Parlament

Bas würdigt die Verdienste von Inge Deutsch­kron um die Erinnerungs­kultur

Schwarzweiß-Aufnahme von Inge Deutschkron hinter dem Rednerpult im Plenarsaal sitzend und spricht.

Inge Deutschkron während ihrer Rede zum Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus am 30. Januar 2013 im Deutschen Bundestag. (DBT/Achim Melde)

Bundestagspräsidentin Bärbel Bas hat am Mittwoch, 9. März 2022, die bleibenden Verdienste der am selben Tag im Alter von 99 Jahren verstorbenen Inge Deutschkron um die Erinnerungskultur in Deutschland gewürdigt. „Mit Inge Deutschkron verlieren wir eine beeindruckende Persönlichkeit und eine Zeitzeugin, die sich zur Aufgabe gemacht hat, die Erinnerung an den Holocaust in Deutschland wachzuhalten“, sagte Bas. Dabei habe Deutschkron eine klare Botschaft vertreten: „Vergesst nie, was war!“

Inge Deutschkron habe die Entrechtung und Verfolgung der Juden im Nationalsozialismus selbst als Kind und Jugendliche erlitten und nur durch die Hilfe „stiller Helden“ im Berliner Untergrund überlebt. Ihr Wissen an die junge Generation weiterzugeben und sie zu Toleranz und Zivilcourage zu ermutigen, sei für Inge Deutschkron ein besonderes Anliegen gewesen. Das habe sie bis ins hohe Alter in ihren Büchern, Theaterstücken, Interviews, Gesprächen und durch die unermüdliche Arbeit in ihrer Stiftung getan.

„Inge Deutschkron verdanken wir, dass in der Blindenwerkstatt Otto Weidt heute an einem authentischen Ort in der Mitte Berlins nachvollziehbar ist, dass unter höchstem persönlichem Einsatz auch in der Diktatur Widerstand und Mitmenschlichkeit möglich waren“, sagte die Bundestagspräsidentin. Unvergessen bleibe ihre eindrucksvolle Rede in der Gedenkstunde des Deutschen Bundestages für die Opfer des Nationalsozialismus 2013. „Der Deutsche Bundestag wird ihr ein ehrendes Andenken bewahren“, sagte Bärbel Bas. (10.03.2022)

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