. In einem Antrag (19/28824) fordert sie die Bundesregierung auf, Forschungs- und Bildungsprojekte zu den Schicksalen der Opfer zu fördern und die Gedenkstättenkonzeption des Bundes weiterzuentwickeln. Um die Forschung zu sichern müsse zudem ein generelles Kassationsverbot erlassen werden, um die Vernichtung von Akten zu verhindern, die NS-Verfolgung, NS-Verbrechen und NS-Strafverfolgung betreffen. Die Grünen weisen darauf hin, dass zwischen 1939 und 1945 bis zu 300.000 Menschen mit Behinderung oder psychischen Erkrankungen ermordet und etwa 400.000 Menschen zwangssterilisiert wurden. Die überlebenden Opfer hätten jedoch lange um die Anerkennung als Verfolgte des NS-Regimes kämpfen müssen und seien noch heute mit Defiziten in der Anerkennung des ihnen zugefügten Leids konfrontiert. Der Antrag wurde zur weiteren Beratung an den Ausschuss für Kultur und Medien überwiesen.

Arbeit und Soziales

Bibliotheken I: Die Fraktion Bündnis 90/Die Grünen spricht sich für Sonntagsöffnungszeiten von öffentlichen Bibliotheken aus. In einem Antrag (19/7737) fordert sie die Bundesregierung auf, dies im Arbeitszeitgesetz zu ermöglichen und familienfreundliche Arbeitszeitmodelle zu entwickeln. Öffentliche Bibliotheken seien wichtige Kultur- und Bildungseinrichtungen, die die gesamte Bevölkerung ansprechen, schreiben die Grünen in ihrem Antrag. Modellversuche in Bremen und derzeit in der Amerika-Gedenkbibliothek in Berlin hätten gezeigt, dass Sonntagsöffnungen von der Bevölkerung sehr gut angenommen werden. In vielen Ländern der Europäischen Union verzeichneten die öffentlichen Bibliotheken sonntags die höchsten Besucherzahlen. Der Antrag soll im Arbeitsausschuss federführend beraten werden.

Bibliotheken II: Auch die FDP fordert in einem Antrag „Sonntagsöffnung für öffentliche Bibliotheken“ (19/23304). So soll in Paragraf 10 des Arbeitszeitgesetzes geregelt werden, dass Arbeitnehmer sonntags nicht nur in wissenschaftlichen Präsenzbibliotheken, sondern prinzipiell in Bibliotheken arbeiten dürfen. Zudem soll die Regierung die personellen und finanziellen Bedingungen dafür schaffen, dass die Bibliotheken in der Trägerschaft des Bundes sonntags geöffnet werden können. Die Liberalen begründen ihren Vorstoß mit der gesamtgesellschaftlichen Funktion öffentlicher Bibliotheken als Vermittler von Kultur, Literatur und Wissen. Auch dieser Antrag soll im Arbeitsausschuss federführend weiterberaten werden.

Finanzen

Einkünfte aus Landwirtschaft: Beraten wird auch ein Antrag der AfD mit dem Titel „Tarifermäßigung bei Einkünften aus Land- und Forstwirtschaft fortführen“ (19/30417). Die Vorlage soll federführend im Landwirtschaftsausschuss weiterberaten werden. Demnach soll die Bundesregierung sicherstellen, „dass die Tarifglättungsvorschrift des § 32c des Einkommensteuergesetzes über den Veranlagungszeitraum 2022 hinaus für drei weitere Betrachtungszeiträume (2023 bis 2025, 2026 bis 2028 und 2029 bis 2031) zur Anwendung kommt“.

(irs/ste/10.06.2021)

Reden zu diesem Tagesordnungspunkt

Claudia Roth

Claudia Roth

© Claudia Roth/ Kristian Schuller

Roth (Augsburg), Claudia

Bundestagsvizepräsidentin

Dokumente

  • 19/7737 - Antrag: Sonntagsöffnungszeiten von Öffentlichen Bibliotheken ermöglichen
    PDF | 145 KB — Status: 13.02.2019
  • 19/23304 - Antrag: Sonntagsöffnung für öffentliche Bibliotheken
    PDF | 241 KB — Status: 13.10.2020
  • 19/24689 - Antrag: Diskriminierung von Migrantenorganisationen im Vereinsrecht beenden
    PDF | 250 KB — Status: 25.11.2020
  • 19/27876 - Antrag: Koordinierte Rückführung deutscher Staatsbürgerinnen und Staatsbürger aus den ehemaligen IS-Gebieten gewährleisten
    PDF | 251 KB — Status: 24.03.2021
  • 19/28824 - Antrag: NS-Euthanasie-Morde und Zwangssterilisation - Nachgeschichte erforschen
    PDF | 337 KB — Status: 21.04.2021
  • 19/28905 - Antrag: Verbraucherrechte in der Berufsunfähigkeitsversicherung stärken
    PDF | 242 KB — Status: 22.04.2021
  • 19/29214 - Antrag: Nationale Reserven für kritische Materialien, wie Seltene Erden, anlegen
    PDF | 274 KB — Status: 03.05.2021
  • 19/29315 - Antrag: Klimaschutz braucht Menschenrechte - Menschenrechte brauchen Klimaschutz
    PDF | 281 KB — Status: 05.05.2021
  • 19/29788 - Gesetzentwurf: Entwurf eines Gesetzes zur Einschränkung der Privatisierung öffentlicher Infrastrukturen im Bereich der Bundesfernstraßen (Bundesfernstraßenprivatisierungseinschränkungsgesetz - BFStrPrivEinschG)
    PDF | 335 KB — Status: 19.05.2021
  • 19/30346 - Antrag: Öffentliches Leben ermöglichen - Den Sommer 2021 nutzen
    PDF | 258 KB — Status: 07.06.2021
  • 19/30350 - Antrag: 10-Punkte-Konjunkturprogramm zum Nulltarif - Vorschläge des Nationalen Normenkontrollrats zum Bürokratieabbau umsetzen
    PDF | 275 KB — Status: 07.06.2021
  • 19/30384 - Antrag: Änderung der Geschäftsordnung des Deutschen Bundestages hier: Bürgerplenarverfahren
    PDF | 256 KB — Status: 08.06.2021
  • 19/30389 - Antrag: Menschenrechten auch im Zuge von Sportgroßveranstaltungen Geltung verschaffen
    PDF | 305 KB — Status: 08.06.2021
  • 19/30390 - Antrag: Wohneigentum stärken - Weitere Kaufnebenkosten senken
    PDF | 257 KB — Status: 08.06.2021
  • 19/30391 - Antrag: Maßnahmen für mehr Sicherheit im Straßengüterverkehr
    PDF | 287 KB — Status: 08.06.2021
  • 19/30392 - Antrag: Förderung des eSports in Deutschland
    PDF | 272 KB — Status: 08.06.2021
  • 19/30393 - Antrag: Mehr Corona-Impfungen in sozial benachteiligten Stadtteilen und ländlichen Regionen
    PDF | 261 KB — Status: 08.06.2021
  • 19/30400 - Gesetzentwurf: Entwurf eines Sechsten Gesetzes zur Änderung des Regionalisierungsgesetzes
    PDF | 191 KB — Status: 08.06.2021
  • 19/30404 - Antrag: Blackout begegnen - Notstromversorgung sicherstellen
    PDF | 281 KB — Status: 09.06.2021
  • 19/30405 - Antrag: Windindustrie gehört nicht in den Meeresraum - Keine Ausweisung von Vorranggebieten für Windindustrie in der Ausschließlichen Wirtschaftszone im Rahmen der Raumordnung vornehmen
    PDF | 301 KB — Status: 09.06.2021
  • 19/30413 - Antrag: Keine Pflichtmitgliedschaft der Industrie und Handelskammern im Deutschen Industrie- und Handelskammertag - Stattdessen den Deutschen Industrie- und Handelskammertag reformieren
    PDF | 280 KB — Status: 09.06.2021
  • 19/30414 - Antrag: Mittelvergabe an das Hilfswerk der Vereinten Nationen für Palästina-Flüchtlinge im Nahen Osten stoppen - Den Friedensprozess zwischen Israel und den Palästinensern fördern
    PDF | 277 KB — Status: 09.06.2021
  • 19/30415 - Antrag: Pflegende Eltern unterstützen - Flexibilität der Verhinderungspflege nicht einschränken
    PDF | 246 KB — Status: 09.06.2021
  • 19/30417 - Antrag: Tarifermäßigung bei Einkünften aus Land- und Forstwirtschaft fortführen
    PDF | 228 KB — Status: 09.06.2021
  • 19/30418 - Antrag: Übermittlung der detaillierten, anonymisierten Vorwürfe gegen einzelne Soldaten des Kommandos Spezialkräfte
    PDF | 254 KB — Status: 09.06.2021
  • 19/30420 - Antrag: Holz für die heimische Bauwirtschaft - Die mittelständische Wirtschaft wirklich schützen
    PDF | 304 KB — Status: 09.06.2021
  • 19/30422 - Antrag: Aufhebung der Sanktionen gegen Russland - Die deutsche Wirtschaft stärken
    PDF | 318 KB — Status: 09.06.2021
  • 19/30425 - Antrag: Sofortiger Neustart der deutsch-russischen Beziehungen
    PDF | 262 KB — Status: 09.06.2021
  • Fundstelle im Plenarprotokoll

Beschluss

  • Überweisung beschlossen

Tagesordnung

Sitzungsverlauf

Herausgeber

Deutscher Bundestag, Online-Dienste

Stadtentwicklung

Maritime Raumordnungs­planung kontrovers bewertet

Das Stichwort Nutzungskonflikte geriet zum prägenden Begriff eines öffentlichen Fachgesprächs zur maritimen Raumordnung des Ausschusses für Bau, Wohnen, Stadtentwicklung und Kommunen unter der Leitung von Mechthild Heil (CDU/CSU) am Mittwoch, 23. Juni 2021. Die Sachverständigen befassten sich mit dem Entwurf für einen „Raumordnungsplan für die deutsche ausschließliche Wirtschaftszone in der Nordsee und in der Ostsee“ (AWZ) sowie einem Antrag der AfD-Fraktion (19/30405).

„Der deutschen Nord- und Ostsee geht es schlecht“

Kim Detloff (Naturschutzbund Deutschland) beklagte, der Schutz gefährdeter und streng geschützter mariner Arten und Lebensräume drohe auf der Strecke zu bleiben. Mehr als vier Fünftel der AWZ, der sogenannten 200-Seemeilen-Zone, sollten über die Raumordnung für industrielle Interessen wie Schifffahrt, Windenergie oder Rohstoffabbau reserviert werden. Der deutschen Nord- und Ostsee gehe es schlecht.

Der Entwurf verfolge nicht das Prinzip der der „Nature-based Solutions“, um Biodiversitäts- und Klimakrise gleichermaßen zu begegnen, sondern verharre in einem traditionellen, sektorengelenkten Ansatz der Überlastung der deutschen Nord- und Ostsee. Der für das Erreichen der Klimaziele bedeutsame Ausbau der Offshore-Windanlagen müsse außerhalb der Schutzgebiete gelingen.

„Zusammenführung in einheitlichem Planwerk gelungen“

Gerold Janssen (Technische Universität Dresden) bezeichnete die Zusammenführung der Planungsräume von Nordsee und Ostsee in einem einheitlichen Planwerk als gelungen. Die Belange würden trotz der naturräumlichen Unterschiede der beiden Meere (Randmeer Nordsee, Binnenmeer Ostsee) harmonisch geregelt. Er sei sehr angetan von dem Entwurf, weil er versuche, alle Funktionen und Ansprüche wirtschaftlicher und sozialer Art in einen gewissen Ausgleich zu bringen.

Den Entwurf durchziehe der Ansatz des „Multi use“ von Meeresgebieten, also der Mehrfachnutzung desselben Gebietes. Dies diene der Konzentration von Eingriffen auf wenige Stellen. Das biete sich im Meer besonders an, da hier die vorhandenen Zonen vertikal unterschiedlich genutzt werden könnten, verwies er auf Meeresuntergrund, Meeresboden, Wassersäule, Wasseroberfläche und Luftraum.

„Plan durch eine öffentliche Diskussion begleiten“

Andreas Kannen (Helmholtz-Zentrum Hereon) bescheinigte dem Entwurf eine steuernde Gesamtplanung, die räumliche Möglichkeiten und Grenzen für die einzelnen Nutzungen aufzeige, auch wenn für die Umsetzung der planerischen Vorgaben neben behördlichen in erster Linie wirtschaftliche Akteure und deren Entscheidungen verantwortlich seien.

Der Planentwurf basiere darauf, mittels einer Zonierung in Vorrang- und Vorbehaltsgebiete bestimmte Nutzungen in spezifischen Teilräumen zu priorisieren. Für Kannen wäre es wünschenswert, wenn der Plan mittelfristig durch eine öffentliche Diskussion über die verschiedenen Funktionen, die der Meeresraum für die Gesellschaft erfülle, begleitet würde.

„Unglaublicher Eingriff in die Meeresökologie“

Winfried Klein (Interessengemeinschaft LAHN) nannte den Bau von neuen Offshore-Windparks und Windkraftanlagen mit einer Gesamtleistung von 30 Gigawatt bis 2030 und 40 Gigawatt bis 2040 einen unglaublichen Eingriff in die Meeresökologie, der auch nach Fertigstellung weiter auf den Meereslebensraum nachhaltig negativ wirken werde. Ob in den Windparkbereichen überhaupt noch sehr empfindliche Wassertiere wie Schweinswale vorkommen würden, sei fraglich.

Es gebe für die Probleme, die bei dem schwerwiegenden Eingriff in die Meereswelt entstünden, überhaupt noch keine Erkenntnisse. Aber man wolle möglichst schnell mit dem Bau beginnen.

„Hälfte des Schutzgebiets von menschlicher Nutzung freihalten“

Für Carla Langsenkamp (World Wide Fund For Nature) leistet der Planentwurf keinen Beitrag zum Erreichen der Vorgabe eines „guten Umweltzustands“ von Nord- und Ostsee. Klima- und Naturschutz seien nicht hinreichend zusammengedacht worden. Es gebe keinen echten Vorrang für Naturschutz in den Schutzgebieten. Dazu gehöre auch, dass ein klarer Ausschluss der Offshore-Windkraft aus diesen Gebieten fehle. Der WWF fordere, dass mindestens 50 Prozent der Schutzgebietsfläche frei von jeglicher menschlicher Nutzung sein müssten. Nutzungsfreie Gebiete seien eines der wirksamsten Instrumente des Meeresschutzes und auch ökonomisch sinnvoll.

„Größtmögliche Verträglichkeit mit anderen Nutzungen“

Ingo Pache (Marinekommando) versicherte, die Bundeswehr habe sich in die Entstehung des Entwurfs einbringen können. Der Planentwurf treffe auf die Bedürfnisse der Marine im operativen Minimum.

Die Bundeswehr überprüfe mit eigenen Experten ihren Flächenbedarf kontinuierlich und entwickle gegebenenfalls Alternativen. Ziel sei immer eine größtmögliche Verträglichkeit mit anderen Nutzungen. Nutzungskonflikte, die die Marine beträfen, befänden sich am unteren Ende der Skala.

„Gebietsfestlegungen nicht zulasten des Schiffsverkehrs“

Jens Aurel Scharner (Port GmbH Rostock) hatte in seiner schriftlichen Stellungnahme dargelegt, Nord- und Ostsee gehörten zu den am meisten und dichtesten befahrenen Meeren der Welt. Die Seeschifffahrt sei von erheblicher Bedeutung für den Wirtschaftsstandort Deutschland. Er forderte, dass zumindest der Status quo der Schifffahrtswege in der AWZ erhalten bleibt. Eine Entwidmung von Vorrang- oder Vorbehaltsgebieten für die Schifffahrt sei nicht zu rechtfertigen.

Die Berücksichtigung der Naturschutzgebiete in den Raumordnungsplänen könne daher nur außerhalb der für die Schifffahrt getroffenen oder noch zu treffenden Gebietsfestlegungen erfolgen und dürfe nicht zulasten der Sicherheit und Leichtigkeit des Schiffsverkehrs gehen.

Antrag der AfD

Nach dem Willen der AfD-Fraktion sollen Offshore-Windanlagen nur noch unter hohen Auflagen genehmigt werden. Die Abgeordneten formulieren in ihrem Antrag (19/30405) einen Katalog von Anforderungen vor allem mit Bezug auf Naturschutz, der entsprechend erfüllt werden müsse.

Betreiber bestehender Anlagen sollten verpflichtet werden, einen Fonds für finanzielle Aufwendungen, etwa für Renaturierungsprojekte, zu gründen und zu unterhalten. Der aktuelle Entwurf der maritimen Raumplanung reiche nicht aus, um die Meeresumwelt zu schützen oder deren Zustand zu verbessern, begründen die Abgeordneten ihren Vorstoß.

Deutsche Wirtschaftszone in Nord- und Ostsee

Im Leitbild des Entwurfs für einen Raumordnungsplan für die deutsche ausschließliche Wirtschaftszone in der Nordsee und in der Ostsee heißt es, die maritime Raumordnung bewahre die natürlichen Strukturen und Funktionen der Meere und treffe Vorsorge für die vielfältigen aktuellen und künftigen Nutzungen des Meeresraums und dessen Schutz im europäischen Kontext. Sie gleiche unterschiedliche Ansprüche und Interessen durch umsichtige Abwägung ökologischer, wirtschaftlicher und sozialer Belange im Einklang mit den Zielen der Vereinten Nationen für nachhaltige Entwicklung aus.

Das Leitbild konkretisiert sich dem Entwurf zufolge in folgenden Leitlinien:

  • - Unterstützung einer kohärenten internationalen Meeresraumplanung und territorialen Kooperation durch die Zusammenarbeit mit anderen Ländern und auf der Ebene der Regionalmeere.
  • - Berücksichtigung von Land-Meer-Beziehungen sowie von Transport- und Wertschöpfungsketten durch enge Abstimmungen mit den Küstenländern für eine kohärente Planung.
  • - Grundlage für eine Meereswirtschaft im Einklang mit den Zielen einer nachhaltigen Entwicklung durch:
    • Sicherung einer geordneten Raumentwicklung durch Koordinierung der aktuellen und zukünftigen räumlichen Nutzungsansprüche,
    • Priorisierung meeresspezifischer Nutzungen sowie Maxime einer sparsamen und optimierten Flächeninanspruchnahme sowie der Reversibilität von ortsfesten Anlagen,
    • Gründung auf das Vorsorgeprinzip und auf den Ökosystemansatz, der eine ganzheitliche Betrachtung der unterschiedlichen Aktivitäten im Meer mit ihren Aus- und Wechselwirkungen sowie kumulativen Wirkungen ermöglicht.
  • - Die maritime Raumordnung koordiniert laut Entwurf unterschiedliche Nutzungs- und Schutzkomponenten. Sie unterstütze entsprechend 
    • die Sicherheit und Leichtigkeit des Schiffsverkehrs,
    • die weiteren wirtschaftlichen Nutzungen, insbesondere die erneuerbaren Energien,
    • die wissenschaftlichen Nutzungen, insbesondere die Meeresforschung, sowie
    • Sicherheitsaspekte, insbesondere die Landes- und Bündnisverteidigung.
  • - Gleichzeitig leiste sie einen Beitrag zum Schutz und zur Verbesserung der Meeresumwelt unter Berücksichtigung des Klimaschutzes durch
    • entsprechende räumliche Festlegungen für die Meeresumwelt und
    • Festlegungen zur Vermeidung oder Verminderung von Störungen und Verschmutzungen bei den vorgenannten Nutzungen. (fla/23.06.2021)

Dokumente

  • 19/30405 - Antrag: Windindustrie gehört nicht in den Meeresraum - Keine Ausweisung von Vorranggebieten für Windindustrie in der Ausschließlichen Wirtschaftszone im Rahmen der Raumordnung vornehmen
    PDF | 301 KB — Status: 09.06.2021

Tagesordnung

  • 83. Sitzung am Mittwoch, 23. Juni 2021, 14.00 Uhr
  • 1. Änderungsmitteilung zur 83. Sitzung am Mittwoch, 23. Juni 2021, 14 Uhr

Protokolle

  • Wortprotokoll der 83. Sitzung

Sachverständigenliste

  • Sachverständigenliste zum öffentlichen Fachgespräch am 23. Juni 2021

Stellungnahmen

  • Stellungnahme Dr. Andreas Kannen (Helmholtz-Zentrum Hereon GmbH, Stellvert. Abteilungsleiter, Abteilung für Sozio-Ökonomie des Küstenraumes) für das öffentliche Fachgespräch am 23. Juni 2021 - A-Drs. 19(24)304-A
  • Stellungnahme Dr. Kim Detloff (NABU - Naturschutzbund Deutschland e. V., Bundesverband, Leiter Meeresschutz) für das öffentliche Fachgespräch am 23. Juni 2021 - A-Drs. 19(24)304-B
  • Stellungnahme Carla Langsenkamp (World Wide Fund For Nature Deutschland, Project Manager MPA German North Sea) für das öffentliche Fachgespräch am 23. Juni 2021 - A-Drs. 19(24)304-C
  • Stellungnahme Prof. Dr. jur. Gerold Janssen (Honorarprofessor an der Technischen Universität Dresden, Leibniz-Institut für ökologische Raumentwicklung e. V.) für die öffentliche Anhörung am 23. Juni 2021 - A-Drs. 19(24)304-D (neu)
  • Stellungnahme Winfried Klein (Vorstandsvorsitzender Interessengemeinschaft LAHN e. V.) für die öffentliche Anhörung am 23. Juni 2021 - A-Drs. 19(24)304-E
  • Stellungnahme Jens Aurel Scharner (Geschäftsführer Rostock Port) für das öffentliche Fachgespräch am 23. Juni 2021 - A-Drs. 19(24)304-F

Weitere Informationen

  • Ausschuss für Bau, Wohnen, Stadtentwicklung und Kommunen

Herausgeber

Deutscher Bundestag, Online-Dienste

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Stand: 19.05.2025