Besuch

Zeichnen gegen das Vergessen

28. Januar 2015 bis 27. Februar 2015

Die Ausstellung„Zeichnen gegen das Vergessen“zeigt großformatige Porträts, durchweg Kohlezeichnungen,von Kindern und Jugendlichen, die zu Opfern des nationalsozialistischen Terrors wurden. Der Künstler Manfred Bockelmann will damit ein „Zeichnen gegen das Vergessen“ setzen. Es geht ihm darum, „zumindest einigen wenigen Namen und Nummern Gesichter zu geben,sie so aus der Anonymität der Statistik herauszuheben“. Die porträtierten Kinder und Jugendlichen, zwischen zwei und achtzehn Jahre alt, wurden am Wiener Spiegelgrund und in den Konzentrationslagern Auschwitz-Birkenau, Hartheim und Theresienstadt sowie anderen Orten zu Opfern. Diese jungen Menschen wurden zwischen 1941 und 1945 ermordet, weil sie Juden, Slawen, Sinti und Roma oder weil ihre Eltern Gegner des Regimes waren; weil sie an körperlichen oder geistigen Gebrechen litten und als unwertes Leben galten. Dem Rassenwahn des„Dritten Reichs“nach waren sie„Volksschädlinge“, die man„ausmerzen“musste, um die vermeintliche„Reinheit des deutschen Blutes“zu gewährleisten. Als Vorlagen der Porträts dienten erkennungsdienstliche Fotografien der damaligen Behörden – Gestapo, SS, Ärzteschaft – die nach der Deportation der Kinder und Jugendlichen in den Spitälern und Lagern gemacht wurden. Dagegen wurden andere, vornehmlich Roma und Sinti, in den Sammellagern dazu aufgefordert, sich bei den Behörden zum Fototermin zu melden. Sie trugen ihre besten Kleider, wollten einen guten Eindruck machen, wussten noch nicht, was ihnen angetan werden würde – und doch ist ihnen allen Angst und Unsicherheit deutlich ins Gesicht geschrieben.

Eröffnung

am Dienstag, dem 27. Januar 2015, um 11.00 Uhr

Begrüßung: Claudia Roth, MdB, Vizepräsidentin des Deutschen Bundestages, Peter Hintze, MdB, Vizepräsident des Deutschen Bundestages

Gesprächsrunde mit Jehuda Bacon, Kunstprofessor und Auschwitz-Überlebender,
Manfred Bockelmann, Maler und Fotograf

Moderation: Ines Arland (angefragt)

Besichtigung

Die Ausstellung kann nach den Zutrittsbedingungen des Deutschen Bundestages nur nach vorheriger Anmeldung besichtigt werden.

28. Januar 2015 bis 27. Februar 2015

im Paul-Löbe-Haus, Eingang West, Konrad-Adenauer-Straße 1, 11011 Berlin

Montag 9 bis 15 Uhr
Dienstag bis Donnerstag 9 bis 16 Uhr
Freitag 9 bis 13 Uhr

Telefon: + 49 30 227-38883
E-Mailinfo-ausstellungen-plh@bundestag.de

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