Film- und Lichtprojektion im Parlamentsviertel im Jahr 2020
Die von Ende Juni bis Mitte Oktober 2020 ursprünglich am Spreeufer geplante Großbildprojektion mit dem Titel „Dem deutschen Volke — Eine parlamentarische Spurensuche. Vom Reichstag zum Bundestag“ ist aufgrund der Corona-Pandemie abgesagt. Was allabendlich mit Einsetzen der Dunkelheit als Film-, Licht- und Tonprojektion an die Fassade des Marie-Elisabeth-Lüders-Hauses geworfen werden sollte, lässt sich nun als Online-Zusammenschnitt bestaunen.
Das Reichstagsgebäude in der Hauptrolle
Vom Friedrich-Ebert-Platz und vom Reichstagufer aus konnte in den vergangenen Jahren jeder Zuschauer über die Spree hinweg wichtige Wegmarken und emotionale Ereignisse deutscher Parlamentsgeschichte erleben. Der Film beginnt mit der Kaiserzeit Ende des 19. Jahrhunderts, verfolgt die parlamentarische Entwicklung in der Weimarer Zeit, führt durch die dunkelste Epoche nach der Machtübernahme durch die Nationalsozialisten, reicht bis zur Teilung Deutschlands, zeigt deren Überwindung und die Vollendung der deutschen Einheit bis hinein in die Gegenwart.
Der Film zeichnet nach, wie das Reichstagsgebäude im Laufe dieser Zeit als Parlamentssitz erbaut, zerstört, instandgesetzt, verhüllt und umgebaut wurde, um schließlich 1999 als gesamtdeutscher Parlamentssitz wieder aufzuleben.
Ein ganzes Haus als Leinwand
Über die im Zentrum befindliche Spielfläche hinaus, sollte auch in diesem Jahr das gesamte Marie-Elisabeth-Lüders-Haus wieder Teil der Inszenierung werden. Insgesamt sollten fünf Projektionsflächen bespielt werden – die größte Fläche mit 300, die kleinste mit 21 Quadratmetern. Zusätzlich sollten mit Laserprojektoren weitere Motive auf verschiedenen Gebäudeteilen abgebildet werden. Bereits in den vergangenen Jahren erschufen die Scheinwerfer eine eindrucksvolle Aura und hüllten die Architektur des Marie-Elisabeth-Lüders-Hauses in ein besonderes Licht. (eis/ste/05.06.2020)