Parlament

Schäuble würdigt Klaus Kinkel als überzeugten Europäer

Bundesaußenminister Klaus Kinkel (1936-2019), aufgenommen im Mai 1997

Klaus Kinkel (1936-2019), aufgenommen im Mai 1997 (dpa - Fotoreport)

Bundestagspräsident Dr. Wolfgang Schäuble hat den am Montag, 4. März 2019, im Alter von 82 Jahren verstorbenen ehemaligen Außenminister und Vizekanzler Dr. Klaus Kinkel (FDP) als versierten Außenpolitiker, langjährigen Weggefährten und Freund gewürdigt. In einem Kondolenzbrief an die Witwe Kinkels schreibt Schäuble:

„Sein Tod bedeutet für mich den Verlust eines Weggefährten, der sich in einer für unser Land und Europa bedeutsamen Zeit größte Verdienste erworben hat. Ich habe ihn als einen versierten und dabei stets politisch denkenden Juristen kennengelernt und als einen besonnenen Außenpolitiker, einen erfahrenen Staatsdiener und überzeugten Liberalen sehr geschätzt. Als nach dem Fall des Eisernen Vorhangs die Beziehungen zwischen West und Ost auf dem Kontinent neu geknüpft wurden, hat Ihr Mann als Außenminister und Vizekanzler in besonderer Weise dazu beigetragen, international Vertrauen aufzubauen.

Als überzeugter Europäer setzte er mit Bedacht den Weg, den sein Vorbild und Vorgänger im Amt des Außenministers erfolgreich eingeschlagen hatte, fort – zum Wohle Deutschlands und des gesamten Kontinents. Vernunft, Offenheit und Toleranz: Diese europäischen Grundwerte hat er verkörpert. Damit bleibt er uns allen ebenso in Erinnerung wie mir persönlich als ein hoch gebildeter, loyaler und warmherziger Freund.“

Der gebürtige Baden-Württemberger gehörte dem Deutschen Bundestag von 1994 bis 2002 an, seit 1998 als stellvertretender Vorsitzender der FDP-Fraktion. Nach der ersten gesamtdeutschen Bundestagswahl 1990 war Kinkel als Bundesminister der Justiz in das Kabinett von Bundeskanzler Helmut Kohl eingetreten. Nach dem Ausscheiden Hans-Dietrich Genschers aus der Bundesregierung übernahm er 1992 das Amt des Außenministers, das er bis zum Regierungswechsel 1998 innehatte. (vom/05.03.2019)

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