17.07.2025 Arbeit und Soziales — Antwort — hib 308/2025

Tarifvertrag nur noch für 40 Prozent der Beschäftigten

 

Berlin: (hib/CHE) Die Bundesregierung arbeitet aktuell an einem Aktionsplan für Tarifbindung. Das schreibt sie in einer Antwort (21/857) auf eine Kleine Anfrage (21/661) der Fraktion Die Linke. In diesem Zusammenhang verweist die Regierung auf die EU-Mindestlohnrichtlinie von 2022, wonach die Mitgliedstaaten verpflichtet sind, einen solchen Aktionsplan zu erarbeiten, wenn die Tarifbindung der Betriebe im Land unter 80 Prozent liegt.

 

Aus der Antwort geht weiter hervor, dass in Deutschland nur noch 40,5 Prozent der Beschäftigten in einem Betrieb mit Tarifvertrag arbeiten und es 2004 noch 57,6 Prozent waren. Deutlich unterscheiden sich dabei die Werte zwischen Ost- und Westdeutschland (2024: 30,8 Prozent und 42,6 Prozent), aber auch zwischen einzelnen Bundesländern (Nordrhein-Westfalen: 49,3 Prozent; Berlin und Sachsen-Anhalt: 27,8 Prozent) und zwischen verschiedenen Branchen (Öffentliche Verwaltung: 87,6 Prozent; Finanz- und Versicherungsgewerbe: 66,4 Prozent; Information und Kommunikation: 9,6 Prozent). Diese Daten stammen aus dem IAB-Betriebspanel 2004-2024. Die Antwort enthält viele weitere Tabellen zu verschiedenen Aspekten (zum Beispiel Urlaubstage, Löhne), die den Unterschied zwischen tarifgebunden und nicht tarifgebundenen Betrieben aufschlüsseln.