Entwicklungsplan Sport soll bis März 2024 vorliegen
Berlin: (hib/HAU) Die beim Bewegungsgipfel „Gemeinsam für mehr Bewegung und Sport“ im Dezember 2022 auf den Weg gebrachte Erarbeitung eines Entwicklungsplans Sport soll bis März 2024 abgeschlossen sein. Das erklärte der für Sport zuständige Abteilungsleiter im Bundesministerium des Innern und für Heimat (BMI) am Mittwoch vor dem Sportausschuss.
Bei seinem Zwischenbericht verwies der BMI-Vertreter auf den erstmalig verfolgten umfassenden Ansatz, bei dem sich Vertreter des Bundes, der Länder, der Kommunen, des deutschen Sports und der Wissenschaft in fünf Arbeitsgruppen über die Frage Gedanken machten, „wie wir den Sport insgesamt in Deutschland besser aufstellen können“. Bei allen Beteiligten gebe es ein breites Bedürfnis, Fragen des Breiten- und des Spitzensports zusammen zu diskutieren, statt sie losgelöst voneinander zu betrachten. Schließlich hätten jeder Olympiasieger und jede Weltmeisterin zumeist im Verein vor Ort mit dem Sport angefangen, sagte der BMI-Vertreter. Nur wenn also der Breitensport mitgedacht werde, könnten die Ergebnisse im Spitzensport sich verbessern.
Die Arbeitsgruppen hätten inzwischen schon „erste rudimentäre Zwischenergebnisse“ vorgelegt, sagte der VMI-Vertreter während der Sitzung. Diese würden nun von einem Redaktionsteam, in dem ebenfalls Bund, Länder, Kommunen, der Sport und die Wissenschaft vertreten seien, überarbeitet.
Lob für das Vorhaben gab es von Seiten der SPD-Fraktion. Der Breitensport werde von der Ampel stärker in den Fokus gerückt, als es früher der Fall gewesen sei, sagte die Fraktionsvertreterin. Dieser „Paradigmenwechsel“ ändere jedoch nichts Grundsätzliches an den Zuständigkeiten, machte sie deutlich. Es gehe stattdessen um ein besseres Miteinander.
Aus Sicht der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen ist es wichtig, für mehr Sichtbarkeit von Frauen im Sport zu sorgen. Um das Thema Sport möglichst früh bei Kindern zu verankern, sei auch die Verbindung zwischen Ganztagsschule und Sport von Bedeutung.
Dem erst genannten Thema widme sich die Arbeitsgruppe 1 im Besonderen, sagte der BMI-Vertreter. Themen wie Sichtbarkeit, Gleichstellung und Nachhaltigkeit würden aber auch arbeitsgruppenübergreifend diskutiert. Mit Blick auf das Thema Ganztagsschule gelte: Die Vereine müssten das als Chance begreifen und an die Schulen gehen.
Auf Nachfrage eines Vertreters der FDP-Fraktion machte der BMI-Abteilungsleiter deutlich, dass auch Fragen des Vereinsrechts im Zuge der benötigten Entbürokratisierung des Ehrenamtes besprochen würden - ebenso wie das Thema der steuerlichen Erleichterungen für ehrenamtlich Tätige.
Kritisch äußerten sich Vertreter der Oppositionsfraktionen. So wurde von Unions- wie auch der AfD-Fraktion unter anderem bemängelt, dass in den Haushaltsplanungen für 2024 keine Gelder für die Umsetzung des Entwicklungsplans Sport vorgesehen seien. Dem entgegnete der Regierungsvertreter, über die Finanzierung von Maßnahmen könne erst gesprochen werden, wenn der Plan mit seinen Maßnahmen auch vorliegt.
Aus Sicht der Linksfraktion gibt es bislang nur „Trippelschritte“ bei der immerhin auf Dauer angelegten nationalen Kampagne zur Förderung des Sports für alle Menschen. Es sei zudem nicht erkennbar, dass Bund, Länder und Kommunen bereit sind, deutlich mehr Geld in die Hand zu nehmen, um den Breitensport, den Gesundheitssport und den Schulsport nach vorn zu bringen.