Maßnahmen für Trainer im Spitzensport
Berlin: (hib/BAL) Die Bundesregierung befasst sich derzeit mit einer Stärkung der Berufsperspektive für Trainer im Spitzensport und prüft Möglichkeiten für eine höhere Besoldung. Für den Breitensport hingegen sieht sie primär die Länder in der Pflicht, dem Mangel an Trainern entgegenzuwirken. Das geht aus ihrer Antwort (20/7951) auf eine Kleine Anfrage (20/7748) der CDU/CSU-Bundestagsfraktion hervor.
Die Unionsfraktion hatte in der Vorbemerkung zu ihrer Anfrage ihre Sorgen ausgedrückt, dass zunehmend Trainer aus dem deutschen Spitzensport vom Ausland abgeworben würden und auf das Beispiel des ehemaligen Rodlers Georg Hackl verwiesen, der seinen Wechsel nach Österreich mit einem lukrativen Angebot begründete. Angaben zur Zahl von Trainern im Leistungssport, die von Deutschland ins Ausland wechseln, kann die Bundesregierung allerdings nicht machen.
Sie verweist indes auf eine Studie aus dem Jahr 2016, derzufolge lukrativere Bezahlung, finanzielle Planungssicherheit, Arbeitsbedingungen, Trainingsumfeld, das Sammeln von Auslandserfahrung sowie die Dauer des Arbeitsvertrages Hauptfaktoren für die Arbeitsmigration von Trainern sind. Um die Behandlungsmöglichkeiten von Trainern in Deutschland zu verbessern, prüfe sie im Zuge der laufenden Spitzensportreform eine Erhöhung der Förderhöchstgrenzen für das Leitungspersonal insgesamt, besonders für Trainer.
Informationen über einen Mangel an Trainern und Übungsleitern im Breitensport liegen der Bundesregierung nicht vor. Sie plane auch keine Maßnahmen, um zusätzliche Trainer und Übungsleiter für den Breitensport zu gewinnen, da dieser in die Zuständigkeit der Länder falle. Inwiefern derzeit Trainer planen, ihren Beruf zugunsten einer Beschäftigung im Schuldienst zu verlassen, kann die Bundesregierung ebenfalls nicht beurteilen, denn: „Breitensport wie der Schuldienst sind Angelegenheiten der Länder.“
Dem Vereinssport „zu einem kräftigen Neustart“ nach der Coronapandemie verhelfen soll das Programm „Re-Start - Sport bewegt Deutschland“ mit der begleitenden Medien-Kampagne „Dein Verein: Sport nur besser“. Darüber hinaus sieht die Bundesregierung allerdings Länder und Kommunen in der Verantwortung für den Breitensport. Gemeinsam mit diesen werde indes am Entwicklungsplan Sport gearbeitet. Konkrete Vorschläge für die Förderung des Ehrenamts erarbeite derzeit ein Expertengremium.