16.10.2025 | Parlament

Eröffnung der Freiluftausstellung „Friedliche Revolution 1989“ in Waren (Müritz)

Das Foto zeigt drei Frauen, die neben einander stehen und in die Kamera lächeln (Gruppenbild). Sie stehen draußen in einer Altstadt vor einer Kirche. Im Hintergrund sind viele menschen.
Das Foto zeigt eine Informationsstele. Auf der Stele sind Bilder und Texte abgedruckt. Die Stele besteht aus Metall. Eine große Gravierung ist zu erkennen Frei Wahlen.
Das Foto zeigt zwei Frauen und zwei Männer, die jeweils links und rechts ein Banner hochhalten. Auf dem Banner steht geschrieben Trittbrettfahrer: Zurücktreten! Sie stehen draußen vor einer Kirche. es ist Tag. Im Vordergrund steht ein Kameramann, der alles aufnimmt.
Es handelt sich um ein Gruppenbild: Vier Frauen und ein Mann stehen in einem Saal neben einander und schauen lächelnd in die Kamera. zwei Frauen haben einen Blumenstrauß in der Hand.

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Bettina Martin, Ministerin für Wissenschaft, Kultur, Bundes- und Europaangelegenheiten, Dr. Steffi Brüning, Leiterin Dokumentations- und Gedenkstätte ehemalige Stasi-Untersuchungshaftanstalt Rostock (DuG), Evelyn Zupke, SED-Opferbeauftragte (v.l.n.r.) (© Team Zupke)

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Eine Station der neuen Freiluftausstellung zur Friedlichen Revolution 1989 vor der Georgenkirche in waren (Müritz). (© Team Zupke)

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Die SED-Opferbeauftragte hält gemeinsam mit ehemaligen Oppositionellen in der DDR ein originales Demonstrations-Banner hoch: Eckart Hübener, Evelyn Zupke, Christoph de Boor, Martina Dormann (v.l.n.r.) (© Team Zupke)

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Dr. Steffi Brüning, Leiterin der Dokumentations- und Gedenkstätte Rostock, Jochen Schmidt, Direktor der Landeszentrale für politische Bildung Mecklenburg-Vorpommern, Schülerin vom Richard-Wossidlo-Gymnasiums Waren, Evelyn Zupke, SED-Opferbeauftragte, Christiane Scherfig, Zeitzeugin (v.l.n.r.). (© Team Zupke)

Am 16. Oktober 2025 nahm die SED-Opferbeauftragte an der feierlichen Eröffnung der Freiluftausstellung „Friedliche Revolution 1989“ in Waren (Müritz) teil. Die von Dr. Sandra Pingel-Schliemann kuratierte Ausstellung wurde mit 100.000 Euro aus dem ehemaligen Vermögen der Partei- und Massenorganisationen der DDR finanziert. Sie führt an sechs Stationen durch Waren und erinnert an die Friedliche Revolution in Mecklenburg und Vorpommern. 

Das Foto zeigt einen Mann und eine Frau die auf einen Platz vor einer Kirche stehen. Sie schauen sich ein Kunstobjekt an. Es handelt sich um verschieden große Metall-Tafeln, die mithilfe von Metallsäulen nach oben (in verschiedenen Höhen) in die Luft ragen. Auf den Tafeln sind Texte eingraviert. Man muss unter den Tafeln stehen, um die Texte lesen zu können.

Evelyn Zupke gemeinsam mit Jochen Schmidt, Direktor der Landeszentrale für politische Bildung Mecklenburg-Vorpommern, beim Gang durch das zentrale Erinnerungszeichen an der Georgenkirche in Waren (Müritz). (© Team Zupke)

In den Abendstunden des 16. Oktober 1989 zogen rund 400 Frauen und Männer in Waren (Müritz) schweigend und mit brennenden Kerzen durch die Innenstadt. Dieses Ereignis gab den Anstoß für weitere Demonstrationen im Norden der DDR. Waren wurde deshalb zum zentralen Gedächtnisort für die Friedliche Revolution 1989 im Land bestimmt. Neben der Freiluftausstellung erinnern jährlich stattfindende Veranstaltungen sowie das in 2020 errichtete zentrale Erinnerungszeichen an der Georgenkirche und die Webseite www.mv1989.de an die politischen Umbrüche im Herbst 1989.

Die Freiluftausstellung wurde mit Grußworten vor der Georgenkirche in Waren und einer gemeinsamen Begehung der Ausstellung auf dem „Weg der Kerzen“ eröffnet. Die Landesministerin für Wissenschaft, Kultur, Bundes- und Europaangelegenheiten Bettina Martin, der Leiter der Landeszentrale für politische Bildung Jochen Schmidt und der Bürgermeister der Stadt Waren Norbert Möller ehrten mit ihren Redebeiträgen die mutigen Bürgerinnen und Bürger in der DDR, die allen Gefahren zum Trotz, für Freiheit kämpften. Auch hoben sie die Bedeutung von Gedenkorten wie diesen für die nachfolgenden Generationen hervor. Schülerinnen und Schülern des Richard-Wossidlo-Gymnasiums Waren beschäftigten sich im Vorfeld mit der Friedlichen Revolution und dem Einfluss auf ihr heutiges Leben. In spannenden Erzählformaten teilten sie ihre Einsichten mit dem Publikum. 

Die SED-Opferbeauftragte war beeindruckt von dem generationsübergreifenden Interesse an dem Thema: „Die friedliche Revolution 1989 hat nicht nur die politische Landschaft Deutschlands verändert, sondern auch das Leben vieler Menschen für immer geprägt. Es ist daher von zentraler Bedeutung, dass es Orte der Erinnerung und Begegnung gibt.“, so Zupke.

Das Foto zeigt drei Frauen, die in einem Saal neben einander sitzen. Sie haben Mikrofone in der Hand. Eine Frau spricht in das Mikrofon. Im Hintergrund ist eine große Leinwand, die beleuchtet ist. Darauf steht Friedliche Revolution 1989 in Mecklenburg und Vorpommern

Die SED-Opferbeauftragte sitzt bei der Abendveranstaltung im Müritzeum auf dem Podium. (© Team Zupke)

Höhepunkt der Eröffnungsveranstaltung war die Feierlichkeit abends im Müritzeum. Kurzfilme, die die Geschichte von zwei Oppositionellen in der DDR aus Waren erzählen, führten in den Abend ein. In einem sich anschließenden Gespräch teilten Jochen Schmidt und Norbert Möller ihre Erinnerungen und Gedanken zum Thema Friedliche Revolution und bedankten sich bei allen an der Realisierung der Ausstellung Beteiligten. Danach hielt die Bundesbeauftragte ein Grußwort, bei welchem sie der vielen Opfer im Kampf um Freiheit gedachte: „Die Erinnerung an die Deutsche Einheit, an die Friedliche Revolution und an jahrzehntelangen Widerstand in der DDR und die vielen Opfer. Sie gehört für mich zusammen.“, sagte Zupke. Dr. Sandra Pingel-Schliemann würdigte im Anschluss in ihrem Redebeitrag die Freiheiten einer von den Bürgerinnen und Bürgern der DDR hart erkämpften Demokratie und ermutigte die Ostdeutschen zu mehr Selbstbewusstsein. Schülerinnen und Schüler des Richard-Wossidlo-Gymnasiums Waren gaben anschließend Impulse zum Thema „Die Friedliche Revolution und die Auswirkungen auf uns und unsere Mitmenschen“. Die Veranstaltung schloss mit einer Podiumsdiskussion „1989 – 2025: Die Friedliche Revolution und die Demokratie heute“ mit Christiane Scherfig, Zeitzeugin aus Waren, einer Schülerin aus Waren und mit Evelyn Zupke, Bundesbeauftragte für die Opfer der SED-Diktatur, ab. Dr. Steffi Brüning, Leiterin der Dokumentations- und Gedenkstätte Rostock, moderierte durch den Abend. Die Veranstaltung wurde musikalisch begleitet (Musikschule Waren) und von Bild- und Videoaufnahmen - Damals und Heute - auf einer 360 Grad – Bildfläche umrahmt.