FDP: Effektivität außeruniversitärer Forschung steigern
Berlin: (hib/SAS) Außeruniversitäre Forschungseinrichtungen sollen nach dem Willen der FDP-Fraktion agiler, effizienter und effektiver arbeiten. Forschungsstrukturen und -kulturen müssten neu gedacht werden, schreibt sie in einem Antrag (19/30835), in dem sie auch Handlungsfelder benennt und konkrete Vorschläge zur Stärkung von „Agilität, Effizienz und Impact“ macht.
So fordert sie die Bundesregierung unter anderem auf, entweder die Expertenkommission Forschung und Innovation oder eine international besetzte Kommission mit einer Studie zu beauftragen, die den „Wesenskern der jeweiligen Ausrichtung der vier außeruniversitären Forschungseinrichtungen (AuF) herausarbeitet“. Damit solle die Grundlage für eine Prüfung der Passfähigkeit und Neuzuordnung einzelner Institute durch die AuF geschaffen werden, heißt es im Antrag. Ziel sei es, „strategisch unerwünschte Überschneidungen und unbemerkte Konkurrenzen einzelner Institute“ innerhalb von Forschungsgebieten zu vermeiden.
Zudem plädiert die Fraktion dafür, ab 2022 Projektmittel in Höhe von zunächst 15 Prozent - bis 2030 sogar bis zu 20 Prozent - des Aufwuchses durch den Pakt für Forschung und Innovation IV (PFI IV) nach einem Wettbewerbsverfahren zu vergeben. Damit werde sichergestellt, dass die „garantierten Aufwüchse nicht zehn Jahre lang nur nach Schema F“ vergeben werden, heißt es dazu in der Vorlage. Darüber hinaus sollten stärker über „Joker“ und „Wildcards“ ausgefallene Ideen gefördert werden, schreiben die Abgeordneten. Weitere Forderungen beziehen sich etwa auf die Gründung einer Deutschen Transfergemeinschaft als Selbsteinrichtung der Wissenschaft und ressortübergreifende Maßnahmen zur Förderung von Transfers durch den Staat als „Erstkonsument“.
Zur Begründung für ihre Initiative führt die FDP-Fraktion an, dass Studien zufolge Europa beim Transfer von wissenschaftlichen Erkenntnissen Defizite aufweist. Auch drohe die Exzellenz europäischer Forschung im internationalen Vergleich zurückzufallen.