Parlament

Bundestagsabgeordnete treten für sichere Radwege in die Pedale

Acht Männer stehen mit ihren Rädern in einer Reihe neben einem Bundestagsgebäude.

Abgeordnete mit ihren Rädern kurz vor dem Start am Westeingang des Paul-Löbe-Hauses in Berlin (© DBT/Melde)

Mit fast 200 Teilnehmern hat die Parlamentarische Fahrradtour am Montag, 3. Juni 2019, so viele Radlerinnen und Radler wie noch nie zum Start vor das Paul-Löbe-Haus gelockt. Bundestagspräsident Dr. Wolfgang Schäuble begrüßte die Teilnehmer und Zuschauer im Startbereich zur Ausgabe 2019 der traditionellen Fahrradtour des Deutschen Bundestages, mit der den Belangen des umweltfreundlichen Verkehrsträgers mehr Aufmerksamkeit und Nachdruck verliehen werden soll. Er hoffe, dass die Parlamentarische Fahrradtour dazu beitrage, dem Radverkehr noch mehr Zulauf zu bescheren, sagte Schäuble. Bereits heute gebe es in Deutschland mehr Fahrräder als Autos.

„Radverkehrspolitik bekommt höheren Stellenwert“

Ein Mann im Rollstuhl spricht im Freien in eine Mikrofon. Links von ihm stehen zwei Männer.

Bundestagspräsident Wolfgang Schäuble mit den Abgeordneten Mathias Stein (links) und Gero Storjohann (Mitte) vor dem Start der Parlamentarischen Fahrradtour des Bundestages (© DBT/Melde)

Los ging es für die Abgeordneten, deren Mitarbeiter sowie Angehörige der Bundestagsverwaltung und weitere Fahrradbegeisterte aus dem Umfeld des Bundestages am frühen Nachmittag auf dem Platz vor der Westseite des Paul-Löbe-Hauses, wo die Teilnehmer ohne eigenen fahrbaren Untersatz sich Fahrräder leihen konnten. Der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club und der Zweirad-Industrie-Verband boten Informationen und Neuheiten rund um den Radverkehr an. Die Rundfahrt führte die Radler durch die Berliner Innenstadt, vom Parlamentsviertel durch die Bezirke Mitte, Friedrichshain und Kreuzberg und wieder zurück bis zum Bundeskanzleramt.

Bereits bei einem Zwischenstopp bei der Berliner Senatsverwaltung für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz am Köllnischen Park informierten sich die Teilnehmer über die Berliner Politik im Fahrradverkehr. Dass Fahrradfahren auf allen politischen Ebenen Fürsprecher habe, unterstrich Gero Storjohann, Berichterstatter für Fahrradverkehr der CDU/CSU-Fraktion, der gemeinsam mit Mathias Stein (SPD) zu der Tour eingeladen hatte. „Die Radverkehrspolitik bekommt einen höheren Stellenwert in der Bundespolitik. Alleine die hohe Teilnehmerzahl der heutigen parlamentarischen Radtour macht dies deutlich. Unser Themenschwerpunkt ,sichere und komfortable Radwege' zeigt, dass wir zwar schon viel erreicht haben, macht aber auch darauf aufmerksam, dass es noch viel zu tun gibt“, sagte Storjohann vor dem Start. 

Das Thema 2019: Verkehrssicherheit

Das Thema der diesjährigen Parlamentarischen Fahrradtour lautete: „Modellversuch Geschützte Radfahrstreifen – Mehr Platz und Sicherheit für Alle“, mit dem die Verkehrspolitik mit neuartigen, geschützten Radfahrstreifen für den Radverkehr deutlich mehr Platz im Straßenraum schaffen und so mehr Menschen motivieren will, aufs Rad umzusteigen. „Geschützte Radfahrstreifen haben sich als ein erfolgreiches Instrument erwiesen, um in relativ kurzer Zeit und mit begrenztem zeitlichem und finanziellem Aufwand nachweislich viele Menschen aus allen Alters- und Bevölkerungsschichten auf das Fahrrad zu bringen“, so die Veranstalter in ihrer diesjährigen Einladung. 

„Im Optimalfall verfügen sie über die Breite einer ganzen Fahrspur und sind durch breite Sperrflächen sowie vertikale Trennelemente wie zum Beispiel Baken, Poller und Blumenkästen vom Kfz-Verkehr klar getrennt.“ In einigen Städten gebe es Pläne für Modellvorhaben zur Erprobung von geschützten Radfahrstreifen, so auch in Berlin. „Der erste dieser Geschützten Radfahrstreifen mit einer Breite von 3,50 Metern wurde Ende des Jahres 2018 fertiggestellt. Er befindet sich auf der Holzmarktstraße in Berlin-Mitte, sei gut sichtbar mit grüner Farbe beschichtet sowie durch Poller vom Autoverkehr getrennt. Weitere acht Geschützte Radfahrstreifen würden in Berlin geplant oder befänden sich bereits im Bau. Diese Vorhaben würden zu einem Modellversuch des Landes Berlin mit einer Laufzeit von fünf Jahren gehören, heißt es seitens der Berliner Senatsverwaltung für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz. (ll/03.06.2019)

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