• Direkt zum Hauptinhalt springen
  • Direkt zum Hauptmenü springen
  • Gebärdensprache
  • Leichte Sprache
  • Arabisch العربية
  • Bulgarisch български
  • Chinesisch 中文
  • Dänisch dansk
  • Deutsch Deutsch
  • Englisch English
  • Französisch français
  • Griechisch Ελληνικά
  • Italienisch italiano
  • Kroatisch hrvatski
  • Niederländisch Nederlands
  • Polnisch polski
  • Portugiesisch português
  • Rumänisch română
  • Russisch русский
  • Serbisch српски
  • Spanisch español
  • Tschechisch čeština
  • Türkisch Türkçe
  • Ukrainisch українська
Deutscher Bundestag
  • Übersicht: Abgeordnete schließen
    • Biografien
      • Ausgeschiedene Abgeordnete
      • Verstorbene Abgeordnete
      • Abgeordnete seit 1949
    • Nebentätigkeiten
    • Entschädigung
    • Wahlkreissuche
    • Porträtfotos
    • Verschlüsseltes Mailen
    • Sitzverteilung des 21. Deutschen Bundestages
    1. Startseite
    2. Dokumente
    3. Texte (2021-2025)
    4. 2022
    zurück zu: Texte (2021-2025)
  • Übersicht: Parlament schließen
    • Bundestagswahl 2025
    • Grundgesetz
    • Aufgaben
      • Gesetzgebung
      • Kontrolle der Regierung
      • Der Bundeshaushalt
      • Wahl des Kanzlers/der Kanzlerin
      • Wahl des Bundespräsidenten
      • Rechtliche Grundlagen
    • Plenum
      • Tagesordnungen
      • Namentliche Abstimmungen
      • Sitzverteilung des 21. Deutschen Bundestages
      • Sitzungskalender
      • Schriftführer
    • Präsidium
      • Funktion und Aufgabe
      • Wahl des Präsidiums
      • Reden und Beiträge der Präsidenten
      • Bundestagspräsidenten seit 1949
      • Parteienfinanzierung
    • Ältestenrat
    • Fraktionen
      • CDU/CSU
      • SPD
      • AfD
      • Bündnis 90/Die Grünen
      • Die Linke
    • Petitionen
      • Petitionsausschüsse der Landesparlamente
    • Bürgerräte
      • Bürgerrat Ernährung im Wandel
    • SED-Opferbeauftragte
    • Wehrbeauftragter
    • Polizeibeauftragter
    • Verwaltung
    • Gedenkstunden
    • Geschichte
      • 75 Jahre Bundestag
      • 100 Jahre Weimar
      • 175 Jahre Nationalversammlung in der Paulskirche
      • Deutscher Parlamentarismus
      • Gastredner im Plenum
    • Staatliche Symbole
    • Parlamentspreise
      • Medienpreis
      • Wissenschaftspreis
      • Deutsch-Französischer Parlamentspreis
    • Wahlen
      • Wahlkreissuche
      • Wahltermine in Deutschland
    • Lobbyregister
    1. Startseite
    2. Dokumente
    3. Texte (2021-2025)
    4. 2022
    zurück zu: Texte (2021-2025)
  • Übersicht: Ausschüsse schließen
    • Arbeit und Soziales
    • Auswärtiges
    • Bildung, Familie, Senioren, Frauen und Jugend
    • Digitales und Staatsmodernisierung
    • Europäische Union
    • Finanzen
    • Forschung, Technologie, Raumfahrt und Technikfolgenabschätzung
    • Gesundheit
    • Haushalt
      • Rechnungsprüfungsausschuss
      • Unterausschuss zu Fragen der Europäischen Union
    • Inneres
    • Kultur und Medien
    • Landwirtschaft, Ernährung und Heimat
    • Menschenrechte und humanitäre Hilfe
    • Petitionen
    • Recht und Verbraucherschutz
    • Sport und Ehrenamt
    • Tourismus
    • Umwelt, Klimaschutz, Naturschutz und nukleare Sicherheit
    • Verkehr
    • Verteidigung
    • Wahlprüfung, Immunität und Geschäftsordnung
    • Wirtschaft und Energie
    • Wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung
    • Wohnen, Stadtentwicklung, Bauwesen und Kommunen
    • weitere Gremien
      • Parlamentarisches Kontrollgremium
      • Gremium gemäß Artikel 13 Absatz 6 des Grundgesetzes
      • G 10-Kommission
      • Gremium gemäß § 80 des Zollfahndungsdienstgesetzes
      • Wahlausschuss
    1. Startseite
    2. Dokumente
    3. Texte (2021-2025)
    4. 2022
    zurück zu: Texte (2021-2025)
  • Übersicht: Internationales schließen
    • Europapolitik im Bundestag
      • Mitwirkungsrechte des Deutschen Bundestages
      • Europa in den Ausschüssen
      • Verbindungsbüro Brüssel
      • Zusammenarbeit der Parlamente in Europa
    • Deutsch-Französische Parlamentarische Versammlung
    • Internationale parlamentarische Versammlungen
      • Parlamentarische Versammlung der OSZE
      • Parlamentarische Versammlung der NATO
      • Parlamentarische Versammlung des Europarates
      • Interparlamentarische Union
      • Stabilität, wirtschaftspolitische Koordinierung und Steuerung in der EU
      • Gemeinsame Außen-, Sicherheits- und Verteidigungspolitik
      • Konferenzen der Präsidentinnen und Präsidenten der Parlamente
      • Parlamentarische Versammlung der Union für den Mittelmeerraum
      • Ostseeparlamentarierkonferenz
      • Parlamentarische Versammlung der Schwarzmeerwirtschaftskooperation
      • Interparlamentarische Versammlung der ASEAN-Staaten
    • Parlamentariergruppen
    • Internationales Parlaments-Stipendium (IPS)
    • Parlamentarisches Patenschafts-Programm (PPP)
    1. Startseite
    2. Dokumente
    3. Texte (2021-2025)
    4. 2022
    zurück zu: Texte (2021-2025)
  • Übersicht: Dokumente schließen
    • Drucksachen
    • Dokumentations- und Informationssystem (DIP)
    • Parlamentsdokumentation
    • Protokolle
      • Tagesaktuelles Plenarprotokoll
      • Endgültige Plenarprotokolle
      • Amtliche Protokolle
    • Wissenschaftliche Dienste
    • Parlamentsarchiv
      • Datenhandbuch
    • Bibliothek
      • Bibliothekskatalog
    • Pressedokumentation
    • Webarchiv
    • Texte (2021-2025)
      • 2025
      • 2024
      • 2023
      • 2022
      • 2021
    1. Startseite
    2. Dokumente
    3. Texte (2021-2025)
    4. 2022
    zurück zu: Texte (2021-2025)
  • Übersicht: Mediathek schließen
    • Live
    • Plenarsitzungen
    • Ausschusssitzungen
    • Bundestags-ABC
    • Interviews
    • Kurzbeiträge
    • Reportagen und Filme
    • Sonderveranstaltungen
    • Wissenschaftsforen
    • Informationen zum Parlamentsfernsehen
      • Gebärdensprache
      • Untertitel
      • Empfang
      • Audioübertragungen
      • Audio- und Videoarchiv
      • Smart-TV-App
    1. Startseite
    2. Dokumente
    3. Texte (2021-2025)
    4. 2022
    zurück zu: Texte (2021-2025)
  • Übersicht: Presse schließen
    • Pressemitteilungen
      • 2025
      • 2024
    • Kurzmeldungen (hib)
    • Akkreditierung
    • Bilddatenbank
    • Kontakt
    1. Startseite
    2. Dokumente
    3. Texte (2021-2025)
    4. 2022
    zurück zu: Texte (2021-2025)
  • Übersicht: Besuch schließen
    • Kuppel
    • Barrierefreier Besuch
    • Plenarsitzung
    • Führungen
      • Plenarsitzung
      • Einladung durch Abgeordnete
      • Angebote für Kinder und Jugendliche
    • Ausstellungen
      • Parlamentshistorische Ausstellung im Deutschen Dom
      • Politisch-parlamentarische Ausstellungen
      • Kunstausstellungen
      • Bundestag unterwegs
    • Online-Anmeldung
    • Bundestag unterwegs
      • Infomobil
      • Wanderausstellung
      • Messestand
    • Kunst
      • Kunst am Bau
      • Artothek - die Kunstsammlung
      • Workshops
      • Kunstbeirat
      • Aufträge an zeitgenössische Künstler
      • Mauer-Mahnmal
      • Gedenktafeln
      • Kontakt
    • Architektur
      • Reichstagsgebäude
      • Jakob-Kaiser-Haus
      • Paul-Löbe-Haus
      • Marie-Elisabeth-Lüders-Haus
      • Weitere Bundestagsgebäude
      • Energiekonzept
    • Seminare
      • Parlamentsseminar
    1. Startseite
    2. Dokumente
    3. Texte (2021-2025)
    4. 2022
    zurück zu: Texte (2021-2025)
  • Übersicht: Service schließen
    • Karriere
    • Parlamentsbegriffe A – Z
    • Häufig gestellte Fragen
    • Informationsmaterial
    • Bundestagsshop
    • Newsletter
    • Barrierefreie Online-Informationen
    • Das Quiz zum Deutschen Bundestag
    • Formulare und Anträge
    • Open Data
    • Soziale Medien
    • Kontakt
    1. Startseite
    2. Dokumente
    3. Texte (2021-2025)
    4. 2022
    zurück zu: Texte (2021-2025)
  • schließen
    1. Startseite
    2. Dokumente
    3. Texte (2021-2025)
    4. 2022
    zurück zu: Texte (2021-2025)
schließen
  1. Startseite
  2. Dokumente
  3. Texte (2021-2025)
  4. 2022
zurück zu: Texte (2021-2025)
  1. Startseite
  2. Dokumente
  3. Texte (2021-2025)
  4. 2022
zurück zu: Texte (2021-2025)
  • 1. Lesung
  • 1. Lesung
  • Anhörung
  • 2./3. Lesung
Inneres

Finanzierung des Politischen Islamismus in Deutschland

Der Bundestag hat am Donnerstag, 17. März 2022, einen von der CDU/CSU-Fraktion vorgelegten Antrag mit dem Titel „Finanzierung des Politischen Islamismus in Deutschland offenlegen und unterbinden“ (20/1012) erstmals beraten. Nach 40-minütiger Debatte wurde die Überweisung der Vorlage an den federführenden Ausschuss für Inneres und Heimat beschlossen.

Antrag der Unionsfraktion

Die CDU/CSU-Fraktion dringt darauf, die Finanzierung des Politischen Islamismus offenzulegen und zu unterbinden. In ihrem Antrag fordert die Fraktion die Bundesregierung auf, eine Pflicht zur Offenlegung ausländischer Finanzierungsquellen in erheblichem Umfang für Körperschaften und Vereine gegenüber den zuständigen Finanzbehörden einzuführen. Auch soll die Bundesregierung nach dem Willen der Fraktion die Kompetenzen der Verfassungsschutzbehörden im Bereich der Finanzermittlungen so erweitern, „dass die politische und/oder finanzielle Beeinflussung auch und gerade in Bezug auf den Politischen Islamismus besser aufgeklärt werden kann“.

Insbesondere soll der Vorlage zufolge die Möglichkeit des Bundesamts für Verfassungsschutz, nationale Ersuchen bei der „Financial Intelligence Unit“ zu stellen, auf Fälle der Extremismusfinanzierung erweitert werden. Ebenso „sollte der Genehmigungsvorbehalt der G10-Kommission für Abfragen von Kontostammdaten, unter anderem über die Abfragemöglichkeit beim Bundeszentralamt für Steuern, sowie Auskunftsersuchen gegenüber Kreditinstituten, Finanztransferdienstleistern und Finanzunternehmen entfallen“, heißt es in dem Antrag weiter. 

Darin wird die Bundesregierung zudem aufgefordert, in einen Dialog mit den Moscheegemeinden vor Ort zu treten mit dem Ziel, auf Offenheit und Transparenz bei der Finanzierung hinzuwirken. Ferner soll sie laut Vorlage Gespräche mit Staaten wie beispielsweise dem Iran, der Türkei oder dem Emirat Katar mit dem Ziel führen, „dass finanzielle Unterstützung für Organisationen des Politischen Islamismus aus diesen Staaten eingestellt wird“. Des Weiteren soll die Bundesregierung dem Antrag zufolge unter anderem im Allgemeinen darauf hinarbeiten, dass sich das muslimische Gemeindewesen in Deutschland „möglichst vom Ausland unabhängig finanziert und somit eine ausländische Einflussnahme deutlich minimiert wird“. (hau/17.03.2022)

Reden zu diesem Tagesordnungspunkt

Petra Pau

Petra Pau

© Deutscher Bundestag/Stella von Saldern

Pau, Petra

Bundestagsvizepräsidentin

Christoph de Vries

Christoph de Vries

© Christoph de Vries/ Tobia Koch

Vries, Christoph de

CDU/CSU

Helge Lindh

Helge Lindh

© Photothek Media Lab

Lindh, Helge

SPD

Dr. Bernd Baumann

Dr. Bernd Baumann

© Dr. Bernd Baumann

Baumann, Dr. Bernd

AfD

Lamya Kaddor

Lamya Kaddor

© Bundestagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen/ Stefan Kaminski

Kaddor, Lamya

Bündnis 90/Die Grünen

Martina Renner

Martina Renner

© Julia Bornkessel

Renner, Martina

Die Linke

Linda Teuteberg

Linda Teuteberg

© Linda Teuteberg/Karoline Wolf

Teuteberg, Linda

FDP

Ralph Edelhäußer

Ralph Edelhäußer

© CSU-Landesgruppe / Christian Kaufmann

Edelhäußer, Ralph

CDU/CSU

Elisabeth Kaiser

Elisabeth Kaiser

© Photothek Media Lab

Kaiser, Elisabeth

SPD

Petra Pau

Petra Pau

© Deutscher Bundestag/Stella von Saldern

Pau, Petra

Bundestagsvizepräsidentin

Dokumente

  • 20/1012 - Antrag: Finanzierung des politischen Islamismus in Deutschland offenlegen und unterbinden
    PDF | 258 KB — Status: 15.03.2022
  • Fundstelle im Plenarprotokoll

Beschluss

  • Überweisung 20/1012 beschlossen

Tagesordnung

Sitzungsverlauf

Herausgeber

Deutscher Bundestag, Online-Dienste

Parlament

Überweisungen im vereinfachten Verfahren

Ohne Aussprache hat der Bundestag am Donnerstag, 17. März 2022, mehrere Vorlagen zur weiteren Beratung in die Ausschüsse überwiesen: 

Saatgut: Die Unionsfraktion setzt sich in ihrem Antrag „Saatgutvielfalt als Grundlage einer ausreichenden Welternährung sichern“ (20/489) für eine Stärkung des globalen Treuhandfonds für Nutzpflanzenvielfalt (GCDT) ein. Die Bundesregierung solle ihn weiterhin – auch finanziell – dabei unterstützen, ein Stiftungsvermögen aufzubauen, um „in Zukunft die Artenvielfalt bei Nutzpflanzen zu sichern und damit auch unter klimatisch veränderten Bedingungen gute Züchtungserfolge erzielen zu können“, schreiben die Abgeordneten. Auch gegenüber internationalen Partnern und Geldgebern solle sich die Regierung intensiv dafür einsetzen, Verantwortung für den GCDT zu übernehmen und Mittel für dessen Arbeit bereitzustellen. Der GCDT finanziere aus den erwirtschafteten Erträgen seines Stiftungsvermögens die Arbeit von elf Saatgutbanken, heißt es in der Begründung. Weiterhin unterhalte der GCDT im norwegischen Spitzbergen drei Lagerstätten für insgesamt 4,5 Millionen Saatgutsorten. Diese Saatgutbanken könnten Ausgangspunkt für die zukünftige landwirtschaftliche Entwicklung sein, nicht zuletzt im globalen Süden, betonen die Abgeordneten. Der GCDT sichere damit einen wichtigen Bestandteil des Naturerbes der Menschheit und trage dazu bei, die Welternährung zu verbessern. Die Vorlage wird federführend im Ausschuss für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung beraten.

Digitalisierungskosten: Bei steuergesetzlichen Vorhaben soll nach dem Willen der CDU/CSU künftig deren IT-Umsetzbarkeit im Rahmen der Gesetzesfolgeabschätzung gesondert ausgewiesen werden. Damit sollen vor allem „Umsetzungsaufwände und Zeitschiene der gewählten Gesetzesformulierung transparent“ dargelegt werden, heißt es in ihrem Antrag mit dem Titel „Digitalisierungskosten bei steuergesetzlichen Vorhaben darlegen“ (20/1015). Trotz Fortschritte im Rahmen von „Konsens“ („Koordinierte Neue Software-Entwicklung der Steuerverwaltung“) erscheine die digitale Transformation der deutschen Steuerverwaltung im europäischen und internationalen Kontext verbesserungsbedürftig, führt die Fraktion aus. „Für eine weitere erfolgreiche Digitalisierung der Steuerverwaltung in Bund und Ländern ist es künftig erforderlich, dass schon bei der Steuergesetzgebung die IT-Umsetzung sowohl hinsichtlich der Zielerreichung als auch der Realisierbarkeit geprüft wird. Die Digitalisierungstauglichkeit von Steuergesetzen muss am Anfang stehen“, so die Fraktion weiter. Die Vorlage wird federführend im Finanzausschuss beraten.

Normenkontrollrat: Die Zuständigkeit für die Geschäftsstelle für Bürokratieabbau, für bessere Rechtsetzung und für den Nationalen Normenkontrollrat (NKR) soll künftig beim Bundesjustizministerium statt beim Bundeskanzleramt liegen. Zur Umsetzung eines entsprechenden Organisationserlasses des Bundeskanzlers vom 8. Dezember 2021 im Gesetz zur Einsetzung eines Nationalen Normenkontrollrates (NKRG) hat die Bundesregierung einen Gesetzentwurf vorgelegt (20/737), der zur federführenden Beratung an den Rechtsausschuss überwiesen wurde. Neben der geänderten Zuständigkeit soll damit auch die bisherige Karenzzeitregelung modifiziert werden. So soll die einjährige Karenzzeit für eine Mitgliedschaft im NKR künftig nicht mehr für Personen gelten, die in gesetzgebenden Körperschaften tätig waren. Zudem soll laut Entwurf künftig die Amtszeit des Vorsitzes des NKR begrenzt werden. Demnach soll ein Mitglied nur einmal erneut zum Vorsitz des Rates bestimmt werden können. 

Steuergerechtigkeit: Die AfD-Fraktion hat einen Antrag mit dem Titel „Zinsanpassung zur Wiederherstellung einer Steuergerechtigkeit“ (20/1027) vorgelegt. Die Fraktion fordert die Bundesregierung mit dem Antrag dazu auf, das geltende Rechte an ein Urteil des Bundesverfassungsgerichts zur Verzinsung von Steuernachforderungen und Steuererstattungen anzupassen. Nach Willen der Fraktion soll die Bundesregierung dazu einen Gesetzentwurf vorlegen, „um die Zinssätze gemäß § 233a AO (Nachzahlungs- und Erstattungszinsen) sowie die Zinssätze gemäß §§ 234, 236 und 237 AO (Stundungszinsen, Prozesszinsen und Zinsen bei Aussetzung der Vollziehung) in Verbindung mit § 238 Abs. 1 Satz 1 AO rückwirkend bis 2014 aufzuheben und neu zu regeln“. Für diese Steuerzinsen soll demnach ein einheitlicher Zinssatz „auf der Grundlage des Basiszinssatz nach § 247 BGB zuzüglich eines Aufschlags von 3 Prozentpunkten p. a.“ festgelegt werden. „Die Zinssätze bei Steuerhinterziehung (gemäß § 235 AO) bleiben von dieser Regelung ausdrücklich unberührt“, schreibt die Fraktion. Der Finanzausschuss übernimmt dafür die Federführung. 

Impfung I: Die AfD-Fraktion hat einen Antrag mit dem Titel „Keine Werbung für die Corona-Schutzimpfung bei Kindern – Erziehungsberechtigte und Minderjährige über Vor- und Nachteile der Kinderimpfung gegen die Coronavirus-Krankheit-2019 umfassend und sachgerecht aufklären“ (20/1032) eingebracht, der im Familienausschuss federführend beraten wird. Darin verlangt sie von der Bundesregierung, Werbung für die Corona-Schutzimpfung bei Kindern zu unterlassen. Zudem fordern die Abgeordneten die Regierung auf, ihre medialen Beiträge zur „sogenannten Corona-Schutzimpfung für Kinder und Jugendliche“ und die gleichnamige Broschüre zu überprüfen und so zu überarbeiten, dass sie „nach dem aktuellen medizinischen Sachstand über die Sinnhaftigkeit einer 'Corona-Schutzimpfung' bei Kindern und mögliche unerwünschte Impfkomplikationen, insbesondere bei den bedingt zugelassenen mRNA-Impfstoffen, umfassend, sachgerecht und neutral aufklären“. Dabei solle auch beachtet werden, dass die Ständige Impfkommission (Stiko) keine generelle Impfempfehlung für gesunde Fünf-bis Elfjährige ausgesprochen habe, schreiben die Abgeordneten. Von einer allgemeinen Impfpflicht für Kinder gegen das Covid-19-Virus sei darüber hinaus Abstand zu nehmen. 

Impfung II: Die AfD-Fraktion fordert, die vom Bundesgesundheitsministerium herausgegebenen Informationsbroschüren zur „sogenannten Corona-Schutzimpfung“ für Kinder „Wie wir uns durch‘s Impfen schützen können!“ und „Hallo, deine Impfung schützt dich vor dem Coronavirus. Impfwissen für Kinder.“ zurückzuziehen. Ein entsprechender Antrag (20/1033) wird im Ausschuss für Familie, Senioren, Frauen und Jugend federführend beraten.

Islamismus: Die Bundesregierung soll nach dem Willen der AfD-Fraktion Finanzierungen islamistischer Vereinigungen aus Steuermitteln und mittels ausländischer Zuwendungen, soweit es sich bei diesen um eine Form politischer Einflussnahme handelt, künftig so weit wie möglich unterbinden. In einem Antrag mit dem Titel „Finanzierung des Islamismus austrocknen“ (20/1020) fordert die Fraktion die Bundesregierung zudem auf, ein Verzeichnis zu erarbeiten, in dem alle Erkenntnisse über die Finanzierungsquellen der existierenden Moscheegemeinden gesammelt werden. Ferner soll die Bundesregierung der Vorlage zufolge dem Bundestag einen jährlichen Bericht über die Finanzierung islamistischer Vereinigungen in Deutschland vorlegen. Des Weiteren plädiert die Fraktion unter anderem dafür, im Bundeshaushalt 2022 einen Haushaltstitel „Einrichtung von Lehrstühlen an Hochschulen und wissenschaftlichen Einrichtungen des Bundes zur kritischen Forschung und Lehre zum politischen Islam“ einzuführen. Der Antrag wurde zur federführenden Beratung an den Innenausschuss überwiesen.

(eis/irs/17.03.2022)

Reden zu diesem Tagesordnungspunkt

Petra Pau

Petra Pau

© Deutscher Bundestag/Stella von Saldern

Pau, Petra

Bundestagsvizepräsidentin

Dokumente

  • 20/489 - Antrag: Saatgutvielfalt als Grundlage einer ausreichenden Welternährung sichern
    PDF | 174 KB — Status: 26.01.2022
  • 20/737 - Gesetzentwurf: Entwurf eines Zweiten Gesetzes zur Änderung des Gesetzes zur Einsetzung eines Nationalen Normenkontrollrates
    PDF | 245 KB — Status: 17.02.2022
  • 20/1015 - Antrag: Digitalisierungskosten bei steuergesetzlichen Vorhaben darlegen
    PDF | 216 KB — Status: 15.03.2022
  • 20/1020 - Antrag: Finanzierung des Islamismus austrocknen
    PDF | 233 KB — Status: 15.03.2022
  • 20/1027 - Antrag: Zinsanpassung zur Wiederherstellung einer Steuergerechtigkeit
    PDF | 235 KB — Status: 16.03.2022
  • 20/1032 - Antrag: Keine Werbung für die Corona-Schutzimpfung bei Kindern - Erziehungsberechtigte und Minderjährige über Vor- und Nachteile der Kinderimpfung gegen die Coronavirus-Krankheit-2019 umfassend und sachgerecht aufklären
    PDF | 230 KB — Status: 16.03.2022
  • 20/1033 - Antrag: Informationsbroschüren zur sogenannten Corona-Schutzimpfung für Kinder zurückziehen
    PDF | 212 KB — Status: 16.03.2022
  • Fundstelle im Plenarprotokoll

Beschluss

  • Überweisung beschlossen

Tagesordnung

Sitzungsverlauf

Herausgeber

Deutscher Bundestag, Online-Dienste

Inneres

Experten: Finanzierung des politischen Islamismus verstärkt aufdecken

Zeit: Montag, 19. September 2022, 15 Uhr
Ort: Berlin, Marie-Elisabeth-Lüders-Haus, Sitzungssaal 3.101

Die Geldquellen des politischen Islamismus in Deutschland müssen verstärkt aufgedeckt werden. Darin waren sich die meisten Sachverständigen am Montag, 19. September 2022, bei einer öffentlichen Anhörung des Ausschusses für Inneres und Heimat einig. Bei einer Reihe kritischer Anmerkungen bedeutete dies überwiegend grundsätzliche Zustimmung zu einem Antrag der CDU/CSU-Fraktion (20/1012), in dem gefordert wird, eben diese Finanzierung des politischen Islamismus in Deutschland offenzulegen und zu unterbinden.

Pädagogische und politische Ansätze

Dr. Asiem El Difraoui von der Nichtregierungsorganisation Candid Foundation vertrat die Auffassung, dass politischer Islam langfristige gesellschaftliche Gefahren berge, weil er den gesellschaftlichen Zusammenhalt gefährden könne. Die in dem Antrag erhobenen Forderungen ließen jedoch wichtige Probleme in Bezug auf den Islam und die Muslime außer Acht. Er setzte sich dafür ein, Moscheegemeinden und Vereine aus deutschen Mitteln zu finanzieren. Dafür brauche es eine Institution, die deutsche Muslime, die dies wünschten, repräsentiere und als Körperschaft des öffentlichen Rechts anerkannt werde.

Nissar Gardi vom Hamburger Projekt empower, einer Beratungsstelle für Betroffene rechter, rassistischer und antisemitischer Gewalt, führte aus, die Bedeutung von antimuslimischem Rassismus sei als Bestandteil der Rekrutierungsstrategien in den Narrativen islamistischer Akteure und Gruppierungen nicht zu unterschätzen. Im Gegensatz zu einem sicherheitspolitischen Verständnis von Prävention setzten zivilgesellschaftliche Initiativen sowie Träger der politischen Bildung, der Jugend- und Sozialarbeit und Beratungsstellen auf umfassendere pädagogische und politische Ansätze, um religiös begründeten, politischen Islamismus entgegenzuwirken. Muslime seien ein wichtiger Teil von Deutschland.

Wissenschaftliche Dokumentationsstelle 

Historiker Heiko Heinisch befand, anders als im Rechtsextremismus fehle es den politischen Entscheidungsträgern an Kenntnis über das Phänomen des politischen Islam und dessen verschiedene Akteure. Er regte an, analog zu Österreich eine wissenschaftliche Dokumentationsstelle für politischen Islam einzurichten, die Grundlagenwissen über Ideologie und Akteure vermittele. Nur so könne verhindert werden, dass ausgerechnet jene Gruppierungen und Aktivisten gefördert werden, die unter Ausnutzung der Demokratie daran arbeiteten, diese abzuschaffen und durch eine normativ islamische Ordnung zu ersetzen.

Prof. Dr. Mouhanad Khorchide von der Westfälischen-Wilhelms-Universität Münster strich heraus, dass es über die Finanzierungsnetzwerke des Politischen Islamismus in Deutschland und Europa kaum wissenschaftliche Analysen und verlässliche Forschung gebe. Mithin sei die Schaffung von entsprechenden Lehrstühlen, Forschungsinstitutionen und Expertenkreisen notwendig. Dies setze nicht nur eine interdisziplinäre fachliche Zusammenarbeit von Islamwissenschaft, islamischer Theologie, Politikwissenschaft, Rechtswissenschaft oder Sozialwissenschaften voraus, sondern auch eine enge Vernetzung mit Sicherheitsorganen im In- und Ausland, die über den Zugang zu den entsprechenden Netzwerken des Politischen Islamismus verfügten.

Finanzielle Zuwendungen aus dem Ausland

Jamuna Oehlmann von der Bundesarbeitsgemeinschaft religiös begründeter Extremismus in Berlin sagte, dass der Fokus auf legalistischen Islamismus gelegt werde, dürfe nicht dazu führen, dass politische Beteiligung von muslimischen Akteuren grundsätzlich unter Generalverdacht gestellt werde. Selbstverständlich sei es, dass die Finanzierungs-Einflussnahme aus Ländern wie Iran oder Saudi-Arabien gestoppt werde. Sie sprach sich für weitere Forschung und Ausweitung des Transparenzregisters aus.

Prof. Dr. Mathias Rohe von der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg ging auf zwei Kernaspekte ein: Der Rechtsstaat müsse effizient erhalten und verteidigt werden. Dafür müsse er wachsam sein, aber auch rechtsstaatliche Maßstäbe wahren und Kollateralschäden vermeiden, die ihrerseits rechtsstaatsgefährdend sein könnten. Nach seiner Ansicht ist der Antrag deutlich zu unpräzise und in der Beschreibung möglicherweise problematischer Akteurinnen und Akteure weit überschießend. Eine wichtige Feststellung im Antrag sei, dass grundsätzlich finanzielle Zuwendungen aus dem Ausland nicht zu beanstanden seien. Auslandsfinanzierung per se sei noch kein Verdachtsfall. Uneingeschränkte Zustimmung verdiene die Forderung, dass sich das muslimische Gemeinwesen in Deutschland möglichst vom Ausland unabhängig finanzieren solle.

Erkenntnislücken und Herausforderungen

Dr. Hans-Jakob Schindler von der Nichtregierungsorganisation Counter Extremism Project beklagte, dass es bei der Aufklärung der Finanzierungsaktivitäten extremistischer Organisationen in Deutschland eine deutliche Erkenntnislücke auch bei den Sicherheitsbehörden gebe. Dies führe unweigerlich zu Herausforderungen bei der Bekämpfung solcher Finanzströme – nicht nur mit Blick auf den politischen Islamismus, sondern, wie es auch im Antrag angesprochen werde, auf den Extremismus insgesamt. Erkenntnislücken und Herausforderungen bestünden aufgrund rechtlicher Hürden und Lücken, Begrenzungen bei den Befugnissen der Sicherheitsbehörden sowie fehlenden Transparenzforderungen an Körperschaften. Wesentliche Verbesserungen dieser Situation könnten durch gezielte Reformen in diesen Bereichen erzielt werden.

Für Rebecca Schönenbach vom Verein Veto! Für den Rechtsstaat in Berlin ist die Schaffung von Transparenz eine Lösung für das Vorgehen gegen den von ihr so bezeichneten „legalen Extremismus“. Denn die Akteure lebten davon, dass ihre Verbindungen untereinander und zu bekannten gewalttätigen Extremisten schwer nachgewiesen werden könnten. Sie verwies auf Frankreich, wo alle gemeinnützigen und religiösen Organisationen sämtliche Spenden einer Quelle, die pro Jahr 10.000 Euro überschritten, offenlegen müssten – zudem Jahresabschlüsse, wenn der finanzielle Gesamtumfang 253.000 Euro pro Jahr überschreite. Eine ähnliche Regelung würde nach ihrem Befund auch in Deutschland Transparenz schaffen und eventuell die Möglichkeit von weitergehenden drakonischen Maßnahmen verhindern.

Rechtliche Rahmenbedingungen

Sinan Selen, Vizepräsident beim Bundesamt für Verfassungsschutz, erläuterte, bei der Bekämpfung krimineller, extremistischer und terroristischer Organisationen seien Finanzermittlungen für den Verfassungsschutz von besonderer Bedeutung. Im Spektrum des legalistischen Islamismus verfügten Finanzierungs-Aktivitäten in Umfang und Reichweite über ein beträchtliches Volumen. Bei umfangreichen Spendeninitiativen würden Moscheevereine schon wegen der Größe der Anhängerschaft hohe Geldsummen erwirtschaften. Hinzu kämen Finanzflüsse aus dem Ausland. Sie aufzudecken sei in der Praxis oft ein kräftezehrender Hürdenlauf. Die vorhandenen rechtlichen Rahmenbedingungen seien dabei nur bedingt geeignet.

Dr. Guido Steinberg von der Stiftung Wissenschaft und Politik des Deutschen Instituts für Internationale Politik und Sicherheit machte klar, dass das Islamismusproblem an Bedeutung zunehme, da viele der im letzten Jahrzehnt eingereisten Flüchtlinge aus Gegenden stammten, in denen Islamismus weit verbreitet sei. Der Rekrutierungspool der Islamisten habe sich deshalb stark vergrößert. Die deutsche Politik reagiere bisher nur mit vereinzelten und teils wenig wirksamen Maßnahmen. Ein Grund könnte nach seiner Einschätzung die oft strikte Trennung in Innen- und Außenpolitik der Regierung, Bürokratie und Politikberatung sein. Übergeordnetes Ziel einer Strategie des Umgangs mit religiösen Extremisten müsse es sein, ihnen die Verbreitung ihres Gedankenguts so schwer wie möglich zu machen. Das Verbot der Hisbollah sei ein erster richtiger und längst überfälliger Schritt gewesen. 

Antrag der Union

In ihrem Antrag fordert die Fraktion die Bundesregierung unter anderem dazu auf, eine Pflicht zur Offenlegung ausländischer Finanzierungsquellen in erheblichem Umfang für Körperschaften und Vereine gegenüber den zuständigen Finanzbehörden einzuführen. Auch solle sie die Kompetenzen der Verfassungsschutzbehörden im Bereich der Finanzermittlungen so erweitern, „dass die politische und/oder finanzielle Beeinflussung auch und gerade in Bezug auf den Politischen Islamismus besser aufgeklärt werden kann“. Wie aus der Vorlage hervorgeht, soll vor allem die Möglichkeit des Bundesamtes für Verfassungsschutz, nationale Ersuchen bei der „Financial Intelligence Unit“ zu stellen, auf Fälle der Extremismusfinanzierung erweitert werden.

Nach dem Willen der Unionsfraktion soll die Bundesregierung darüber hinaus in einen Dialog mit den Moscheegemeinden vor Ort treten und auf Offenheit und Transparenz bei der Finanzierung hinwirken sowie darauf hinarbeiten, dass sich das muslimische Gemeindewesen in Deutschland „möglichst vom Ausland unabhängig finanziert und somit eine ausländische Einflussnahme deutlich minimiert wird“. (fla/hau/19.09.2022)

Dokumente

  • 20/1012 - Antrag: Finanzierung des politischen Islamismus in Deutschland offenlegen und unterbinden
    PDF | 258 KB — Status: 15.03.2022

Tagesordnung

  • 14. Sitzung am Montag, dem 19. September 2022, 15.00 Uhr - Öffentliche Anhörung

Protokolle

  • Protokoll - 14. Sitzung - 19. September 2022 - Finanzierung politischer Islamismus

Stellungnahmen

  • 20(4)103 A - Stellungnahme - Prof. Dr. jur. Dr. h. c. Mathias Rohe, M. A., Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg, Nürnberg - BT-Drucksache 20/1012 - politischer Islamismus - 19. September 2022
  • 20(4)103 B - Stellungnahme - Heiko Heinisch, Wien - BT-Drucksache 20/1012 - politischer Islamismus - 19. September 2022
  • 20(4)103 C - Stellungnahme - Dr. Hans-Jakob Schindler, Senior Director - "Counter Extremism Project" - BT-Drucksache 20/1012 - politischer Islamismus - 19. September 2022
  • 20(4)103 D - Stellungnahme - Rebecca Schönenbach, Vorsitzende Veto! Für den Rechtsstaat e. V., Berlin - BT-Drucksache 20/1012 - politischer Islamismus - 19. September 2022
  • 20(4)103 E - Stellungnahme - Dr. Guido Steinberg, Stiftung Wissenschaft und Politik, Berlin - BT-Drucksache 20/1012 - politischer Islamismus - 19. September 2022
  • 20(4)103 F - Stellungnahme - Nissar Gardi, Projekt empower - Beratung für Betroffene rechter, rassistischer und antisemitischer Gewalt; Arbeit und Leben Hamburg e. V. - BT-Drucksache 20/1012 - politischer Islamismus - 19. September 2022
  • 20(4)103 G - Stellungnahme - Prof. Dr. Mouhanad Khorchide, Westfälische-Wilhelms-Universität Münster - BT-Drucksache 20/1012 - politischer Islamismus - 19. September 2022
  • 20(4)103 H - Stellungnahme - Dr. Asiem El Difraoui, Senior Associate - Candid Foundation, Paris, Berlin - BT-Drucksache 20/1012 - politischer Islamismus - 19. September 2022
  • 20(4)103 I - Stellungnahme - Sinan Selen, Vizepräsident des Bundesamtes für Verfassungsschutz, Köln - BT-Drucksache 20/1012 - politischer Islamismus - 19. September 2022
  • 20(4)103 J - Stellungnahme - Jamuna Oehlmann, Bundesarbeitsgemeinschaft religiös begründeter Extremismus e. V. - BT-Drucksache 20/1012 - politischer Islamismus - 19. September 2022

Weitere Informationen

  • Ausschuss für Inneres und Heimat

Herausgeber

Deutscher Bundestag, Online-Dienste

Inneres

Anträge zum politischen Islamismus abgelehnt

CDU/CSU und AfD sind am Donnerstag, 16. März 2023, jeweils mit Anträgen zum politischen Islamismus gescheitert. Während für den Unionsantrag mit dem Titel „Finanzierung des politischen Islamismus in Deutschland offenlegen und unterbinden“ (20/1012) auch die AfD votierte, scheiterte die AfD-Initiative „Finanzierung des Islamismus austrocknen“ (20/1020) an den Stimmen aller übrigen Fraktionen. Der Ausschuss für Inneres und Heimat hatte entsprechende Beschlussvorlagen (CDU/CSU: 20/4036; AfD: 20/1837) erarbeitet.

Antrag der Unionsfraktion

Die CDU/CSU-Fraktion forderte die Bundesregierung auf, eine Pflicht zur Offenlegung ausländischer Finanzierungsquellen in erheblichem Umfang für Körperschaften und Vereine gegenüber den zuständigen Finanzbehörden einzuführen. Auch sollte die Bundesregierung nach dem Willen der Fraktion die Kompetenzen der Verfassungsschutzbehörden im Bereich der Finanzermittlungen so erweitern, „dass die politische und/oder finanzielle Beeinflussung auch und gerade in Bezug auf den Politischen Islamismus besser aufgeklärt werden kann“.

Insbesondere sollte der Vorlage zufolge die Möglichkeit des Bundesamts für Verfassungsschutz, nationale Ersuchen bei der „Financial Intelligence Unit“ zu stellen, auf Fälle der Extremismusfinanzierung erweitert werden. Ebenso „sollte der Genehmigungsvorbehalt der G10-Kommission für Abfragen von Kontostammdaten, unter anderem über die Abfragemöglichkeit beim Bundeszentralamt für Steuern, sowie Auskunftsersuchen gegenüber Kreditinstituten, Finanztransferdienstleistern und Finanzunternehmen entfallen“, hieß es in dem Antrag weiter.

Dialog mit den Moscheegemeinden vor Ort

Die Unionsfraktion forderte die Bundesregierung zudem auf, in einen Dialog mit den Moscheegemeinden vor Ort zu treten. Ziel dessen sollte es sein, auf Offenheit und Transparenz bei der Finanzierung hinzuwirken.

Ferner sollte sie laut Vorlage Gespräche mit Staaten wie beispielsweise dem Iran, der Türkei oder dem Emirat Katar mit dem Ziel führen, „dass finanzielle Unterstützung für Organisationen des Politischen Islamismus aus diesen Staaten eingestellt wird“. Des Weiteren sollte die Bundesregierung dem Antrag zufolge unter anderem im Allgemeinen darauf hinarbeiten, dass sich das muslimische Gemeindewesen in Deutschland „möglichst vom Ausland unabhängig finanziert und somit eine ausländische Einflussnahme deutlich minimiert wird“. 

Antrag der AfD-Fraktion

Auch nach dem Willen der AfD-Fraktion sollte die Bundesregierung die Finanzierungen islamistischer Vereinigungen aus Steuermitteln und mittels ausländischer Zuwendungen, soweit es sich bei diesen um eine Form politischer Einflussnahme handelt, künftig so weit wie möglich unterbinden. In ihrem Antrag forderte die Fraktion die Bundesregierung zudem auf, ein Verzeichnis zu erarbeiten, in dem alle Erkenntnisse über die Finanzierungsquellen der existierenden Moscheegemeinden gesammelt werden.

Ferner sollte die Bundesregierung der Vorlage zufolge dem Bundestag einen jährlichen Bericht über die Finanzierung islamistischer Vereinigungen in Deutschland vorlegen. Des Weiteren plädierte die Fraktion unter anderem dafür, im Bundeshaushalt 2022 einen Haushaltstitel „Einrichtung von Lehrstühlen an Hochschulen und wissenschaftlichen Einrichtungen des Bundes zur kritischen Forschung und Lehre zum politischen Islam“ einzuführen. (sto/hau/16.03.2023)

Reden zu diesem Tagesordnungspunkt

Aydan Özoğuz

Aydan Özoğuz

© Deutscher Bundestag / Stella von Saldern

Özoguz, Aydan

Bundestagsvizepräsidentin

Peggy Schierenbeck

Peggy Schierenbeck

© Peggy Schierenbeck/ Katja Thiele

Schierenbeck, Peggy

SPD

Stephan Brandner

Stephan Brandner

© Stephan Brandner/Vadim Derksen

Brandner, Stephan

AfD

Aydan Özoğuz

Aydan Özoğuz

© Deutscher Bundestag / Stella von Saldern

Özoguz, Aydan

Bundestagsvizepräsidentin

Matthias Hauer

Matthias Hauer

© Matthias Hauer/ Tobias Koch

Hauer, Matthias

CDU/CSU

Lamya Kaddor

Lamya Kaddor

© Bundestagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen/ Stefan Kaminski

Kaddor, Lamya

Bündnis 90/Die Grünen

Christian Wirth

Christian Wirth

© Dr. Christian Wirth

Wirth, Dr. Christian

AfD

Christoph de Vries

Christoph de Vries

© Christoph de Vries/ Tobia Koch

Vries, Christoph de

CDU/CSU

Aydan Özoğuz

Aydan Özoğuz

© Deutscher Bundestag / Stella von Saldern

Özoguz, Aydan

Bundestagsvizepräsidentin

Dokumente

  • 20/1012 - Antrag: Finanzierung des politischen Islamismus in Deutschland offenlegen und unterbinden
    PDF | 258 KB — Status: 15.03.2022
  • 20/1020 - Antrag: Finanzierung des Islamismus austrocknen
    PDF | 233 KB — Status: 15.03.2022
  • 20/1837 - Beschlussempfehlung und Bericht: zu dem Antrag der Abgeordneten Dr. Bernd Baumann, Dr. Gottfried Curio, Martin Hess, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der AfD - Drucksache 20/1020 - Finanzierung des Islamismus austrocknen
    PDF | 197 KB — Status: 17.05.2022
  • 20/4036 - Beschlussempfehlung und Bericht: zu dem Antrag der Fraktion der CDU/CSU - Drucksache 20/1012 - Finanzierung des politischen Islamismus in Deutschland offenlegen und unterbinden
    PDF | 238 KB — Status: 18.10.2022
  • Fundstelle im Plenarprotokoll

Beschluss

  • Reden zu Protokoll: Grötsch, Uli (SPD), Teuteberg, Linda (FDP), Renner, Martina (Die Linke)
  • Beschlussempfehlung 20/4036 (Antrag 20/1012 ablehnen) angenommen
  • Beschlussempfehlung 20/1837 (Antrag 20/1020 ablehnen) angenommen

Tagesordnung

Sitzungsverlauf

Herausgeber

Deutscher Bundestag, Online-Dienste

  1. Startseite
  2. Dokumente
  3. Texte (2021-2025)
  4. 2022
zurück zu: Texte (2021-2025)
  • Instagram-Kanäle

    • Bundestag
    • Bundestagspräsidentin
  • LinkedIn
  • Mastodon-Kanäle

    • Bundestag
    • hib-Nachrichten
  • WhatsApp
  • YouTube
  • Hilfe
  • Kontakt
  • Inhaltsübersicht
  • Instagram-Kanäle

    • Bundestag
    • Bundestagspräsidentin
  • LinkedIn
  • Mastodon-Kanäle

    • Bundestag
    • hib-Nachrichten
  • WhatsApp
  • YouTube
  • Barrierefreiheit
  • Datenschutz
  • Impressum

© Deutscher Bundestag

{Ausdruck aus dem Internet-Angebot des Deutschen Bundestages

https://www.bundestag.de/dokumente/textarchiv/2022/kw38-pa-inneres-islamismus-908724

Stand: 16.06.2025