FDP will Sparer schützen und Vermögensaufbau fördern
Der Bundestag hat am Mittwoch, 12. Februar 2020, erstmals einen Antrag der FDP-Fraktion mit dem Titel „Sparer schützen, Vermögensaufbau und Altersvorsorge fördern“ (19/16794) debattiert und im Anschluss zur federführenden Beratung an den Finanzausschuss überwiesen.
„Mandat der Europäischen Zentralbank präzisieren“
Die Bundesregierung wird aufgefordert, auf europäischer Ebene eine Initiative anzustoßen, das geldpolitische Mandat der Europäischen Zentralbank (EZB) zu präzisieren, um das Eingehen übermäßiger Risiken oder mittelbare Staatsfinanzierung durch die EZB auszuschließen. Dazu gehörten vor allem die Einführung einer Großkreditgrenze für die EZB, die Schaffung klarer und restriktiver Regeln für die Gewährung von Notliquidität für Banken (Emergency Liquidity Assistance, ELA) in alleiniger Entscheidungshoheit der EZB sowie das Erfordernis einer qualifizierten Mehrheit im EZB-Rat für unkonventionelle geldpolitische Entscheidungen.
Ebenfalls auf EU-Ebene solle die Regierung eine Diskussion darüber anstoßen, ob die Methodik der Errechnung der Inflationsrate durch das Statistische Amt der Europäischen Union (Eurostat) die Preisentwicklung im Euroraum adäquat ermittelt und zur Grundlage geldpolitischer Entscheidungen der EZB gemacht werden kann. Auch solle sich die Regierung klar gegen die Vorschläge zur Einführung einer Europäischen Einlagensicherung aussprechen, weil diese mit zusätzlichen Belastungen für die Sparer verbunden wäre, die die Einzahlungen in einen neuen Fonds finanzieren müssten.
„Bankenabwicklung statt Bankenrettung“
Darüber hinaus werden von der Regierung eigene Initiativen zur Vollendung einer stabilen, auf marktwirtschaftlichen Säulen errichteten Bankenunion erwartet, vor allem zum Abbau übermäßiger Risiken in den Bankbilanzen, zur Eigenkapitalunterlegung von Staatsanleihen, zur konsequenten Umsetzung des Prinzips „Bankenabwicklung statt Bankenrettung“ und zur Vertiefung des Binnenmarkts für Bankgeschäfte und Finanzdienstleistungen.
Ferner solle die Regierung von einer Finanztransaktionsteuer in Form einer Aktiensteuer absehen, da Investitionen in Aktien gerade im derzeitigen Zinsumfeld für die Altersvorsorge von entscheidender Bedeutung seien und es sich beim Handel mit Aktien um das transparenteste und am dichtesten regulierte und überwachte Segment des Wertpapierhandels handele. Schließlich verlangen die Abgeordneten einen Gesetzentwurf der Regierung, um Kursgewinne von Wertpapieren nach einer Haltefrist von fünf Jahren von der Kapitalertragsteuer freistellen zu können. (vom/12.02.2020)