Chrupalla: Wir sind bereit, Verantwortung für Deutschland zu übernehmen

Tino Chrupalla, Ko-Vorsitzender der AfD-Bundestagsfraktion (© picture alliance/dpa | Bernd von Jutrczenka)
Vordringlichste Ziel der AfD-Fraktion ist es laut ihrem Ko-Fraktionsvorsitzenden Tino Chrupalla, „so schnell wie möglich den längst überfälligen Politikwechsel in Berlin durchzusetzen“. Die AfD sei bereit, Verantwortung für Deutschland zu übernehmen, betont Chrupalla im Interview. Der dramatische Einbruch der Zustimmungswerte in der Bevölkerung für die Regierungskoalition zeige, das Schwarz-Rot schon jetzt keine echte Legitimationsbasis mehr habe. Statt des versprochenen wirtschaftspolitischen Umschwungs habe es unter Bundeskanzler Friedrich Merz nur ein „Weiter so“ gegeben, beklagt er und kündigt an: „Wir werden hier als Opposition dagegenhalten.“ Die AfD-Fraktion werde im kommenden Jahr erneut konkrete Vorschläge vorlegen, „wie unsere Bürger und unsere Wirtschaft entlastet werden können“. Das Interview im Wortlaut:
Herr Chrupalla, was waren aus Ihrer Sicht die wichtigsten Erfolge der AfD-Fraktion im Jahr 2025?
2025 war ein sehr erfolgreiches Jahr für die AfD-Bundestagsfraktion. In der 21. Legislaturperiode stellen wir als zweitstärkste Kraft nun knapp ein Viertel der Abgeordneten, fast doppelt so viele wie im alten Bundestag. Wir haben mit zahlreichen Anträgen und Gesetzentwürfen Alternativen zur Politik von Schwarz-Rot aufgezeigt und wichtige Debatten angestoßen. Insbesondere die Themen illegale Migration, Erosion der inneren Sicherheit und unserer sozialen Sicherungssysteme sowie den dramatischen wirtschaftlichen Niedergang Deutschlands haben wir regelmäßig auf die Tagesordnung des Bundestages gebracht. Ein wichtiger Durchbruch, ein Sieg für die Vernunft und die demokratische Kultur in unserem Land war, dass Ende Januar ein Fünf-Punkte-Plan der Union zur Begrenzung der Migration, den die Union weitgehend von uns abgeschrieben hatte, mit den Stimmen der AfD-Fraktion eine Mehrheit gefunden hat. Das zeigt: Die Mehrheiten für eine bürgerliche, nichtlinke Politik sind vorhanden – die Union müsste nur den Mut finden, ihre unsinnige und antidemokratische Blockadehaltung grundsätzlich zu korrigieren.
Was halten Sie für die größte Herausforderung im kommenden Jahr? Welche thematischen Schwerpunkte will Ihre Fraktion 2026 setzen?
Deutschland befindet sich in der schwersten Krise der Nachkriegsgeschichte. Unsere Wirtschaft ist im freien Fall. Dem Mittelstand steht das Wasser bis zum Hals, Unternehmen investieren nicht mehr in Deutschland, bauen Arbeitsplätze ab oder verlagern ihre Produktion ins Ausland. Und während unserem Sozialstaat der Kollaps droht, haben wir fast eine Million abgelehnte Asylbewerber im Land und zahlen weiter Milliarden an die korruptionsbelastete Ukraine für einen Krieg, der nicht der unsere ist. Statt des versprochenen wirtschaftspolitischen Umschwungs, statt einer ernsthaften Korrektur der fatalen Politik gibt es unter Bundeskanzler Merz nur ein „Weiter so“. Wir werden hier als Opposition dagegenhalten. Die AfD-Fraktion wird daher im kommenden Jahr erneut konkrete Vorschläge vorlegen, wie unsere Bürger und unsere Wirtschaft entlastet werden können. So muss etwa die irrationale Klima- und Energiepolitik, die unseren Wohlstand zerstört und unser Land in die Deindustrialisierung treibt, endlich beendet werden.
Welche Ziele werden Sie als Fraktionsvorsitzender verstärkt verfolgen? Gibt es ein Thema, für das Sie sich persönlich besonders einsetzen wollen?
Das vordringlichste Ziel für die AfD-Fraktion und für mich als Vorsitzenden ist und bleibt, so schnell wie möglich den längst überfälligen Politikwechsel in Berlin durchzusetzen. Unser Land muss wieder vom Kopf auf die Füße gestellt werden. Der dramatische Einbruch der Zustimmungswerte in der Bevölkerung für die Regierungskoalition zeigt, das Schwarz-Rot schon jetzt keine echte Legitimationsbasis mehr hat. Es muss jetzt oberste Priorität haben, weiteren Schaden von unserem Land abzuwenden. Und das geht nur mit der AfD-Fraktion. Wir sind bereit, Verantwortung für Deutschland zu übernehmen. Und wir werden jede Initiative unterstützen, die dazu beiträgt, den Frieden in Europa wiederherzustellen und den Krieg und das Sterben in der Ukraine endlich zu beenden. Das sind wir unseren Kindern und der Zukunft Deutschlands schuldig.
(hau/29.12.2025)