Vorfall im Strom-Verbundgebiet am 8. Januar 2021
Berlin: (hib/STO) Über einen Vorfall im kontinentaleuropäischen Strom-Verbundgebiet am 8. Januar dieses Jahres berichtet die Bundesregierung in ihrer Antwort (19/27658) auf eine Kleine Anfrage der AfD-Fraktion (19/27064). Danach kam es dabei zu einem sogenannten System Split, also der Auftrennung des Strom-Verbunds in Teilnetzgebiete. Der letzte System Split im europäischen Verbundnetz sei 2006 gewesen. Die Bundesnetzagentur, aber auch die Bundesregierung wurden seitens der Übertragungsnetzbetreiber (ÜNB) zeitnah darüber unterrichtet, wie es in der Vorlage weiter heißt. .
Die Systemstabilität konnte den Angaben zufolge durch die beteiligten europäischen ÜNB sichergestellt und die Störung nach zirka einer Stunde behoben werden. Die ÜNB Amprion und SwissGrid haben hierbei laut Vorlage die Aufgabe der kontinentaleuropäischen Frequenzkoordinatoren für die Netzregionen Nord und Süd wahrgenommen.
Wie die Bundesregierung ferner ausführt, hat der aktuelle Fall eines System Splits gezeigt, dass die vorgesehenen Maßnahmen und das Zusammenspiel der europäischen ÜNB grundsätzlich gut funktionieren. Der Systembetrieb sei jederzeit sicher gewesen und es habe in Deutschland keine Beeinträchtigung der Verbraucher gegeben.
Laut Amprion kam es der Antwort zufolge aufgrund der zwischenzeitlichen Unterfrequenz unterhalb 49,8 Hertz im Hauptgebiet Deutschland, Frankreich, Italien für zirka 20 Sekunden zu vertraglich vereinbarten Lastabschaltungen in Frankreich und Italien. In Deutschland gab es laut Bundesregierung weder Abschaltungen von Industrieunternehmen oder anderen Verbrauchern noch wurde die Erzeugungsleistung von Kraftwerken in Deutschland kurzfristig gesteigert.