Landwirtschaft

Rheinische Landjugend über­reicht Erntekrone an Agrar­ausschuss

Fünf Personen stehen aufgereiht vor einer Erntekrone in einem Ausschusssaal.

Alois Gerig (links) nahm die Erntekrone von Kathrin Muss, Julia Weidtmann, Sebastian Schaller und Jan Elsiepen entgegen. (DBT/Melde)

Die Rheinische Landjugend hat am Mittwoch, 25. September 2019, dem Ausschuss für Ernährung und Landwirtschaft eine Erntekrone überreicht. Julia Weidtmann, 1. Vorsitzende des Landesvorstands, unterstrich die Bedeutung der Tradition der Erntekrone, die für Vielfältigkeit, Verschiedenheit und Dankbarkeit stehe. Gefertigt unter anderem aus Hafer, Weizen und Dinkel, verziert mit Mais und Kürbis, soll der neue Schmuck für den Ausschusssaal daran erinnern, dass Lebensmittel keine Selbstverständlichkeit sind.

Ausschussvorsitzender Alois Gerig (CDU/CSU) bekräftigte im Namen der Abgeordneten, dass „wir stolz auf unsere Erntekrone sind“. Es sei seit Jahren eine gute Tradition, die Erntezeit als Anlass zu nehmen, um mit den jungen Landwirten ins Gespräch zu kommen. „Die Stimmung ist nach zwei schwierigen witterungsbedingten Jahren nicht gut“, sagte Gerig, der selbst Landwirt ist. Hinzu kämen öffentliche Debatten, die die Landwirtschaft zu oft einseitig in Verbindung mit ökologischen Problemen stellen würden. „Sowas demoralisiert“, meinte der Vorsitzende.

Ausbildung, Förderpolitik und Düngeverordnung

Konkret sprachen die Vertreter der Landjugend Probleme in der Berufs- und Fachhochschulbildung an. Kathrin Muss, Vorsitzende des Bundes der Deutschen Landjugend, monierte, dass aufgrund nicht miteinander abgestimmter Lehrpläne ein Wechsel innerhalb Deutschlands zwischen den Bundesländern sehr schwer sei. Moritz Kölsch, Mitglied des rheinischen Landesvorstands, machte auf die Probleme aufmerksam, die Junglandwirte am Anfang ihres Arbeitslebens haben und warum die Junglandwirteprämie gefördert aus den Mitteln der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) beibehalten werden müsse.

Kölsch äußerte die Sorge, wenn bei der Neugestaltung der Förderpraxis mehr Geld aus der direkten Förderung an die Landwirte zugunsten des ländlichen Raumes und Umweltleistungen verschoben würde, dass diese Mittel anderen Institutionen neben den Landwirten ebenfalls zu Verfügung stünden. Die Landwirte würden mehr Umweltleistungen erbringen wollen, könnten aber nicht unter den ohnehin nicht einfachen Produktionsbedingungen mit anderen um diese Mittel in den Wettbewerb treten. „Das Geld muss der Landwirtschaft zur Verfügung stehen“, sagte Kölsch. Pragmatische Lösungen wünschten sich die Landjugendvertreter auch beim Thema Düngung, denn es gebe ihrer Ansicht nach kein Überschussproblem, sondern ein Verteilungsproblem in Deutschland.

Im Gespräch zeigten sich die Abgeordneten offen dafür, Impulse für eine bessere länderübergreifende Abstimmung der Lehrpläne geben zu wollen. Die Ausbildung in Deutschland sei eine sehr gute, nur die Probleme würden oft an den Ländergrenzen beginnen. Problembewusstsein wurde auch im Hinblick auf die Situation der Landwirte im Hinblick auf die Förderpolitik gezeigt. Favorisiert werde deshalb ein Ansatz, der konkrete durch Landwirte erbrachte Umweltleistungen in Zukunft honorieren soll. Im Hinblick auf die Düngeverordnung gebe es Gespräche auf EU-Ebene, die noch andauern würden. Aber es gestalte sich schwierig, einen praxisgerechten Kompromiss zu finden. (eis/25.09.2019)

Marginalspalte