AfD will ein Verwundetenabzeichen in der Bundeswehr
Der Bundestag hat am Mittwoch, 11. Dezember 2019, erstmalig einen Antrag der AfD-Fraktion mit dem Titel „Opferbereitschaft deutscher Soldaten anerkennen – Einführung eines Verwundetenabzeichens in der Bundeswehr“ (19/15736) beraten und im Anschluss zur weiteren Beratung an den Verteidigungsausschuss überwiesen.
Kriterien für die Verleihung
Die AfD fordert die Bundesregierung auf, die Verleihung eines Verwundetenabzeichens in den deutschen Streitkräften einzuführen und die Voraussetzungen für die Verleihung bei körperlicher oder seelischer Verwundung auf folgende Kriterien festzulegen: bei feindlichen Handlungen mit Angehörigen einer gegnerischen Streitkraft, bei feindlichen Handlungen mit bewaffneten Kräften während eines Einsatzes in einem fremden Land und bei Handlungen gegen Feinde der Bundesrepublik Deutschland. Als Stichtag für die Verleihung des Verwundetenabzeichens will die Fraktion den 3. Oktober 1990 festlegen.
Die Bundeswehr werde seit annähernd drei Jahrzehnten vom Bundestag in Auslandseinsätze entsandt, heißt es in dem Antrag. Die Einsätze Isaf und Resolute Support in Afghanistan hätten von 2002 bis 2018 56 gefallene und 125 verwundete deutsche Soldaten gefordert (Bundesdrucksache 19/1084). Die Risiken in Auslandseinsätzen forderten aber nicht nur körperlichen, sondern auch seelischen Tribut. Allein 2018 seien 274 Fälle einsatzbedingter psychischer Erkrankung diagnostiziert worden.
Während bei physischen Verwundungen häufig auch äußerlich sichtbare Schäden aufträten, sehe man Soldaten, etwa mit Posttraumatischem Belastungssyndrom, die Folgen ihres Einsatzes nicht unmittelbar an, schreiben die Abgeordneten. Ein Verwundetenabzeichen mache die seelischen Verwundungen sichtbar und trage dazu bei, das erbrachte Opfer in der Öffentlichkeit und in den Streitkräften anzuerkennen. Auch in zukünftigen Einsätzen würden Soldaten der Bundeswehr körperliche und seelische Beschädigungen und Verwundungen erleiden. Die Ehrung dieser Soldaten mit einem Verwundetenabzeichen symbolisiere die gesellschaftliche Würdigung ihres Einsatzes und stärke damit Moral und Motivation der Streitkräfte. (vom/sas/11.12.2019)