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  • 2./3. Lesung (AfD)/1. Lesung (Union/Linke)
  • Anhörung (Union, Linke)
Inneres

AfD-Antrag zur Euro­päischen Asyl- und Migra­tions­politik abgelehnt

Die Abgeordneten des Deutschen Bundestages haben am Donnerstag, 17. Februar 2022, über die europäische Asyl- und Migrationspolitik beraten. Ein zur Abstimmung vorgelegter Antrag der AfD mit dem Titel „Vertrauen schaffen, Sicherheit garantieren, Unabhängigkeit bewahren – Für einen Interessensausgleich in Europa“ (20/33) mit der Forderung, die Maßnahmen Polens, Ungarns und anderer europäischer Staaten „zur Abwehr destabilisierender Migrationsbewegungen“ zu unterstützen, wurde mit der Mehrheit von SPD, CDU/CSU, Bündnis 90/Die Grünen, FDP und Die Linke gegen die Stimmen der AfD abgelehnt. Die Entscheidung erfolgte auf Grundlage einer Beschlussempfehlung des Innenausschusses (20/733).

Ein zu dem Tagesordnungspunkt erstmals vorgelegter Antrag der CDU/CSU-Fraktion mit dem Titel „Europäische Asyl- und Migrationspolitik voranbringen – aber nicht einseitig zulasten Deutschlands erkaufen“ (20/684) und ein ebenfalls erstmals vorgelegter Antrag der Fraktion Die Linke mit dem Titel „Menschen- und Flüchtlingsrechte in der Europäischen Union an der polnisch-belarussischen Grenze verteidigen“ (20/681) wurden im Anschluss der Debatte an den Ausschuss für Inneres und Heimat zur federführenden Beratung überwiesen.

Antrag der AfD

Die AfD-Fraktion fordert die Bundesregierung in ihrem Antrag auf, die Maßnahmen Polens, Ungarns und anderer europäischer Staaten „zur Abwehr destabilisierender Migrationsbewegungen“ zu unterstützen. In dem Antrag schreiben die Abgeordneten, dass eine „zu illegaler Armutsmigration einladende Politik“ der Bundesregierung die Partner in Europa vor erhebliche Probleme stelle und dass der wünschenswerte Zustand offener Grenzen zu Deutschlands Nachbarländern voraussetze, dass die Außengrenzen der Europäischen Union wirksam geschützt werden.

Die Bundesregierung solle zu einer Politik zurückkehren, „die von illegaler Migration abhält statt zu ihr zu ermutigen“. Gefordert wird zudem, betroffene Staaten an der Grenze der EU beim Bau, Ausbau und Unterhalt von Grenzzäunen zu unterstützen.

Antrag der CDU/CSU

Die CDU/CSU fordert die Bundesregierung dazu auf, „ihren humanitären Verpflichtungen weiterhin gerecht werden und diese im Zusammenwirken mit Steuerung, Ordnung und Begrenzung der irregulären Zuwanderung umsetzen“. Wie die Antragsteller schreiben, seien „deutsche Alleingänge“, die in der zusätzlichen Aufnahme von Asylsuchenden mündeten, zu unterlassen. Zur Begründung heißt es, diese würden den Migrationsdruck auf die EU und Deutschland weiter erhöhen. Darüber hinaus verlangt die Unionsfraktion, die Zustimmung anderer EU-Mitgliedstaaten zur Reform des Gemeinsamen Europäischen Asylsystems (GEAS) nicht „einseitig dadurch zu erkaufen, dass Deutschland zu zukünftig noch größere Teile der Migrationslasten übernimmt“.

Die Antragsteller sprechen sich dafür aus, die von der Regierung im Februar 2020 gemachten GEAS-Vorschläge als Richtschnur zu verwenden und bei den Verhandlungen auf europäischer Ebene die wichtigsten Punkte durchzusetzen. Dazu zählen demnach zum Beispiel die Registrierung inklusive Sicherheitsüberprüfung und Identitätsfeststellung sowie die inhaltliche Vor-Asylprüfung aller Asylbewerber. Ferner solle die Regierung die Europäische Kommission in ihrem Vorhaben unterstützen, weitere Pilotprojekte zur Errichtung europäischer Aufnahmezentren in den Mitgliedstaaten an den EU-Außengrenzen voranzutreiben und umzusetzen. Außerdem verlangt die Unionsfraktion, dass sie den Europäischen Außengrenzschutz weiter stärken und den EU-Außengrenzstaaten sowie der Grenzagentur Frontex die hierfür benötigte finanzielle, personelle und politische Unterstützung zukommen lassen soll.

Antrag der Linksfraktion

Die Fraktion Die Linke will „Menschen- und Flüchtlingsrechte in der Europäischen Union und an der polnisch-belarussischen Grenze verteidigen“. In einem Antrag fordert die Fraktion die Bundesregierung auf, sich für eine sofortige Evakuierung und Übernahme der in der polnisch-belarussischen Grenzregion verbliebenen Flüchtlinge durch Mitgliedstaaten der EU einzusetzen „und dabei mit gutem Beispiel voranzugehen“. Auch soll die Bundesregierung der Vorlage zufolge auf die polnische Regierung einwirken, „damit die Sperrzone an der polnisch-belarussischen Grenze aufgehoben wird, um humanitäre und medizinische Unterstützung, rechtsanwaltliche Hilfe und eine freie Berichterstattung zu ermöglichen“.

Ferner wird die Bundesregierung in dem Antrag aufgefordert, keine Überstellungen im Rahmen des Dublin-Systems nach Polen vorzunehmen, „solange eine regelmäßige (faktische) Inhaftierung in geschlossenen Lagern droht und wegen der gegenwärtigen Bedingungen keine fairen Asylprüfungen in Polen garantiert sind“. Zudem soll sich die Bundesregierung nach dem Willen der Fraktion unter anderem gegenüber der EU-Kommission für ein Vertragsverletzungsverfahren gegen Polen einsetzen „wegen der aktuellen systematischen Verstöße gegen EU-Asylrecht im Umgang mit Schutzsuchenden an der Grenze zwischen Belarus und der EU, wie vor allem die Zurückweisung von Schutzsuchenden, ohne ihnen ein Asylverfahren zu gewähren“. (sto/eis/irs/17.02.2022)

Reden zu diesem Tagesordnungspunkt

Yvonne Magwas

Yvonne Magwas

© Yvonne Magwas/Tobias Koch

Magwas, Yvonne

Bundestagsvizepräsidentin

Detlef Seif

Detlef Seif

© Detlef Seif/Laurence Chaperon

Seif, Detlef

CDU/CSU

Hakan Demir

Hakan Demir

© Hakan Demir/ Fionn Grosse

Demir, Hakan

SPD

Gottfried Curio

Gottfried Curio

© Dr. Gottfried Curio/ Hagen Schnauss

Curio, Dr. Gottfried

AfD

Julian Pahlke

Julian Pahlke

© B'90/Die Grünen/Stefan Kaminski

Pahlke, Julian

Bündnis 90/Die Grünen

Clara Bünger

Clara Bünger

© Clara Bünger/Ben Gross

Bünger, Clara

Die Linke

Stephan Thomae

Stephan Thomae

© Stephan Thomae/ Sonja Thürwächter

Thomae, Stephan

FDP

Josef Oster

Josef Oster

© Josef Oster/ Laurence Chaperon

Oster, Josef

CDU/CSU

Gülistan Yüksel

Gülistan Yüksel

© DBT/Inga Haar

Yüksel, Gülistan

SPD

Dr. Silke Launert

Dr. Silke Launert

© Silke Launert/ Christian Weber

Launert, Dr. Silke

CDU/CSU

Yvonne Magwas

Yvonne Magwas

© Yvonne Magwas/Tobias Koch

Magwas, Yvonne

Bundestagsvizepräsidentin

Dokumente

  • 20/33 - Antrag: Solidarität mit den europäischen Partnern - Unterstützung für die Maßnahmen Polens, Ungarns und anderer europäischer Staaten zur Abwehr destabilisierender Migrationsbewegungen
    PDF | 206 KB — Status: 10.11.2021
  • 20/681 - Antrag: Menschen- und Flüchtlingsrechte in der Europäischen Union und an der polnisch-belarussischen Grenze verteidigen
    PDF | 240 KB — Status: 15.02.2022
  • 20/684 - Antrag: Europäische Asyl- und Migrationspolitik voranbringen - Aber nicht einseitig zulasten Deutschlands erkaufen
    PDF | 205 KB — Status: 15.02.2022
  • 20/733 - Beschlussempfehlung und Bericht: zu dem Antrag der Abgeordneten Dr. Gottfried Curio, Martin Hess, Marc Bernhard, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der AfD - Drucksache 20/33 - Solidarität mit den europäischen Partnern - Unterstützung für die Maßnahmen Polens, Ungarns und anderer europäischer Staaten zur Abwehr destabilisierender Migrationsbewegungen
    PDF | 183 KB — Status: 16.02.2022
  • Fundstelle im Plenarprotokoll

Beschluss

  • Überweisung 20/684, 20/681 beschlossen
  • Beschlussempfehlung 20/733 (Antrag 20/33 ablehnen) angenommen

Tagesordnung

Sitzungsverlauf

Herausgeber

Deutscher Bundestag, Internetredaktion

Inneres

Experten uneins über EU-Asylsystem

Zeit: Montag, 27. März 2023, 14 Uhr
Ort: Berlin, Paul-Löbe-Haus, Sitzungssaal E 600

Vorschläge der EU-Kommission waren unter den Sachverständigen umstritten, als es im Ausschuss für Inneres und Heimat am Montagnachmittag um die „Reform des Gemeinsamen Europäischen Asylsystems“ (GEAS) ging. Auf der Tagesordnung der öffentlichen Anhörung unter Leitung des stellvertretenden Vorsitzenden Lars Castellucci (SPD) standen zudem ein Antrag der CDU/CSU-Fraktion (20/684) und zwei Vorlagen der Fraktion Die Linke (20/681, 20/8582).

Grenzschutz- und Rückführungsmaßnahmen

Raphael Bossong (Stiftung Wissenschaft und Politik, Deutsches Institut für Internationale Politik und Sicherheit, Berlin) befand, der langfristige Trend in der EU-Migrations- und Asylpolitik zu mehr Grenzschutz- und Rückführungsmaßnahmen setze sich fort, unterstützt durch neue Koalitionen zwischen süd- und nordosteuropäischen Staaten.

Zeitlich und inhaltlich klar definierte Einschränkungen von Asylverfahren seien vertretbar, wenn im Gegenzug die Einhaltung von Grundrechten in Krisenlagen tatsächlich gestärkt werde. Die Zusammenarbeit mit Drittstaaten zur Migrationssteuerung und zur Versorgung von Schutzsuchenden sei unerlässlich. 

Ausnahmezustand an den EU-Außengrenzen

Nach Ansicht von Felix Braunsdorf (Ärzte ohne Grenzen, Berlin) bergen die Vorschläge der EU-Kommission die Gefahr, den Ausnahmezustand an den EU-Außengrenzen und Abweichungen vom geltenden Recht zu institutionalisieren. Die EU und ihre Mitgliedsstaaten stünden in den nächsten Monaten vor dieser Wahl: Entweder nähmen sie Schäden für das Leben und die Gesundheit der Menschen auf der Flucht weiterhin wissentlich in Kauf, um ihre Abschreckungs- und Externalisierungsstrategie weiter auszubauen. Oder sie leiteten eine Abkehr von dieser Politik hin zu einer humanen Migrations- und Grenzpolitik ein. Das Wissen dazu sei vorhanden.

Beate Gminder (Task Force Migrationsmanagement, EU-Kommission, Brüssel) meinte, es sei unerlässlich, dass die Mitgliedsstaaten gemeinsame legale operative Lösungen fänden. Dazu zählte sie die Stärkung des Grenzschutzes an den Außengrenzen unter anderem durch mehr Personenkontrollen und bessere IT-Systeme. Wichtig sei nicht zuletzt eine Zusammenarbeit mit Drittländern, um die Fluchtursachen zu bekämpfen.

Zugang zu Asyl in Europa

Wiebke Judith (PRO ASYL, Frankfurt am Main) strich als Ziel einer Reform des Gemeinsamen Europäischen Asylsystems heraus, für Rechtsstaatlichkeit und die Achtung von Menschenwürde und Menschenrechten von schutzsuchenden Menschen sowohl an den Außengrenzen als auch in den Mitgliedsstaaten zu sorgen. Die aktuell diskutierten Vorschläge der EU-Kommission gefährden nach Judiths Ansicht den Zugang zu Asyl in Europa und verschlechterten die Situation von Schutzsuchenden weiter. Die Pushbacks an den europäischen Außengrenzen seien gut dokumentiert. Trotzdem gebe es in der EU kaum politische Bestrebungen, hier wieder zur Achtung von Recht zu kommen.

Gerald Knaus (European Stability Initiative, Berlin) unterstrich, es gebe bei allen Überlegungen zur Reform des europäischen Asylsystems keine Alternative zu Kooperation mit Drittstaaten. Legale Angebote zu machen, sei der einzige Weg. Er verwies auf Staaten, die angesichts der gegenwärtigen Situation bereits die Rechtsstaatlichkeit aufgegeben hätten.

Einschränkung der irregulären Asylmigration

Ruud Koopmans (Institut für Sozialwissenschaften, Humboldt-Universität zu Berlin) setzte sich für die Ersetzung von irregulärer Fluchtmigration durch reguläre Migration ein. Ohne eine wirkungsvolle Einschränkung der irregulären Asylmigration könne man sich alle Gedanken über großzügige Aufnahmekontingente und humanitäre Visa sparen.

Er regte mehr und wirkungsvollere Rücknahmeabkommen mit Herkunftsländern von Asylbewerbern an, insbesondere solchen mit geringen Anerkennungsquoten wie die westafrikanischen Länder. Die hätten zwar daran kein Interesse. Deshalb solle mit der Verpflichtung zur Wiederaufnahme von abgelehnten Asylbewerbern die Eröffnung von legalen Kontingenten für Arbeitsmigration verbunden werden.

Screening-Verfahren an den Außengrenzen

Für Roman Lehner (Institut für Öffentliches Recht, Georg-August-Universität Göttingen) ist ein obligatorisches Screening-Verfahren an den Außengrenzen die eigentliche Innovation des Vorschlags der EU-Kommission. Es diene nicht nur der Identitätsfeststellung oder einer allgemeinen Sicherheitskontrolle, sondern auch als asylrechtliche Vorprüfung, die eine direkte Überführung in das allgemeine Außengrenzverfahren ermögliche.

Er geht davon aus, dass es Mitgliedsstaaten gibt, die die für das Screening-Verfahren eingerichteten Transitzonen regelmäßig auch nutzen werden, um schon dort das Asylverfahren zum Abschluss zu bringen - dann nämlich, wenn ein Asylantrag von vornherein als unbegründet eingestuft werde, etwa bei Einreise aus einem sicheren Drittstaat oder bei Antragstellern aus einem sicheren Herkunftsland.

Zusammenlegung von Asyl- und Rückführungsverfahren

Josephine Liebl (European Council on Refugees and Exiles, Brüssel) lehnte das vorgeschlagene Grenzverfahren ab und äußerte ernsthafte Bedenken hinsichtlich der beabsichtigten Zusammenlegung von Asyl- und Rückführungsverfahren. Beides werde zu einer Zunahme der Inhaftierungen, zu Schutzlücken und einem erhöhten Risiko der Zurückweisung von Personen führen.

Der Vorschlag solle angesichts der Reduzierung der Standards und der Komplexität, die ihn in der Praxis undurchführbar mache, aufgegeben werden. Er basiere auf einem Modell der Eindämmung an den Grenzen mit unverhältnismäßiger Verantwortung für die Ersteinreiseländer.

Grenzverfahren im Zentrum der Kritik

Daniel Thym (Lehrstuhl für Öffentliches Recht, Europarecht und Völkerrecht, Universität Konstanz) meinte, die EU-Kommission setze eindeutig auf Grenzverfahren, die auf die bestehende Gesetzgebung und - nach seiner Ansicht vielfach defizitäre - Praxis der sogenannten Hotspots aufbauen, zugleich jedoch deutlich darüber hinausgingen.

Die Grenzverfahren stünden im Zentrum der Kritik vor allem durch Nichtregierungsorganisationen, die davor warnten, dass der Zugang zum Asylrecht unterminiert werde und eine massenhafte Inhaftierung drohe. Sein Befund: Auf Ebene des Gesetzesrechts rechtfertigten die Vorschläge der EU-Kommission dieses Fazit nicht. Er verwies auf Grenzverfahren, die etwa in Deutschland an internationalen Flughäfen durchgeführt werden.

Kein „Anziehungseffekt“ durch Seenotrettung

Zeynep Yanaşmayan (Deutsches Zentrum für Integrations- und Migrationsforschung, Berlin) betonte, Solidaritätsnetzwerke und Seenotrettung sollten dringend entkriminalisiert werden. Es bestehe kein „Anziehungseffekt“ durch Seenotrettung im Mittelmeer. Die Lage an den Außengrenzen der EU bleibe prekär und erfülle häufig nicht die rechtlichen Mindeststandards für die Aufnahmebedingungen und das Asylrecht.

Die geplante Screening-Verordnung könne die Belastung an den Außengrenzen erhöhen und den Zugang zum Asylverfahren erschweren. Der Umgang mit Geflüchteten aus der Ukraine habe gezeigt, welche Aufnahmemöglichkeiten bestünden, wenn der politische Wille vorhanden sei.

Antrag der CDU/CSU

Die CDU/CSU-Fraktion dringt darauf, die europäische Asyl- und Migrationspolitik voranzubringen, „aber nicht einseitig zulasten Deutschlands“. Dies geht aus ihrem Antrag hervor. Danach soll die Bundesregierung ihre humanitären Verpflichtungen „im Zusammenwirken mit Steuerung, Ordnung und Begrenzung der irregulären Zuwanderung“ umsetzen und deutsche Alleingänge, die in der zusätzlichen Aufnahme von Asylsuchenden münden, unterlassen, „da sie den Migrationsdruck auf die EU und Deutschland weiter erhöhen“.

Zugleich wird die Bundesregierung in der Vorlage aufgefordert, die Zustimmung anderer EU-Mitgliedstaaten zur Reform des Gemeinsamen Europäischen Asylsystems (GEAS) „nicht einseitig dadurch zu erkaufen, dass Deutschland zukünftig noch größere Teile der Migrationslasten übernimmt“. Vielmehr soll sie nach dem Willen der Fraktion „die von der Bundesregierung im Februar 2020 gemachten GEAS-Vorschläge“ als Richtschnur verwenden und bei den Verhandlungen auf europäischer Ebene die „wichtigsten Punkte“ durchsetzen. Dazu zählt dem Antrag zufolge unter anderem, die „Registrierung inklusive Sicherheitsüberprüfung und Identitätsfeststellung sowie die inhaltliche Vor-Asylprüfung von allen Asylbewerbern“ an der EU-Außengrenze verpflichtend einzurichten.

Anträge der Linken

Die Fraktion Die Linke will „Menschen- und Flüchtlingsrechte in der Europäischen Union und an der polnisch-belarussischen Grenze verteidigen“. In ihrem ersten Antrag fordert die Fraktion die Bundesregierung auf, sich für eine sofortige Evakuierung und Übernahme der in der polnisch-belarussischen Grenzregion verbliebenen Flüchtlinge durch Mitgliedstaaten der EU einzusetzen „und dabei mit gutem Beispiel voranzugehen“. Auch soll die Bundesregierung der Vorlage zufolge auf die polnische Regierung einwirken, „damit die Sperrzone an der polnisch-belarussischen Grenze aufgehoben wird, um humanitäre und medizinische Unterstützung, rechtsanwaltliche Hilfe und eine freie Berichterstattung zu ermöglichen“.

Ferner wird die Bundesregierung in dem Antrag aufgefordert, keine Überstellungen im Rahmen des Dublin-Systems nach Polen vorzunehmen, „solange eine regelmäßige (faktische) Inhaftierung in geschlossenen Lagern droht und wegen der gegenwärtigen Bedingungen keine fairen Asylprüfungen in Polen garantiert sind“. Zudem soll sich die Bundesregierung nach dem Willen der Fraktion unter anderem gegenüber der EU-Kommission für ein Vertragsverletzungsverfahren gegen Polen einsetzen „wegen der aktuellen systematischen Verstöße gegen EU-Asylrecht im Umgang mit Schutzsuchenden an der Grenze zwischen Belarus und der EU, wie vor allem die Zurückweisung von Schutzsuchenden, ohne ihnen ein Asylverfahren zu gewähren“.

Mit ihrem zweiten Antrag wendet sich Die Linke gegen illegale Pushbacks an den EU-Außengrenzen und fordert von der Bundesregierung, sich innerhalb der EU und bilateral für eine Beendigung derselben einzusetzen. (fla/sto/27.03.2023)

Dokumente

  • 20/681 - Antrag: Menschen- und Flüchtlingsrechte in der Europäischen Union und an der polnisch-belarussischen Grenze verteidigen
    PDF | 240 KB — Status: 15.02.2022
  • 20/684 - Antrag: Europäische Asyl- und Migrationspolitik voranbringen - Aber nicht einseitig zulasten Deutschlands erkaufen
    PDF | 205 KB — Status: 15.02.2022
  • 20/8582 - Kleine Anfrage: Mögliche Unregelmäßigkeiten bei der Visavergabe
    PDF | 212 KB — Status: 29.09.2023

Tagesordnung

  • 33. Sitzung am Montag, dem 27. März 2023, 14.00 Uhr - Öffentliche Anhörung

Protokolle

  • Protokoll 33. Sitzung - 27. März 2023 - Reform des Gemeinsamen Europäischen Asylsystems

Sachverständigenliste

  • Aktuelle Liste der Sachverständigen - Öffentliche Anhörung am Montag, dem 27. März 2023, 14.00 Uhr - GEAS

Stellungnahmen

  • 20(4)197 A - Stellungnahme Prof. Dr. Daniel Thym, Universität Konstanz - Reform des Gemeinsamen Europäischen Asylsystems sowie BT-Drucksachen 20/684, 20/681 und 20/2582 - 27. März 2023
  • 20(4)197 B - Stellungnahme Prof. Dr. Ruud Koopmans, Humboldt-Universität zu Berlin - Reform des Gemeinsamen Europäischen Asylsystems sowie BT-Drucksachen 20/684, 20/681 und 20/2582 - 27. März 2023
  • 20(4)197 C - Stellungnahme Wiebke Juditz, PRO ASYL, Frankfurt am Main - Reform des Gemeinsamen Europäischen Asylsystems sowie BT-Drucksachen 20/684, 20/681 und 20/2582 - 27. März 2023
  • 20(4)197 D - Stellungnahme PD Dr. Roman Lehner, Georg-August-Universität Göttingen - Reform des Gemeinsamen Europäischen Asylsystems sowie BT-Drucksachen 20/684, 20/681 und 20/2582 - 27. März 2023
  • 20(4)197 E - Stellungnahme Dr. Zeynep Yanasmayan, Deutsches Zentrum für Integrations- und Migrationsforschung e. V., Berlin - Reform des Gemeinsamen Europäischen Asylsystems sowie BT-Drucksachen 20/684, 20/681 und 20/2582 - 27. März 2023
  • 20(4)197 F - Stellungnahme Dr. Raphael Bossong, Stiftung Wissenschaft und Politik, Berlin - Reform des Gemeinsamen Europäischen Asylsystems sowie BT-Drucksachen 20/684, 20/681 und 20/2582 - 27. März 2023
  • 20(4)197 G - Stellungnahme Josephine Liebl, ECRE - European Council on Refugees and Exiles - Reform des Gemeinsamen Europäischen Asylsystems sowie BT-Drucksachen 20/684, 20/681 und 20/2582 - 27. März 2023
  • 20(4)197 H - Stellungnahme Felix Braunsdorf, Ärzte ohne Grenzen e. V. - Reform des Gemeinsamen Europäischen Asylsystems sowie BT-Drucksachen 20/684, 20/681 und 20/2582 - 27. März 2023
  • 20(4)197 I - Stellungnahme Gerald Knaus, European Stability Initiative - Reform des Gemeinsamen Europäischen Asylsystems sowie BT-Drucksachen 20/684, 20/681 und 20/2582 - 27. März 2023

Weitere Informationen

  • Ausschuss für Inneres und Heimat

Herausgeber

Deutscher Bundestag, Internetredaktion

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{Ausdruck aus dem Internet-Angebot des Deutschen Bundestages

https://www.bundestag.de/dokumente/textarchiv/2022/kw07-de-europa-migrationspolitik-880800

Stand: 20.06.2025