14.06.2021 Wirtschaft und Energie — Unterrichtung — hib 787/2021

Lage der Luftfahrtindustrie

Berlin: (hib/PEZ) Die Luftfahrtindustrie befindet sich in Folge der Corona-Pandemie in einer nie dagewesenen Krise. Zu diesem Schluss kommt die Bundesregierung in ihrem „Bericht des Koordinators der Bundesregierung für die Deutsche Luft- und Raumfahrt für die 19. Legislaturperiode“, den sie als Unterrichtung (19/30293) vorgelegt hat.

Der Einschnitt zu Beginn des Jahres 2020 sei in seinen Ausmaßen bisher einzigartig, heißt es darin. Mit einer schnellen Erholung sei nicht zu rechnen. Nach vorläufigen Schätzungen rechne die Luftfahrtindustrie als Ganzes für 2020 mit einem Umsatzrückgang um mindestens ein Viertel im Vergleich zum Vorjahr. Auf die Arbeitsplatzsituation scheine sich dies nicht direkt durchzuschlagen, auch weil die Branche sehr unterschiedlich strukturiert sei und viele Unternehmen auf Kurzarbeit gesetzt hätten.

Anders gestaltet sich die Lage in der Raumfahrtindustrie: „Aufgrund der Nachfrage staatlicher und institutioneller Besteller in diesem Segment“ sei mit weitgehend stabilen Umsätzen und Beschäftigungszahlen zu rechnen, heißt es. Auch der Ausblick stimme optimistisch: „Insgesamt besitzt die deutsche Raumfahrtindustrie also für den zunehmenden Wettbewerb eine hervorragende Ausgangsbasis.“

Die militärische Luftfahrt strauchelte dem Bericht zufolge vor der Pandemie. Umsätze stagnierten und Großprojekte liefen aus. In der Corona-Zeit wendete sich das Blatt: „Die Verteidigungssparte wurde in vielen Unternehmen der Luftfahrtindustrie zum Stabilitätsanker, da Beschaffungen durch staatliche Auftraggeber kurzfristig nicht von dem Umsatzrückgang des zivilen Luftfahrzeugmarkts betroffen sind.“ Das wirke sich auch positiv auf Zulieferbetriebe aus. Weniger als ein Viertel von ihnen sehen die aktuelle Krise als existenzbedrohend - in der zivilen Luftfahrt sind es drei Viertel.

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