Landwirtschaft

Agrarausschuss informiert sich auf der Grünen Woche

Eine große Gruppe von Frauen und Männern steht zusammen in einem Halbrund für ein Gruppenfoto
Drei Männer in dunklen Anzügen stehen nebeneinander mit je einem Obstbrandglas in der Hand
Zwei Männer stehen an einem Tablett, das eine Frau in den Händen hält, und kosten angebotene Wurstspezialitäten
Zwei Frau stehen vor einem Regal mit vielen unterschiedlichen Gläsern
Ein Mann in einem dunklen Anzug steht neben einer Frau in einer weißen Bluse mit vielen Blumen, die vor einer Staffelei steht und Blumenmotive malt
Eine Frau und zwei Männer stehen hinter zwei Musikern

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Die Mitglieder des Ausschusses für Ernährung und Landwirtschaft auf der Grünen Woche in der Halle des Bundeslandwirtschaftsministeriums. (DBT/Melde)

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Dr. Peter Györkös (links), Botschafter Ungarns, Alois Gerig (Mitte) undIstván Jakab, Vizepräsident der Ungarischen Nationalversammlung, beim Empfang in der Messehalle Ungarns

(DBT/Melde)

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Hans-Georg von der Marwitz (CDU/CSU, links) und Willi Brase (SPD, rechts) kosten am Stand des Tourismusverbandes Seenland Oder-Spree mit Verbandschefin Ellen Rußig Spezialitäten der Region. (DBT/Melde)

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Dr. Kirsten Tackmann (Die Linke, links) und Dr. Karin Thissen (SPD, rechts) an einem Konfitürestand während des Rundgangs durch die Halle Ungarns. (DBT/Melde)

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Der Abgeordnete Dieter Stier (CDU/CSU) schaut einer Malerin in ungarischer Tracht über die Schulter. (DBT/Melde)

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Kordula Kovac (CDU/CSU), Cajus Caesar (CDU/CSU) und Waldemar Westermeyer (CDU/CSU) hörten beim Rundgang durch die Halle Ungarns zwei Volksmusikern zu. (DBT/Melde)

Halbzeit auf der Internationalen Grünen Woche (IGW) in Berlin: Ein Anlass für den Ausschuss für Ernährung und Landwirtschaft des Deutschen Bundestages am Mittwoch, 25. Januar 2017, seinen traditionellen Rundgang über die größte Agrarmesse der Welt zu unternehmen. Insgesamt 66 Nationen sind auf der Agrarschau vertreten sowie alle Bundesländer bis auf Hamburg und das Saarland.

Gerig: Werbung für die ganze Agrarbranche

Ausschussvorsitzender Alois Gerig (CDU/CSU) lobte die Messe als hervorragende Werbung für die Stadt Berlin und für die ganze Agrarbranche: „Es freut uns, dass die IGW so erfolgreich ist und die ganze Welt zu uns kommt.“ Empfangen wurde der Ausschuss unter anderem vom Vizepräsidenten der Ungarischen Nationalversammlung, István Jakab, der das diesjährige Partnerland der IGW vertrat. „Ich freue mich, dass die Abgeordneten ihr Interesse für Ungarn bekunden“, sagte der Vizepräsident, der die enorme Bedeutung der gemeinsamen europäischen Agrarpolitik betonte, die für gesunde und gute Lebensmittel sorge. Nach seiner Ansicht ist es wichtig, sich dafür auch in Zukunft einzusetzen.

Gerig unterstrich die Bedeutung der wirtschaftlichen Beziehungen beider Länder, die durch die IGW auch ein besonderes Augenmerk im Hinblick auf die Landwirtschaft verdienen. Die Abgeordneten erfuhren etwas über den Pálinka, einen Obstbrand, der das ungarische Nationalgetränk ist, und wurden an Ständen mit Informationen über die weit über Ungarns Grenzen hinaus bekannte Salami vorbeigeführt.

Parlamentarier informierten sich über Binnenfischerei

Dass der Ausschuss auch für die Fischerei verantwortlich ist, wurde beim Messerundgang am Stand des sächsischen Fischereiverbandes deutlich. Zwar sei die Binnenfischerei eine der kleinsten landwirtschaftlichen Branchen in Deutschland, aber jeder dritte Karpfen auf deutschen Tellern stamme zum Beispiel aus sächsischen Gewässern. Die Überfischung der Weltmeere lasse zudem die sogenannten Aquakulturen, also die heimische Fischzucht, in einem neuen Licht erscheinen. Moderne Aquakulturen würden zu einem immer wichtiger werdenden Standbein in der Binnenfischerei.

Die Parlamentarier informierten sich über die Situation der Betriebe und die Probleme der Fischer. Insbesondere die Kormorane, in Kolonien brütenden Wasservögel, würden aktuell das größte Problem darstellen. Die Fischer müssten mit Verlusten von bis zur Hälfte der eingesetzten Jungfische in ihren Teichen rechnen, weil die Vögel unter Schutz stehen und sich erfolgreich vermehren. Das mache die verlässliche Kalkulation und das Wirtschaften der Binnenfischer schwierig.

Aber es gab auch Gutes zu berichten, denn die Nachnutzung der geschlossenen Tagebaue biete neue Möglichkeiten, indem geflutete Gruben für die Fischzucht interessant werden könnten. Doch dazu brauche es noch Konzepte und Starthilfe mit Blick auf Genehmigungen und Förderung aus entsprechenden EU-Töpfen. Aus Sicht der Fischer könnte sich eine Initiative lohnen, denn unter anderem werde ein sehr großer Anteil der heimisch verzehrten Forellen aus anderen Ländern in die Bundesrepublik eingeführt, obwohl sich die Produktion in der Region lohnen könnte.

Parlamentarier treffen Bundesminister Christian Schmidt

In der Halle des Bundeslandwirtschaftsministeriums beschäftigten sich die Abgeordneten mit den Initiativen der Bundesregierung gegen Lebensmittelverschwendung. Das Max-Rubner-Institut, eine Forschungseinrichtung des Bundes, stellte zum Beispiel eine Aufklärungsinitiative vor, nach welchen Parametern die Haltbarkeit von Lebensmitteln gemessen werden kann. Wichtig war den Forschern zu erläutern, dass nicht jeder Lagerungsschaden, der ein Lebensmittel unansehnlich aussehen lassen kann, dazu führen muss, das Nahrungsmittel wegzuwerfen.

Der Ausschuss traf Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt (CSU), der die internationale Bedeutung der Messe hervorhob. Insgesamt 83 Landwirtschaftsminister hätten sich die Klinke in die Hand gegeben und über die internationale Ernährungssicherung ausgetauscht. Ein Thema, das unbedingt oberste Priorität auf der internationalen Agenda genießen müsse, denn die sichere Versorgung mit Lebensmitteln sei nicht in allen Teilen der Welt eine Selbstverständlichkeit.

Minister Schmidt betonte gegenüber den Abgeordneten bei aller internationaler Bedeutung der Grünen Woche, dass die Messe allen Verantwortlichen die Bedeutung der ländlichen Entwicklung in Deutschland vor Augen führe. „Wer das Gefühl hat, abgehängt zu sein, muss ernst genommen werden“, sagte der Minister. Das dürfe niemand als Befindlichkeit abtun, sondern es müsse etwas dagegen getan werden. (eis/25.01.2017)

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