Abgesetzt: Union will Reform der Ausbildung der Physiotherapieberufe
Die Forderung der CDU/CSU-Fraktion nach einer Reform der Ausbildung der Physiotherapieberufe sollte ursprünglich am Mittwoch, 11. Oktober 2023, im Parlament beraten werden. Die Debatte eines entsprechenden Antrags (20/8530) wurde jedoch von der Tagesordnung des Bundestages abgesetzt. Geplant war, die Vorlage im Anschluss zur Federführung in den Gesundheitsausschuss zu überweisen.
Fokus auf hohen Praxisanteil legen
Vor dem Hintergrund des demografischen Wandels, einer zunehmenden Multimorbidität und komplexer werdenden Versorgungsstrukturen sei eine Ausbildungsreform in den Gesundheitsfachberufen dringend geboten, heißt es in dem Antrag. Eine Ausbildungsreform müsse die Möglichkeiten einer Teilakademisierung im Blick haben und die Kompetenzen der Berufsbilder in der Physiotherapie erweitern. Es gelte dabei, auf die guten bestehenden Strukturen in der Ausbildung zurückzugreifen. Benötigt werde eine Evolution „und keine grundlegende Revolution des Systems“.
Nach Ansicht der Abgeordneten sollte eine Reform den Zugang zu einer berufsfachschulischen Ausbildung zum medizinischen Bademeister und Masseur ermöglichen wie auch einen berufsfachschulischen und einen hochschulischen Zugang zum originären Beruf des Physiotherapeuten. Die Reform müsse den Fokus auf einen hohen Praxisanteil legen und dürfe nicht zu einer Vollakademisierung führen, heißt es. Zu berücksichtigen seien die Berufsbildungsmöglichkeiten blinder, sehbehinderter oder hörgeschädigter Menschen, um diesen weiter eine wichtige Teilhabe im Berufsbild der Physiotherapie zu ermöglichen. In Zusammenarbeit mit den Ländern sollte eine Teilakademisierung mit einer Quote von mindestens 10 bis 20 Prozent Akademisierung des Berufsstandes Physiotherapeut umgesetzt und in primärqualifzierende Studiengänge überführt werden, schreiben die Abgeordneten. (pk/hau/10.10.2023)