13. Oktober 1918: Aufrufe zur Zeichnung der neunten Kriegsanleihe
Sonntag, 13. Oktober 1918
Obwohl die deutsche Militärführung eine siegreiche Beendigung des Krieges für nicht mehr möglich hält, wird das deutsche Volk in pathetischen Aufrufen zur Zeichnung der neunten Kriegsanleihe angehalten. In den Zeitungen erscheinen offizielle Versicherungen, dass Bedenken an der Sicherheit der Anleihen völlig unberechtigt seien. Zudem wird davor gewarnt, Erspartes zu Hause aufzubewahren, da es besser sei, es zinsbringend anzulegen.
Regierung weist Meldungen über Verwüstungen zurück
Französische und englische Meldungen über planmäßige Verwüstungen, die deutsche Truppen bei ihrem Rückzug begangen hätten, werden von der deutschen Regierung zurückgewiesen. Schuld für die schweren Zerstörungen seien stattdessen feindliche Flieger- und Artillerieangriffe.
Konservative für gleiches Wahlrecht in Preußen
Die konservative Fraktion im Preußischen Abgeordnetenhaus spricht sich einstimmig für die Einführung des allgemeinen, gleichen und geheimen Wahlrechts in Preußen anstelle des bisherigen Dreiklassen-Wahlrechts aus. (ww/13.10.2018)