Geschichte

25. Oktober 1918: Luden­dorff bittet um seine Ent­lassung

Schwarzweiße Porträtfotografie eines stehenden Mannes mit Schnurrbart in militärischer Uniform

Erich Ludendorff, Erster Generalquartiermeister, bat am 25. Oktober 1918 um seine Entlassung. (Bundesarchiv)

Freitag, 25. Oktober 1918

Die Generäle Paul von Hindenburg und Erich Ludendorff von der Obersten Heeresleitung (OHL) treffen zu Beratungen in Berlin ein. Allerdings können sie sich mit ihrer Forderung nach einem Abbruch der Verhandlungen mit dem amerikanischen Präsidenten Woodrow Wilson weder beim Kaiser noch beim stellvertretenden Reichskanzler durchsetzen. Daraufhin entschließt sich Ludendorff, um seine Entlassung zu bitten. Noch am Abend desselben Tages fordert Reichskanzler Max von Baden unter Androhung seiner Demission den Wechsel an der Spitze der OHL. 

In seinem Schreiben führt er zur Begründung an, dass das Verhältnis zwischen ziviler Gewalt (Reichsregierung) und militärischer Gewalt (der Obersten Heeresleitung) nach wie vor ungeklärt sei. Ein Verständigungsfrieden mit den Kriegsgegnern sei aber nur möglich, wenn die Politik des Reiches von einer „einheitliche[n] parlamentarische[n] Regierung“ und nicht von einer „Doppelregierung“ bestimmt werde. 

Das Telegramm, mit dem die OHL die Wilson-Note abgelehnt und die Truppen zum Endkampf aufgefordert habe, sei eine nicht hinnehmbare Einmischung der Generäle in eine eminent politische Angelegenheit gewesen. Ein Verbleib der beiden Generäle im Amt zerstöre jede Aussicht auf einen Verständigungsfrieden und bringe das Reich, den Thron und die Dynastie in äußerste Gefahr.

Ziel: Abschaffung der Monarchie 

Im Reichstag fordert der Abgeordnete Oskar Cohn Arbeiter und Soldaten auf, sich gegen den von maßgeblichen Kreisen geforderten Endkampf zur Wehr zu setzen. Er spricht sich dafür aus, das „monarchisch-autokratische System“ und den deutschen Militarismus, die für ihn das größte Friedenshindernis darstellen, zu beseitigen. 

Vorrangiges Ziel seiner Attacken ist die Abschaffung der Monarchie: „Nicht nur der augenblickliche Träger des monarchischen Regiments, sondern […] die gesamte Dynastie muss das Feld räumen. Das müssen wir fordern, die wir die sozialistische Republik von je und je auf unser Panier geschrieben haben.“

Liebknecht stellt Bedingungen 

Der Parteivorstand der Unabhängigen Sozialdemokratischen Partei bietet Karl Liebknecht einen Sitz im Parteivorstand an. Dies kommt jedoch nicht zustande, da der Spartakistenführer hierfür Bedingungen (unter anderem die Übernahme von Programm und Taktik der Spartakusgruppe) stellt, auf die sich die Führung der Unabhängigen nicht einlässt. (ww/25.10.2018)

Marginalspalte