Ezra beeindruckte der offene Meinungsaustausch in Deutschland

Ezra aus Tansania (IPS Afrika-Teilnehmer 2025) (© privat)
Inwiefern sind Sie in Ihrem Heimatland politisch, sozial oder zivilgesellschaftlich engagiert?
Neben meiner beruflichen Tätigkeit engagiere ich mich in sozialen Projekten, insbesondere im Umwelt- und Jugendschutz. Ich habe Umweltinitiativen umgesetzt und begleite Jugendliche als Mentor, vor allem im Bereich digitale Medien. Mir ist es wichtig, jungen Menschen neue Möglichkeiten aufzuzeigen und sie in ihrer persönlichen Entwicklung zu unterstützen.
Warum haben Sie sich für das IPS-Programm beworben?
Mich fasziniert die Möglichkeit, Politik in Deutschland direkt zu erleben. Das IPS-Programm gibt Einblicke in den parlamentarischen Alltag und zeigt, wie demokratische Prozesse ablaufen – von AG-Sitzungen bis zu Plenardebatten. Besonders spannend finde ich, wie politische Entscheidungen vorbereitet werden, welche Rolle finanzielle und ideologische Aspekte spielen und wie Abgeordnete sich strategisch auf Wahlen vorbereiten.
Im IPS-Programm konnte man sehen, dass Deutschland eine zentrale Rolle in der internationalen Entwicklungszusammenarbeit spielt. Als GIZ-Mitarbeiter in Tansania habe ich erlebt, wie wichtig diese Zusammenarbeit für lokale Projekte ist.
Was waren Ihre Programmhighlights?
Besonders beeindruckend waren die Workshops zu Netzwerken und Kommunikation – etwa, wie man Kontakte knüpft und Gesprächshürden überwindet. Ein Highlight war auch der Austausch mit dem BMZ und GIZ-Kollegen, da ich aus erster Hand Einblicke in die Entwicklungszusammenarbeit erhielt. Ein persönlicher Höhepunkt war der Besuch im Humboldt Forum, wo ich mehr über die historische Verbindung zwischen Deutschland und Tansania erfahren habe.
Was war der bedeutendste Moment oder die wichtigste Erkenntnis während Ihres Aufenthaltes in Berlin?
Die Praxis der Demokratie und Kultur hautnah zu erleben – sei es durch sehr interessante Museen in der Stadt, Plenarsitzungen oder Arbeitsgruppen im Bundestag – war unglaublich bereichernd. Außerdem hat mich die Vielfalt Berlins fasziniert. Die Stadt vereint Geschichte und Innovation auf eine einzigartige Weise.
Auf welche Herausforderungen sind Sie während Ihres Aufenthalts in Berlin gestoßen und wie sind Sie damit umgegangen?
Der offene Umgang mit Meinungen hat mich beeindruckt. In Deutschland steht die Sachdebatte im Mittelpunkt, nicht die Person. Die Art, wie sich Abgeordnete und Mitarbeitende respektvoll mit unterschiedlichen Ansichten auseinandersetzen, war für mich neu. Es hat mir gezeigt, wie wertvoll eine konstruktive Diskussionskultur ist.
Wie würden Sie Ihre Zeit in Berlin in drei Worten zusammenfassen?
Engagiert. Inspirierend. Zukunftsweisend.
Welche Tipps haben Sie für zukünftige Teilnehmer und Teilnehmerinnen, um das Beste aus ihrem Aufenthalt in Berlin zu machen?
Bringt Interesse an eurem Heimatland mit und stellt so viele Fragen wie möglich! Nutzt jede Gelegenheit, mit Abgeordneten, Experten und Mitstipendiaten ins Gespräch zu kommen – genau diese Begegnungen machen das IPS-Programm so wertvoll.