Parlament

Empfang für Stipendiaten des Bundestages: Lernen durch Freundschaften

Junge Leute stehen durcheinander im Paul-Löbe-Haus
Personen sitzen auf Stühlen in einer Reihe in einer Halle.
Ein Mann steht redend vor dunklem Hintergrund.
Junge blonde Frau am Klavier und dunkelhaarige junge Violinistin stehend im Paul-Löbe-Haus
Eine Gruppe jugendlicher Blick nach oben zum Fotografen, der sie fotografiert.
Blick von oben in eine Halle mit vielen Menschen und Bewirtungstischen

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111 junge Leute aus 36 Ländern kamen beim IPS-Stipendiatenabend im Bundestag zusammen. (DBT/Trutschel)

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Abgeordnete Manfred Zöllmer, Kai Gehring, Marieluise Beck, Johannes Singhammer beim IPS-Empfang im Paul-Löbe-Haus (DBT/Trutschel)

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Bundestagspräsident Norbert Lammert während seiner Ansprache (DBT/Trutschel)

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Musikalische Einlage während des Stipendiatenabends (DBT/Trutschel)

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Gruppenfoto mit Bundestagspräsident: links neben Norbert Lammert die SPD-Abgeordnete Dagmar Freitag, rechts der CDU-Abgeordnete Bernhard Schulte-Drüggelte (DBT/Trutschel)

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Die Halle des Paul-Löbe-Hauses während des IPS-Stipendiatenabends (DBT/Trutschel)

Bundestagsvizepräsident Johannes Singhammer (CDU/CSU) gab sich beeindruckt. Bei den Auswahlgesprächen für die Teilnahme am Programm des Internationalen Parlamentsstipendiums (IPS) des Bundestages seien ihm viele hoch intelligente, sprachlich bewanderte und mit sozialer Kompetenz ausgestattete junge Menschen begegnet. Der Gedanke: Diese Fähigkeiten hätte ich in so jungen Jahren auch gern gehabt, sei ihm dabei öfter in den Sinn gekommen, sagte Singhammer am Donnerstag, 1. Juni 2017, während des IPS-Empfangs in der Halle des Paul-Löbe Hauses.

„Nobelpreis der Stipendien“

111 junge Leute aus 36 Ländern haben es schließlich geschafft, Singhammer und andere Abgeordnete in den Auswahlgesprächen zu überzeugen. Seit Anfang März und noch bis Ende Juli nehmen sie nun am IPS teil – derzeit als Praktikanten in den Büros verschiedener Bundestagsabgeordneter. Der IPS-Empfang durch den Bundestagspräsidenten – in diesem Jahr erstmals mit dem traditionellen Stipendiatenabend verbunden - stellt dabei einen Höhepunkt dar.

Singhammer, der zu Beginn der Veranstaltung den noch mit der Sitzungsleitung im Plenum beschäftigten Bundestagspräsidenten Prof. Dr. Norbert Lammert vertrat, adelte das IPS als „Nobelpreis der Stipendien“. Es sei schließlich etwas Besonderes, unmittelbar mitzuerleben und daran mitzuwirken, „wie Politik gestaltet wird“. Den Stipendiaten rief er zu: „Berichten Sie zuhause über das Gute und verschweigen Sie das Negative.“ Und – etwas ernster gemeint: „Nutzen Sie die geschaffenen Netzwerke.“

„Behalten Sie uns in guter Erinnerung“

Lammert sagte im Anschluss, er hoffe, dass die Zeit im Deutschen Bundestag für die Stipendiaten „ermutigend und motivierend für das Engagement in ihren Heimatländern ist“. Erfreut zeigte sich der Bundestagspräsident über die rege Alumni-Tätigkeit. Er freue sich, wenn der Kontakt zwischen den ehemaligen Stipendiaten untereinander, aber auch zum Bundestag, erhalten bleibt, sagte er. „Behalten Sie uns in guter Erinnerung“, bat er die Stipendiaten.

Dass die – sich dem Ende zuneigende - Zeit im Bundestag für die jungen Leute großartige Einblicke in den deutschen Parlamentarismus und zugleich auch viele neue Freundschaften gebracht hat, bestätigten Tessa Coggio aus den USA und Vjenceslav Rupčić aus Kroatien in ihren Dankesworten. „Wir danken all den Abgeordneten, die uns ihre Türen geöffnet haben“, sagte  Rupčić. Das IPS habe ihm wie auch den anderen Teilnehmern die Möglichkeit gegeben, sich beruflich, aber auch persönlich weiterzuentwickeln.

„IPS schafft Vorurteile ab“

Coggio verwies auf eigene unter den Stipendiaten erhobene Umfragen, wonach 93 Prozent der Teilnehmer durch das IPS „eine Person aus einem bestimmten Land zum ersten Mal kennengelernt haben“. Das mache das IPS aus, sagte die junge Amerikanerin.

In einer Zeit, in der immer öfter von Grenzen, Zäunen und Mauer die Rede sei, in der Verdacht einen höheren Stellenwert habe als Vertrauen, in der Exits nicht mehr nur am Rande der politischen Debatte diskutiert würden, sei das IPS etwas Unentbehrliches, weil durch das Programm Vorurteile abgeschafft werden könnten. „Das IPS ermöglicht nicht nur Lernen durch Praxiserfahrung. Wir lernen auch durch Freundschaften“, sagte Coggio. (hau/02.06.2017)

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