12.03.2021 Verkehr und digitale Infrastruktur — Antwort — hib 322/2021

303 Kilometer Schallschutzwände in Mitteldeutschland

Berlin: (hib/HAU) Die Bundesregierung verfolgt nach eigenen Angaben - gemeinsam mit der Deutschen Bahn AG (DB AG) - das Ziel, den Schienenlärm in Deutschland weiter zu senken. „Bis zum Jahr 2030 soll die Hälfte der Anwohner an Bahnstrecken entlastet werden“, heißt es in der Antwort der Regierung (19/27079) auf eine Kleine Anfrage der FDP-Fraktion (19/26149). So solle die Akzeptanz der Menschen für das Verkehrsmittel Bahn gesteigert werden, damit mehr Verkehr auf die klimafreundliche Schiene verlagert werden kann.

Vorhaben der Lärmsanierung umfassen der Antwort zufolge sowohl aktive Maßnahmen - wie etwa Schallschutzwände - als auch passive Maßnahmen - wie beispielsweise Schallschutzfenster. „Der Bund finanziert Maßnahmen sowohl im Rahmen des Bedarfsplans (Lärmvorsorge) als auch im Rahmen des Bestandsnetzes (Lärmsanierung)“, teilt die Regierung mit. Im Mittelpunkt stehe die Lärmminderung an der Quelle durch Umrüstung der Bestandsgüterwagen auf lärmarme Bremstechniken.

Schon seit der Einführung des Lärmabhängigen Trassenpreissystems (LaTPS) im Jahr 2012 gelte der Grundsatz, „dass laute Züge mehr zahlen als leise“, heißt es in der Antwort. Die Umrüstung auf leise Bremssohlen sei vom Bund mit 152 Millionen Euro gefördert worden. Seit Beginn des Netzfahrplans 2020/2021 gelte das im Schienenlärmschutzgesetz geregelte Fahrverbot für laute Güterwagen. „Der Betrieb von Güterwagen, die nicht den Grenzwerten der Technischen Spezifikation Interoperabilität Lärm (TSI Noise) entsprechen, ist auf dem deutschen Schienennetz seit dem 13. Dezember 2020 grundsätzlich untersagt“, schreibt die Bundesregierung.

Zur konkret angefragten Situation in Mitteldeutschland wird mitgeteilt, das mit Stand 1. Februar 2021 nach Auskunft der DB AG durch die Lärmsanierung insgesamt rund 12,7 km Schallschutzwände in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen errichtet worden seien, davon in den vergangenen fünf Jahren etwa 5,3 km. 290 km Schallschutzwände seien bis 31. Dezember 2020 im Rahmen der Lärmvorsorge errichtet worden, davon in den vergangenen fünf Jahren 44,72 km. „Der Gesamtbestand an Schallschutzwänden in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen zum Ende 2020 betrug somit etwa 303 km“, heißt es in der Antwort.

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