Wettbewerb um die Quantenüberlegenheit
Berlin: (hib/ROL) Die FDP-Fraktion stellt eine Kleine Anfrage (19/26407) zur Quantentechnologie. Dabei erkundigt sie sich nach der Förderung und den aktuellen Herausforderungen im Wettbewerb um die Quantenüberlegenheit. Die Fraktion möchte wissen, welche Erwägungen zu der Ankündigung der Bundesregierung geführt haben, die Summe von zwei Milliarden Euro zusätzlich in den Bereich Quantentechnologie zu investieren und auf welche „grundlegenden Schlüsseltechnologien“ sich das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) in seiner angekündigten ersten Förderung in Höhe von 120 Millionen Euro bezieht. Zudem interessiert die Fraktion, warum die Aufträge zum Bau von mindestens zwei Quantencomputern nicht wie angekündigt, unmittelbar vergeben wurden und warum die Bundesregierung beschlossen hat, eine neue Expertenkommission ab Oktober einzusetzen, obwohl auf europäischer Ebene auf Basis von Experten bereits ein Roadmap erstellt wurde.
Die FDP-Fraktion befürchtet grundsätzlich, dass eine Abhängigkeit auf der Ebene der Hardware in Zukunft noch viel gravierende Auswirkungen auf Deutschland haben könnte, als die bereits existierende Abhängigkeit im Software-Bereich.
Auch wenn eine Infrastruktur auf der Grundlage von Quantentechnologie laut FDP noch fern erscheine, entscheide sich in der Gegenwart, welchen Einfluss Deutschland auf diese Entwicklung nehmen kann. Denn ähnlich wie die Entwicklungen in der Rechen- und Speicherleistung klassischer Computer-Hardware werde bei der Hardware für Quantencomputer in wesentlichen Teilen eine exponentielle Entwicklung bei gleichzeitig sinkenden Kosten für die erforderliche Hardware prognostiziert, argumentiert die FDP-Fraktion und begrüßt, dass die Bundesregierung einer drohenden Abhängigkeit entgegenwirken will. Wichtig sei dabei auch eine enge Zusammenarbeit mit Partnern in der Europäischen Union und ihren Mitgliedstaaten sowie mit der Wirtschaft.